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Doris Wilflingseder zur Universitätsprofessorin für Infektionsbiologie berufen

Rektor W. Wolfgang Fleischhacker hat Doris Wilflingseder zur Universitätsprofessorin für Infektionsbiologie (§99 Abs 4 UG) berufen. Die Immunologin forscht an der Interaktion von Viren und Pilzen mit Komponenten des Immunsystems mittels 3D-Zellkulturmodell. Eine tierversuchsfreie Grundlagenforschung ist ihr großes Ziel, das sie mit großem Einsatz in ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit wie auch in der Lehre verfolgt.

Grundlagenforschung ohne Tierversuche – das ist der Traum, den Doris Wilflingseder seit Beginn ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit verfolgt. „Seit meinem ersten Tag im Labor habe ich Tierversuche vermieden. Ich bin überzeugt, dass uns gute menschliche Zellkulturmodelle und entsprechende neuartige Technologien wie High Content Screening vor allem bezüglich Erforschung von menschlichen Krankheitserregern wie HIV-1 oder SARS-CoV-2 weiterbringen als Experimente in Tiermodellen“, betont die studierte Zoologin, die 2017 am Standort den translationalen „MUI animalFree Research Cluster“ initiiert und etabliert hat. Ziel des Wissenschaftsclusters ist, neue Wege und Technologien für eine tierversuchsfreie Forschung durch Bündelung der Expertise von Tiroler ForscherInnen zu forcieren. Des Weiteren ist sie Vizepräsidentin der Gesellschaft zur Förderung von Alternativen Biomedellen (The RepRefRed Society).

Schon während ihrer PostDoc-Jahre am Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Medizinischen Universität Innsbruck und dann am University College London konzentrierte sich Doris Wilflingseder auf Zellbiologie und Immunologie und forschte zu Signalmechanismen bei der Stimulation von Pilz- oder Viruspathogenen. Damals rückten das HI-Virus und dendritische Zellen (DC) in ihren Fokus. Damals wie heute als Leiterin einer Forschungsgruppe am Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie arbeitet Wilflingseder ausschließlich mit menschlichen In-vitro-Modellen bzw. entwickelt hoch differenzierte Zellkulturmodelle, um die ersten Wechselwirkungen verschiedener Krankheitserreger (HIV-1, Aspergillus, Chlamydia) in der Akutphase der Infektion erforschen zu können. Dendritische Zellen – die wichtigsten antigen-präsentierenden Zellen unseres Körpers –, und das Komplementsystem, das sofort nach Eintritt eines Krankheitserregers wie HIV-1 aktiviert wird, die Oberfläche des Eindringlings markiert (= opsonisiert) und damit für dendritische Zellen verstärkt erkenntlich macht, sind die fundamentalen Komponenten ihrer Projekte. „Die komplementvermittelte Aufnahme von HIV-1 durch DCs ist daher aufgrund seiner noch unerforschten Eigenschaften hinsichtlich schützender humoraler und zellulärer Immunantworten ein vielversprechendes Ziel für HIV-1-Impfstrategien über DCs“, so Wilflingseder, die für ihre Forschungsleistungen bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Vielversprechend ist in diesem Zusammenhang auch das in ihrem Labor etablierte humane 3D-Schleimhautmodell. „Das In-vitro-System ermöglicht es, detaillierte Interaktionen und Wechselwirkungen unterschiedlicher HIV-Stämme mit Molekülen und Enzymen einer intakten, komplexen Schleimhaut zu durchleuchten“, so Doris Wilflingseder, die auf der Suche nach vielversprechenden Therapiestrategien international wie auch vor Ort an der Medizinischen Universität Innsbruck gut vernetzt ist.

Ihre Faszination für Immunologie, Infektionskrankheiten und Alternativen zum Tierversuch versucht Doris Wilflingseder auch auf die Studierenden zu übertragen. „Die Lehre und ihre Weiterentwicklung ist mir ein großes Anliegen, schließlich bilden wir die exzellenten Forscherinnnen und Forscher von morgen aus“, betont die bereits seit vielen Jahren in der Lehre tätige Wissenschafterin, der es mit Unterstützung von Peter Loidl, Vizerektor für Lehre und Studienangelegenheiten unter anderem gelang, das Thema "Alternativen zum Tierversuch" als Pflicht-Vorlesung in den Lehrplan des Masterstudiums Molekulare Medizin zu etablieren. Erste Reaktionen der Studierenden sind durchwegs positiv.

(05.10.2020, Text: D. Heidegger, Foto: D. Bullock)

 Links:

Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie

Doris Wilflingseder

MUI animal Free research cluster

The RepRefRed Society

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