Reportage: KPJ-Messe bringt Studierende und Lehrkrankenhäuser ins Gespräch
Für ihr Klinisch-Praktisches Jahr (KPJ) haben Studierende der Medizin viele Wünsche: In ärztliche Tätigkeiten eingebunden werden, viel praktische Erfahrung sammeln dürfen und eine Ansprechperson vor Ort gehören zu den häufig genannten Kriterien bei der KPJ-Messe am 7. November 2024. Diese wird von der Med Uni Innsbruck jedes Jahr im Herbst organisiert, um Studierenden sowie Lehrkrankenhäusern und Lehrabteilungen die Möglichkeit zum direkten Austausch zu geben.
Theresa Steinwendtner und Julia Eibner – beide studieren Humanmedizin an der Med Uni Innsbruck – sind sich einig: Ihr Klinisch-Praktisches Jahr im Rahmen des Medizinstudiums wollen sie auf jeden Fall früh genug planen. „Eineinhalb oder gar zwei Jahre vor dem Start ist wahrscheinlich ein guter Zeitpunkt, sich Gedanken zu machen, wo man das KPJ absolvieren will“, haben sich die beiden überlegt. Deshalb sind sie – derzeit noch im 7. Semester – auf die KPJ-Messe der Med Uni Innsbruck gekommen. Die beiden wünschen sich, dass sie im KPJ viel praktische Erfahrung sammeln dürfen und möchten sich gern bei kleineren Spitälern bewerben.
BU: Theresa Steinwendtner und Julia Eibner begeben sich früh genug auf die Suche nach KPJ-Plätzen
Akkreditierte Ausbildungsstätten aus nah und fern
Das führt die beiden Studentinnen aus Salzburg beziehungsweise Bayern auch an den Messestand des Bezirkskrankenhauses Lienz, wo Carmen Schönegger und Annalena Elzenbaumer die Studierenden beraten: „Das Lienzer Krankenhaus ist familiär, und Osttirol ist zwar abgelegen, aber wir punkten mit der landschaftlichen Umgebung“, erklären die beiden Turnusärztevertreterinnen, wie sie ihre Ausbildungsplätze bewerben. „Gerade Studierende aus Deutschland entscheiden sich öfters für einen Abschnitt des KPJ in Lienz wegen der Berge und Sportmöglichkeiten.“ Andere NachwuchsmedizinerInnen bleiben langfristig in Osttirol. „Es ergibt sich öfter, dass die Studierenden zuerst im KPJ bei uns sind, dann für die Basisausbildung wiederkommen und später auch die Facharztausbildung in Lienz machen“, so Schönegger und Elzenbaumer.
BU: Die TurnusärztevertreterInnen Carmen Schönegger und Annalena Elzenbaumer informieren die Studierenden über die KPJ-Möglichkeiten am Bezirkskrankenhaus Lienz
KPJ-Messe:
Im Klinisch-Praktischen Jahr (KPJ) im 11. und 12. Semester absolvieren Medizinstudierende 48 Wochen lang verschiedene Module (Chirurgische Fächer, Innere Medizin, Allgemeinmedizin, Wahlfächer) zum Wissenserwerb in der Praxis. Um Studierenden sowie akkreditierten Lehrkrankenhäusern und Lehrabteilungen die Möglichkeit zum persönlichen Austausch zu geben, wird von der Medizinischen Universität Innsbruck jedes Jahr die KPJ-Messe organisiert. Auch die heurige Ausgabe am 7. November 2024 im CCB (Centrum für Chemie und Biochemie) in Innsbruck erfreute sich wieder großen Zuspruchs – gleichermaßen bei Auszubildenden und Ausstellern (insgesamt 33 akkreditierten Lehrkrankenhäuser und -abteilungen).
Am Krankenhaus Schwaz sind die KPJ-Plätze gut nachgefragt, erzählt Clemens Burgstaller, Ausbildungsbeauftragter in der dortigen Abteilung Orthopädie und Traumatologie. Für 2025 seien die KPJ-Plätze schon größtenteils vergeben, ab kommendem 1. Dezember würden die Plätze für 2026 vergeben. Bei der KPJ-Messe bewirten die VertreterInnen aus Schwaz die Studierenden mit frischen Weißwürsten und nützen dabei auch die Gelegenheit, mit Studierenden ins Gespräch zu kommen, die sich einen ersten Überblick über die Möglichkeiten für das KPJ verschaffen wollen.
BU: Clemens Burgstaller erklärt Studierenden die Möglichkeiten für das KPJ am Krankenhaus Schwaz
Unbekannte Möglichkeiten, Informationen aus erster Hand
Dazu zählen auch Maria Winkler und Heike Gaisser. „Wenn man auf die KPJ-Messe kommt, dann braucht man nicht alle Infos mühsam im Internet zusammensuchen, sondern hat alles direkt vor Ort und entdeckt auch neue Möglichkeiten. Wir wussten zum Beispiel nicht, dass es auch im Allgäu akkreditierte KPJ-Plätze gibt,“ so die beiden Studentinnen aus Vorarlberg und Konstanz.
BU: Maria Winkler und Heike Gaisser entdecken auf der KPJ-Messe unbekannte Möglichkeiten
Neuigkeiten für viele Studierende gibt es auch beim Stand der Hôpitaux Robert Schuman (HRS) in Luxemburg: „Viele wissen zwar, dass man das KPJ in Luxemburg machen kann, aber sie denken, dass Französischkenntnisse eine Voraussetzung sind – doch Französisch ist zwar ein Vorteil, aber nicht unbedingt notwendig,“ heißt es am Luxemburger Messestand, wo die HRS zum zweiten Mal mit einem großen Stand und einem prominenten Vertreter dabei sind. Die weite Anreise würde sich durchaus auszahlen, im vergangenen Jahr, erzählt Claude Braun, Medizinischer Direktor der HRS, hätten 15 Studierende der Med Uni Innsbruck einen KPJ-Teil in den Krankenhäusern in Luxemburg absolviert.
BU: Marco Peer und Jonas Stückler haben ihr KPJ in Teilen schon geplant und informieren sich auf der KPJ-Messe über die weiteren Stationen
Marco Peer und Jonas Stückler studieren bereits im 9. Semester und haben ihr KPJ schon teilweise geplant: „Viele Auskünfte übers KPJ bekommt man von älteren Studierenden, wir sind aber jetzt auch schon zum zweiten Mal bei dieser Messe, für Informationen aus erster Hand. Uns ist wichtig, dass es eine Unterkunft gibt, dass die Betreuung gut ist, man viel sehen und machen darf und dass es auch konkrete Ansprechpersonen für Studierende im KPJ gibt!“ All das können sie – wie auch ihre zahlreichen Mitstudierenden, die ins CCB gekommen sind - auf der KPJ-Messe in persönlichen Gesprächen in Erfahrung bringen.
(Innsbruck, 11.11.2024, Text und Bilder: MUI/P. Volgger)