400 TeilnehmerInnen bei Life Science Meeting und Verleihung des MCBO-Awards
So viele TeilnehmerInnen wie schon lange nicht mehr fanden sich beim Life Science Meeting der PhD-Studierenden der Medizinischen Universität und der Universität Innsbruck ein, das vom 20. bis 21. April im Biozentrum über die Bühne ging. Eines der Highlights der Tagung, an der erstmals auch alle Clinical PhD-Studierenden teilnahmen, war der Microscopy Award. Den MCBO-Preis, der alljährlich für eine ausgezeichnete Publikation an PhD-StudentInnen vergeben wird, erhielt heuer Julian Schwärzler.
Ein wissenschaftliches Meeting für Studierende von Studierenden organisiert, live und vor Ort. Das war in den vergangenen mehr als zwei Jahren kaum durchführbar. Dementsprechend groß war der Andrang zum zweitägigen Life Science PhD-Meeting, das Ende April zum ersten Mal seit 2019 wieder in Präsenz im Centrum für Chemie und Biomedizin (CCB) abgehalten werden konnte. 400 Studierende der Medizin Uni Innsbruck, der Leopold-Franzens-Universität sowie zum ersten Mal auch des Clinical PhD hatten sich registriert und damit mehr als doppelt so viele wie 2019. Dabei beeindruckte nicht nur die große Zahl der TeilnehmerInnen, sondern auch die vorgestellten Arbeiten konnten sich wie gewohnt sehen lassen.
Die thematischen Schwerpunkte des diesjährigen Meetings lagen auf Krebsforschung und Neurosciences (Altersforschung, Alzheimer, Epilepsie uvm.) sowie COVID-19. Es reisten Vortragende aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland und den USA. Rektor Wolfgang Fleischhacker sowie Tilman Märk, der Rektor der Universität Innsbruck, begrüßten die TeilnehmerInnen mit einleitenden Worten zu Beginn des Treffens, das sowohl am Donnerstag und am Freitag eine Posterpräsentation-Session beinhaltete, bei der die Studierenden ihre Projekte vorstellen konnten. Eine Jury, die sich aus Lehrenden und Studierenden beider Universitäten zusammensetzte, vergab jeweils einen Preis. So durfte sich Viktoria Zaderer (Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie) über den Award für ihre Arbeit zum Thema „Adding new dimensions to vital entry on mucosal sites“ freuen. Nico Wahl (Gemeinsame Einrichtung für Neurowissenschaften) gewann die zweite Poster Session mit der Präsentation „SATB2 organizes the 3D genome architecture of cognition in cortical neurons“
Die drei Short Talk Sessions mit jeweils zehn Kurzvorträgen, die wiederum aus 180 eingereichten Abstracts ausgewählt wurden, entschieden dieses Jahr
Katharina Hoppe (Institut für Entwicklungsimmunologie; Publikation: miR-17-92 promotes lung maturation during embryonic development),
Angelika Bauer (Department für Neurologie; Publikation: Therapeutic Biomarkers for Neuroinflammation) und
Johannes Weiss (Institut für Entwicklungsimmunologie/Department für Pädiatrie I; Publikation: Impaired spindle assembly checkpoint function impairs B cell survival but facilitates their MYC-driven transformation) für sich.
Ganz neu in der inzwischen seit vielen Jahren abgehaltenen Life Science Meetings wurde heuer ein Microscopy Award verliehen. Rund zwanzig Studierende hatten für den Bewerb eines ihrer Bilder eingereicht. Das Rennen machte Andreas Zollner (Univ.-Klinik für Innere Medizin I) für ein Bild, das ein SARS-CoV-2 Nukleokapsid im Dünndarm eines Patienten mit akuter COVID-19 Infektion zeigt. Die zwölf besten Mikroskopie-Bilder wurden dank der Initiative von Anton Hörmann in einem Kalender festgehalten, der kostenlos an die TeilnehmerInnen verteilt wurde.
Der MCBO-Award wird jährlich für eine ausgezeichnete Publikation im Bereich der Zellbiologie vergeben und es sind Studierende aller PhD-Programme an der Medizinischen Universität Innsbruck eingeladen, sich dafür zu bewerben. Auch dieses Jahr hatte die internationale Jury eine schwierige Entscheidung zu treffen, da zahlreiche exzellente Publikationen eingereicht wurden. Dennoch: Klarer Sieger dieses Jahr wurde Julian Schwärzler von der Univ.-Klinik für Innere Medizin I mit einer Publikation aus seiner PhD-Arbeit, die er unter der Betreuung von Timon Adolph durchführte. Die Publikation mit dem Titel „PUFA-induced metabolic enteritis as a fuel for Crohn‘s disease“ wurde im Journal Gastroenterology Anfang 2022 veröffentlicht. Schwärzler konnte darin zeigen, dass ein nicht-toxischer Nahrungsbestandteil unserer westlichen Ernährung Entzündungen im Darm auslösen kann, die einer Morbus Crohn Erkrankung entsprechen. Diese neuen Erkenntnisse könnten in Zukunft zu einer Entwicklung gezielter Ernährungstherapien führen.
Bild: Julian Schwärzler durfte den diesjährigen MCBO Award von Patrizia Stoitzner entgegennehmen.
Im Rahmen des Life Science Meetings lud bereits am Mittwoch Doris Wilflingseder (Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie) zu einem Workshop über das MUI AnimalFree Research Cluster (https://www.i-med.ac.at/muianimalfree/). Zudem bot sich PhD-Studierenden des ersten Semesters die Gelegenheit, ihre Projekte in einer eigenen Talk Session vorzustellen.
Das Life Science Meeting 2022 wurde von einem Team um Lisa Bergmeister, Vincent Braun Natascha Brigo, Anna Chernova, Felix Eichin, Hussam Abd El Halim, Bernhard Glodny, Thomas Heigl, Katharina Hutter, Michael Knoflach, Jiri Koutnik, Marion Lechable, Franz Melzer, Niloofar Nemati, Yuliia Nikonishyna, Sadegh Rahimi und Yvonne Wohlfarter, organisiert.
(Innsbruck, am 31. Mai 2022, Text: red., Bilder: V. Braun, M. Lohmüller)