IPOKRaTES: Internationales Praxislernen am Krankenbett
Organisiert von „IPOKRaTES – International Postgraduate Organisation for Knowledgetransfer, Research and Teaching Excellent Students“, lernen Studierende aus Österreich und Deutschland am Krankenbett praxisnah von internationalen ProfessorInnen. Beim diesjährigen Seminar im Herbst wurden die Neurologen Joachim Baehring und Bhaskar Roy, beide von der Yale School of Medicine, als Gastprofessoren begrüßt.
Auf Einladung der Studierendenorganisation IPOKRaTES hielten die beiden Neurologen Joachim Baehring und Bhaskar Roy ein „Neurology Bedside-Teaching Seminar“ für rund 20 Medizinstudierende der Med Unis Innsbruck und Wien sowie der Charité-Universitätsmedizin Berlin ab. In diesen praxisorientierten Seminaren gehen die TeilnehmerInnen mit den ProfessorInnen auf die Stationen, erheben selbstständig Anamnesen an ausgewählten PatientInnen und führen eigenverantwortlich Untersuchungen durch. Die präsentierten Fälle werden anschließend in Kurz- oder Langform den Lehrenden präsentiert und systematisch besprochen. Die hohe Motivation der Studierenden war auch in diesem Jahr wieder spürbar. „Es ist großartig zu sehen, wie engagiert die TeilnehmerInnen sind“, betonen die OrganisatorInnen von IPOKRaTES. Diese Motivation und der starke Lerneifer zeichnen das Seminar seit Jahren aus.
Lernen direkt am Patientenbett
Ein Vorteil der Bedside-Teaching Seminare ist die Praxisnähe: Die TeilnehmerInnen lernen dabei PatientInnen aus jeder Altersgruppe kennen. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden präsentiert und ausführlich mit den GastprofessorInnen besprochen. „Wir können praxisnah von ausgewiesenen ExpertInnen lernen, worauf wir bei klassischen, aber auch bei spezifischen Krankheitsbildern besonders achten müssen“, zeigt sich Hristofor Parvu, der mit seinem Team die IPOKRaTES-Seminare organisiert, von dem gewonnenen Wissen und der Erfahrung beeindruckt. Durch die einzigartige Kombination aus Vorträgen, Diskussionen und Unterricht direkt am Krankenbett kann so unter besonderen Bedingungen und angeleitet durch die GastprofessorInnen Wissen erarbeitet und vertieft werden.
Zu Gast an der Neurologie und Neurochirurgie
Während der Schwerpunkt im vergangenen Seminar auf der Fachrichtung Pädiatrie lag, konzentrierte sich der Kurs im September auf Neurologie. Unter dem Titel „Neurology Bedside-Teaching Seminar – Disease Diagnosis & Interactive Case Discussion“ bot sich den rund 20 TeilnehmerInnen die Gelegenheit, eine Woche lang intensiv mit Studierenden aus verschiedenen medizinischen Universitäten sowie mit Professoren aus den USA zu lernen und somit auch einen wertvollen Einblick in den internationalen Aspekt der Medizin zu bekommen. Besonders hervorzuheben ist die Rolle der PatientInnen, die durch ihre Bereitschaft zur Teilnahme einen wesentlichen Beitrag zum Seminar leisten. Dieser direkte Kontakt zu den PatientInnen wird durch die enge Zusammenarbeit mit den Kliniken ermöglicht. So fungierte dieses Mal die Univ.-Klinik für Neurologie als Gastgeber: „Die Unterstützung der Klinik war herausragend. Dank der engagierten Stationsärztinnen und -ärzte sowie des Pflegepersonals konnten wir umfassende Anamnesen erheben, Diagnosen stellen und körperliche Untersuchungen durchführen. Besonders möchten wir uns bei Christian F. Freyschlag und Lukas Mayer-Suess für die Vorträge bedanken“, erklärt Hristofor Parvu.
Dank an die OrganisatorInnen und UnterstützerInnen
Unterstützung erhält das Programm auch durch den Vizerektor für Lehre und Studienangelegenheiten der Medizinischen Universität Innsbruck, Wolfgang Prodinger, und die ÖH der Medizinischen Universität Innsbruck. Das Seminar wurde in diesem Semester darüber hinaus durch die Vorarlberger Landeskrankenhäuser und die ärztliche Direktion der tirol kliniken unterstützt. Die Klinikdirektoren Stefan Kiechl und Claudius Thomé sowie Ronny Beer und Christian F. Freyschlag fungierten als Gastgeber. „Vor allem möchte ich mich noch bei den mithelfenden Studierenden wie Leo Sadjak, Rafaela Fridrich, Tobias Kälble, Leon Furtmüller, Niya Rashidova und Maximilian Haslinger bedanken sowie bei dem IPOKRaTES- und MUI-Alumni Frank Jagusch, denn ohne sie wäre die Organisation des Seminars undenkbar gewesen“, meint Parvu.
Studierendenorganisation IPOKRaTES
IPOKRaTES steht für „International Postgraduate Organisation for Knowledgetransfer, Research and Teaching Excellent Students“ und wurde 1984 vom bekannten österreichischen Kinderarzt Georg Simbruner gegründet. Seit 1994 werden zusätzlich zu dem ursprünglichen Kerngebiet der postgradualen Fortbildung auch Seminare für Studierende angeboten. Die Organisation dieser Seminare obliegt gänzlich motivierten Studierenden, welche mit Unterstützung der Dachorganisation jedes Jahr im deutschsprachigen Raum mehrere Seminare auf die Beine stellen.
(23.10.2024, Text: IPOKRaTES, Foto: MUI/D. Bullock)