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Otto-Kraupp-Preis 2020 für Andreas Leiherer

Die an der Medizinischen Universität Innsbruck abgelegte Habilitation von Andreas Leiherer wurde Ende vergangenen Jahres von der Gesellschaft der Ärzte als zweitbeste an einer österreichischen Universität angenommene medizinische Habilitation mit dem Otto-Kraupp-Preis ausgezeichnet. Der Molekularbiologe untersuchte den Zusammenhang zwischen Übergewicht und dem vorhersagbaren Risiko für Diabetes, Nierenschädigung und Herzkreislauferkrankungen.

„Studien über molekulare Grundlagen der Adipositas und Risikovorhersage für Diabetes, Nierenerkrankung und Herzkreislauferkrankung“ – so lautet der Titel der Habilitationsschrift von Andreas Leiherer, der im Molekularbiologischen Labor des Vorarlberg Institute for Vascular Investigation and Treatment (VIVIT) mit Sitz am LKH Feldkirch sowie am Campus V in Dornbirn forscht.

Frühe Erkennung systemischer Erkrankungen

In seiner Arbeit fokussiert sich Leiherer auf die Entstehung systemischer Erkrankungen und wie man sie früh erkennen kann. „Konkret habe ich den Einfluss von Hypoxie (Sauerstoffmangel) und ‚pflanzlichen Substanzen‘ (Phytochemicals) auf Fettzellen sowie den Zusammenhang zwischen ‚Fetthormonen‘ (Adipokine) und kardiovaskulären Erkrankungen bzw. das Risiko dafür sowie Nierenerkrankungen analysiert“, erklärt der Molekularbiologe, der auch den Einfluss genetischer Mutationen (Polymorphismen) auf kardiovaskuläre Erkrankungen und das Risiko dafür sowie Nierenerkrankungen untersuchte. „Außerdem habe ich untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen einem neuen Nierenmarker, dem Serum-Uromodulin, und der Nierenfunktion, dem Glukose-Metabolismus mit kardiovaskulären Erkrankungen und der Mortalität besteht“, so Leiherer.

In den insgesamt elf Originalarbeiten seiner Habilitation konnte er einmal mehr zeigen, dass Übergewicht in sehr vielen Fällen zu Erkrankungen des Stoffwechsels, der Niere und des Herzkreislaufs führt und dass auch genetische Faktoren für die Entstehung von Krankheiten eine große Rolle spielen. Ein gesunder Lebensstil mit Sport und richtiger Ernährung, aber auch Medikamente könnten solchen Entwicklungen entgegenwirken. „Weiters hat sich gezeigt, dass Biomarker aus dem Blut die Entstehung dieser Erkrankungen vorhersagen können. So hat etwa Uromodulin als einer der vielversprechendsten Biomarker ein überragendes Potential, Erkrankungen wie Diabetes, Herzkreislauf, aber auch die Mortalität sowie insbesondere sehr frühe Stadien einer beginnenden Nierenerkrankung zu erkennen“, betont Leiherer.

Otto-Kraupp-Preis
Otto Kraupp (1920-1998) war Ordinarius für Pharmakologie und Toxikologie sowie langjähriger Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Wien und Herausgeber der Wiener klinischen Wochenschrift. In Anerkennung seiner besonderen Bemühungen um die Kooperation zwischen Universität und Industrie vergibt die Gesellschaft der Ärzte in Wien seit 1999 jährlich den Otto-Kraupp-Preis. Mit dem Preis werden jährlich die besten an einer österreichischen Universität angenommenen medizinischen Habilitationen ausgezeichnet. Die Auswahl der Kandidatinnen und Kandidaten wird von einer unabhängigen Jury getroffen. Das Preisgeld beträgt EUR 6.000,- und wird von Siemens Healthineers zur Verfügung gestellt.

(02.03.2021, Text: red, Bild: VIVIT)

Links: 

Otto-Kraupp-Preis 2020 im Billrothhaus verliehen

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