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Neue FWF- und OeNB-Projekte

Mit den Sitzungen des Kuratoriums des FWF im Sommer und Herbst 2020 sowie in der 1. Vergabesitzung 2020 des Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank, werden an der Medizinischen Universität Innsbruck weitere acht neue Forschungsprojekte unterstützt.

In den Kuratoriumssitzung vom Sommer und Herbst 2020 genehmigte der Wissenschaftsfonds an der Medizinischen Universität Innsbruck vier Einzelprojekte (Alexandra Lusser – „Bedeutung von 5-Methylcytosin in mRNA“; Wilfried Posch – „Untersuchung von SARS-CoV-2 im respiratorischen 3D Modell“; Patrizia Stoitzner – „Krebsimmuntherapie mit Langerin-ligand Liposomen“; Ramon Tasan – „Neurokinin B in emotionalen und metabolischen Prozessen“), zwei internationale Projekte (Jakob Troppmair - „Mitochondrial dysfunction in ACM pathogenesis“) Gregor Wenning – „Patientenmobilität bei atyp.Parkinson: physiotherap. Effekt“), ein Programm Klinische Forschung (Axel Bauer – „Beendigung einer ACE-Hemmer-Therapie bei COVID-19“). Zusätzlich vergab der Jubiläumsfonds der Oesterreichische Nationalbank in der 1. Vergabesitzung 2020 ein OeNB-Projekt an die Medizinische Universität Innsbruck (Francesca Finotello, „Prediction of non-canonical neoantigens for next-generation colorectal cancer immunotherapy“).

 

Einzelprojekte

Alexandra Lusser, Institut für Molekularbiologie

Bedeutung von 5-Methylcytosin in mRNA

Nahezu alle bekannten RNA Typen werden posttranskriptionell mit Modifikationen versehen, deren Funktionen vielfältig sind und von Einflüssen auf die richtige Faltung der RNA, über  den Transport innerhalb der Zelle, die Stabilität oder die Translatierbarkeit reichen und daher auch als „Epitranskriptom“ bezeichnet werden. Das Ziel des Projekts ist, die Mechanismen zu untersuchen, die für die Methylierung von Cytosin in mRNA verantwortlich sind sowie die funktionellen Konsequenzen der Methylierung aufzuklären. Aufgrund der zentralen Position der mRNA in der Physiologie der Zelle, ist es sehr wahrscheinlich, dass fehlerhafte Epitranskriptom Regulation krankhafte Veränderungen nach sich zieht.  „Mit der Aufklärung der Wirkungsweise der Epitranskriptom-vermittelten Regulation eröffnen sich daher unter Umständen auch neue diagnostische und therapeutische Möglichkeiten“, erklärt Alexandra Lusser.

 

Wilfried Posch, Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie

Untersuchung von SARS-CoV-2 im respiratorischen 3D Modell

Bericht dazu hier: https://www.i-med.ac.at/mypoint/thema/747603.html

 

Patrizia Stoitzner, Universitätsklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie

Krebsimmuntherapie mit Langerin-ligand Liposomen

„In unserem Projekt wollen wie eine neue Vakzinierungsstrategie entwickeln, die es ermöglichen soll mit Hilfe von dendritischen Zellen in der Haut die Immunantwort gegen Krebs zu verstärken. Dafür verwenden wir einen spezifischen Liganden gekoppelt an Nanopartikel, der es erlaubt Tumorantigene gezielt an einen Subtyp der dendritischen Zellen, nämlich den Langerhanszellen, zu liefern“, sagt Patrizia Stoitzner. Im Rahmen des Projekts wird untersucht, wie man die Antigenbeladung optimieren kann, um eine effektive T-Zellantwort gegen den Tumor auszulösen.

 

Ramon Tasan, Institut für Pharmakologie

Neurokinin B in emotionalen und metabolischen Prozessen

Seit langem ist bekannt, dass sich emotionale und metabolische Störungen gegenseitig beeinflussen. Ziel des vorliegenden Projekts ist es die Funktion von NKB-exprimierenden Neuronen und im speziellen des Neurotransmitters NKB in der Steuerung von emotionalen und metabolischen Prozessen zu untersuchen. „Wir wollen dazu mittels genetischer und pharmakologischer Modifikationen von NKB Neuronen in genau definierten Gehirnarealen der Amygdala metabolische und affektive Verhaltensveränderungen untersuchen“, so Projektleiter Ramon Tasan.

 

Internationale Projekte

Jakob Troppmair, Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie (gemeinsam mit Alessandra Rossini von der EURAC , Bozen, Italien)

Mitochondrial dysfunction in ACM pathogenesis

Arrhythmogene Kardiomyopathien (ACM) ist eine der Hauptursachen für den plötzlichen Herztod besonders bei jungen Athleten. Selbst wenn die potentiell letalen Arrhythmien erkannt und behandelt werden, kann der fortschreitende Ersatz von Herzmuskulatur durch Fettgewebe zu Organversagen führen.  Die zellulären und molekularen Mechanismen, die diesen Veränderungen zugrunde liegen, sind nur unzureichend erforscht und es gibt keine Therapie für die ACM-assoziierte Herzdegeneration. „Das geplante Projekt hat zum Ziel die Rolle der Mitochondrien, zellulärer Organellen, die u.a. zur Energiegewinnung dienen, bei diesen Prozessen in Zellmodellen der ACM zu untersuchen“, beschreibt Jakob Troppmair das Projekt. Die detaillierte Untersuchung der zellulären Mechanismen soll zukünftig die Entwicklung von therapeutischen Ansätzen zur Verlängerung des PatientInnenüberlebens und zur Verbesserung ihrer Lebensqualität beitragen.

 

Gregor Wenning, Universitätsklinik für Neurologie

 Patientenmobilität bei atyp.Parkinson: physiotherap. Effekt

Bericht folgt.

 

Programm Klinische Forschung

Axel Bauer, Universitätsklinik für Innere Medizin III - Kardiologie und Angiologie

Beendigung einer ACE-Hemmer-Therapie bei COVID-19

Die COVID-19-Pandemie stellt die Gesundheitssysteme aller Länder derzeit vor beispiellose Herausforderungen. Ein hoher Anteil der Patienten mit schwerem Krankheitsverlauf leidet an bereits bestehenden Erkrankungen wie arterieller Hypertonie, Diabetes mellitus und Herzinsuffizienz. Diese werden häufig mit ACE-Hemmern (ACEI) oder Angiotensin-Rezeptorblockern (ARB) behandelt. Eine potentiell gefährliche Nebenwirkung dieser Medikamente: sie könnten die Virusaufnahme in den Körper erleichtern. „Im Rahmen dieser internationalen, multizentrischen, randomisierten Studie wird getestet, ob sich der Verlauf der SARS-CoV2- Erkrankung mit einem Ab- bzw. Ersetzen einer chronischen ACEI/ARB-Therapie verbessert“, so Axel Bauer.

 

Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank

Francesca Finotello, Institut für Bioinformatik.

Prediction of non-canonical neoantigens for next-generation colorectal cancer immunotherapy

Eine Krebsimmuntherapie gegen Neoantigene (Mutierte Peptide, die aus der Expression von Genen mit somatischen Mutationen in Tumorzellen stammen), hat bei PatientInnen mit verschiedenen Krebsarten beispiellose klinische Erfolge gezeigt. Aufgrund der geringen Anzahl von Mutationen kann das wahre Potenzial einer Immuntherapie nicht ausgeschöpft werden: So können die meisten PatientInnen überhaupt nicht behandelt werden, und unter den behandelten PatientInnen sprechen viele von ihnen immer noch nicht an. In diesem Projekt werden Bioinformatik- und maschinelle Lerntechniken, Sequenzierung der nächsten Generation und die Organoidtechnologie kombiniert, um nicht-kanonische Neoantigene zu identifizieren, die aus anderen tumorspezifischen Abweichungen, wie etwa Genfusionen, resultieren. „Unser Ziel ist es, dass mehr CRC-PatientInnen von einer Immuntherapie profitieren können“, meint Projektleiterin Francesca Finotello.


Der FWF:

Ausgewiesenes Ziel des Forschungsförderungsfonds ist es, die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit Österreichs im internationalen Vergleich sowie seine Attraktivität als Wissenschaftsstandort vor allem durch Förderung von Spitzenforschung einzelner Personen bzw. Teams, aber auch durch Beiträge zur Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit der Forschungsstätten und des Wissenschaftssystems in Österreich zu stärken. Über die Förderung von Forschungsvorhaben entscheidet das FWF Kuratorium auf Basis von internationalen Fachgutachten.

Jubiläumsfonds der OeNB:

Der Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), gegründet anlässlich des 150-jährigen Bestehens der OeNB im Jahre 1966, hat die Grundlagenforschung in Österreich im Rahmen von rund 10.000 Projekten mit rund 820 Millionen Euro (Stand Dezember 2019) unterstützt. Seit 2004 trägt der Jubiläumsfonds darüber hinaus mit bis zu 75 Millionen Euro jährlich zur Dotierung der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung (FTE-Nationalstiftung) bei, wodurch andere wichtige heimische Forschungsförderungsinstitutionen, wie der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) und die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), langfristig Sicherheit in ihrer Finanzierungsperspektive erhalten haben.

 

(19.10.2020, David Bullock)

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