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Ministerium ehrt Absolventen der Medizinischen Universität Innsbruck

Die beiden Absolventen der Medizinischen Universität Innsbruck Fabian Gleirscher und Lukas Trixl sind für ihre herausragenden Studienleistungen ausgezeichnet worden. Das BMBWF vergibt auf Empfehlung der österreichischen Hochschulen den Würdigungspreis für die besten Diplom- und Masterabschlüsse sowie den Award of Excellence.

Bild: Fabian Gleirscher (l.) und Lukas Trixl (r.) erhielten Auszeichnungen vom Wissenschaftsministerium.

Mit dem Würdigungspreis ehrt das Wissenschaftsministerium seit 1990 jährlich exzellente Diplom- und Masterabschlüsse mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro. In diesem Jahrgang wurden 35 ehemalige Studierende von Universitäten, 15 Studierende von Fachhochschulen und zwei Studierende von Pädagogischen Hochschulen ausgezeichnet. An der Medizinischen Universität Innsbruck hat das Rektoratsteam Fabian Gleirscher dafür vorgeschlagen. Die Überraschung war groß bei dem gebürtigen Stubaier, als er plötzlich Post vom Ministerium erhielt. Gleirscher, der inzwischen am Landeskrankenhaus Feldkirch seine Ausbildung zum Allgemeinmediziner absolviert, hat sich in seiner Diplomarbeit mit Entzündungen von Sehnenansatzstellen (Enthesiopathien) beschäftigt. Mittels systematischer Literarturrecherche versuchte er, mögliche Zusammenhänge mit Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis zu ergründen. „Enthesiopathien kommen am ganzen Körper vor. Ich habe die wenigen Studien, die es dazu gibt, zusammengefasst, untersucht, wie häufig die Entzündungen vorkommen, welche diagnostischen Möglichkeiten und Therapien zur Verfügung stehen und bei welchen rheumatischen Erkrankungen Enthesiopathien gehäuft vorkommen. Das ist etwa bei der Spondyloarthritis der Fall. Diagnostisch sind Ultraschall und MRT sehr sensitiv, die klinische Untersuchung allein reicht nicht aus“, schildert der angehende Hausarzt. Fazit der Arbeit: Wenn PatientInnen über entsprechende Schmerzen berichten, sollten auch rheumatische Erkrankungen in Erwägung gezogen und abgeklärt werden.

„Michael Schirmer an der Universitätsklinik für Innere Medizin II hat mich bei meiner Diplomarbeit sehr gut betreut“, sagt Gleirscher. Die jetzige Auszeichnung betrachtet er als Anerkennung für die vielen Lernstunden und die harte Arbeit die er für das Studium aufgebracht hat. „Sie ist eine Bestätigung, dass ich mein Studium gut gemacht und das nötige Rüstzeug als Arzt bekommen habe.“ Der Würdigungspreis, der aus Mitteln der Studienförderung finanziert ist, mache bewusst, wie wichtig Wissenschaft und Forschung für unsere Gesellschaft seien, erklärte Heinz Faßmann, der zum Zeitpunkt der Preisvergabe noch Bildungsminister war. „Mit dem Würdigungspreis werden Spitzenleistungen während eines Studiums sichtbar gemacht und mit einem Preisgeld honoriert. Gleichzeitig werden damit Hoffnungen und Erwartungen in den wissenschaftlichen Nachwuchs angesprochen. Ich wünsche allen Preisträgerinnen und Preisträgern alles Gute und viel Erfolg – bewahren Sie Ihre Neugier und Begeisterung für die Wissenschaft“, sagte Faßmann.

Alle Jahre wieder seit 2008 überreicht das Wissenschaftsministerium auch den mit 3.000 Euro dotierten „Award of Excellence“ für die besten Dissertationen. Aufgrund der Pandemie konnte auch dieser Preis nicht persönlich verliehen werden. Lukas Trixl freut sich trotzdem. „Ich habe nach meinem PhD sofort zu arbeiten begonnen und nicht gedacht, dass da noch etwas kommt. Im Oktober habe ich dann die Mail vom Ministerium erhalten und war sehr überrascht und erfreut“, erzählt er. Trixl, der mittlerweile beim Pharmaunternehmen Novartis in Schaftenau im Bereich der Arzneimittelzulassung (Regulatory Affairs CMC) tätig ist, hat seine Dissertation im Labor von Alexandra Lusser am Institut für Molekularbiologie der Medizinischen Universität Innsbruck verfasst. „Das Labor war eines der ersten, das zum Thema Cytosin-Methylierung in RNA geforscht hat und Erkenntnisse dazu erringen konnte“, schildert Trixl, der seine Arbeit in dem relativ neuen Forschungsbereich der Epitranskriptomik verfasste. „In dieser Dissertation widmete ich mich der Methylierung von Cytosinen, genauer gesagt 5-Methylcytosinen in zwei verschiedenen RNA Typen, den tRNAs und den mRNAs aus embryonalen Stammzellen der Maus. Zusätzlich waren auch jene Enzyme von Interesse, welche 5-Methylcytosin in RNA installieren, wobei ein besonderes Augenmerk auf deren Interaktionspartner gelegt wurde. Da wir zeigen konnten, dass m5C besonders vor Beginn proteinkodierender Sequenzen auftritt, interessierte sich unser Labor für einen möglichen Einfluss dieser Modifikation auf die Translation der mRNA in Proteine.“ Im Rahmen seiner Dissertation konnte Trixl mit seinen KollegInnen im Team zahlreiche Erkenntnisse gewinnen und sein PhD-Studium im Jänner 2021 abschließen. Unter anderem fanden sie heraus, dass 5-Methylcytosin die Effizient der Translation beeinflussen könnte, wobei Nsun2, eine RNA Methyltransferase, eine wichtige Rolle spielt und auch für die als tRNA-Methyltransferase beschriebene Nsun6 war bei bestimmten mRNAs aktiv. „Im Zuge dieser Dissertation konnte außerdem eine Nsun3-abhängige Methylierung einer essenziellen mitochondrialen tRNA gezeigt werden. Eine fehlende Methylierung führte zu schweren Defekten in der Zellphysiologie und der Differenzierung von embryonalen Stammzellen“, beschreibt Trixl das Ergebnis seiner Arbeit in einer Broschüre, welche vom BMBWF anlässlich des Awards of Excellence herausgegeben wurde.

(4.1.2022, Text: T.Mair, Fotos: privat/Startseite: AdobeStock)

 

 

 

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