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ÖKG-Forschungspreise gingen an Innsbrucker KardiologInnen

Bei der Jahrestagung der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft vom 25. bis zum 28. Mai 2022 in Salzburg wurden Theresa Dolejsi und Ivan Lechner von der Univ.-Klinik für Innere Medizin III (Direktor: Axel Bauer) für ihre Arbeiten ausgezeichnet. Lechner erhielt den Preis für die beste Arbeit in der Kategorie „Clinical Science“, Dolejsi überzeugte in der Kategorie „Basic Science“.

 

Die schon in vergangenen Jahren überzeugten die jungen Innsbrucker KardiolgInnen auch heuer wieder bei der Österreichischen Jahrestagung der Kardiologischen Gesellschaft (Präsident: Bernhard Metzler, Univ.-Klinik für Innere Medizin III, Innsbruck) mit ihren herausragenden Forschungsleistungen. Bei der in Salzburg ausgetragenen Konferenz bekam Ivan Lechner den Preis für die beste klinische Arbeit zugesprochen. In der prämierten Studie „Impact of COVID-19 pandemic restrictions on ST-elevation myocardial infarction: a cardiac magnetic resonance imaging study“ beschäftigte sich Lechner mit den indirekten Folgen der COVID-19 Pandemie für HerzinfarktpatientInnen. Die dafür verwendete kardiale Magnetresonanztomografie ist dem Experten zufolge der nicht-invasive Goldstandard für eine umfassende Charakterisierung des Myokardgewebes nach einem ST-Hebungsmyokardinfarkt (STEMI), mit der sich insbesondere die Schwere der Gewebsschädigung, ausgedrückt als Infarktgröße, mikrovaskuläre Obstruktion und myokardiale Einblutung, sehr genau bestimmen lässt.

Als Hauptergebnis konnte gezeigt werden, dass PatientInnen, die in den Zeiträumen der verschärften COVID-19 Restriktionen einen STEMI erlitten, deutlich größere und schwerere Infarkte aufwiesen. „Es ist daher davon auszugehen, dass zu den Kollateralschäden der COVID-19 Pandemie auch eine schlechtere Kurz- und Langzeitprognose bei diesen PatientInnen gezählt werden muss“, erklärt Lechner. Die Vermeidung solcher Kollateralschäden müsse daher ein wesentliches Ziel in der zukünftigen Pandemiebekämpfung sein. Die Ergebnisse der Studie wurden im European Heart Journal als wissenschaftliche Originalarbeit publiziert. Es handelt sich dabei um eine Fortführung zahlreicher Vorarbeiten, welche in den vergangenen Jahren aus der Arbeitsgruppe für kardiale Herzinfarktforschung um Bernhard Metzler und Sebastian Reinstadler hervorgegangen sind.

Den Preis für die beste Experimentelle Arbeit durfte Theresa Dolejsi für ihre Studie „Adult T-cells impair neonatal cardiac regeneration" entgegennehmen. Die neonatale Herzregeneration ist ein faszinierender Prozess, der im Mausmodell nur auf die erste Lebenswoche beschränkt ist. Das Verständnis dieses Prozesses birgt ein translationales Potenzial für neue Therapien in sich, doch sind die Mechanismen, die der Regenerationsfähigkeit zugrunde liegen, noch nicht vollständig geklärt“, schildert Dolejsi. In ihrer ausgezeichneten Arbeit charakterisierte die Forscherin die kardiale Immunantwort im Rahmen der Regeneration. Sie konnte zeigen, dass die physiologische Entwicklung von T-Zellen oder der experimentelle Transfer erwachsener T-Zellen in Neugeborene die Regenerationsfähigkeit beeinträchtigen. Mittels genetischer Ablation und Antikörperneutralisierung konnte mechanistisch eine Progression von Regeneration zur Fibrosebildung durch eine IFN-g vermittelte Stimulierung von pro-inflammatorischen Makrophagen dargestellt werden. Die Studie trägt damit zu einem besseren Verständnis, darüber wie die Immunantwort des adaptiven Immunsystems die kardiale Regeneration beeinflusst und eine Fibrosebildung fördert, und zur zukünftigen Therapieentwicklung bei. Die technisch sehr aufwändig gemachten Versuche wurden ebenfalls im renommierten European Heart Journal publiziert und sind in der Arbeitsgruppe um Bernhard Haubner entstanden.

(Innsbruck, 3. Juni 2022, Text: red. Foto: Univ.-Klinik für Innere Medizin III)

Bild: Die PreisträgerInnen Theresa Dolejsi und Ivan Lechner mit Klinikdirektor Axel Bauer (l.) und ÖGK-Präsident Bernhard Metzler (r.) (MUI/Univ.-Klinik für Innere Medizin III)

Forschungsarbeiten:
LECHNER, Ivan et. al.: „Impact of COVID-19 pandemic restrictions on ST-elevation myocardial infarction: a cardiac magnetic resonance imaging study“, European Heart Journal, Vol. 43, Issue 11, 14 March 2022, pp.1141–1153,   DOI: 10.1093/eurheartj/ehab621

DOLEJSI, Theresa et. al.: „Adult T-cells impair neonatal cardiac regeneration" ,  European Heart Journal, ehac153, 13 April 2022, DOI: 10.1093/eurheartj/ehac153

Weitere Links:
Univ.-Klinik für Innere Medizin III
Bericht: „Ausgezeichnete Innsbrucker Herzmedizin“  ÖKG Jahrestagung 2021

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