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Neuer Professor für RNA-Biologie und Proteinsynthese

Matthias Erlacher ist von Rektor Wolfgang Fleischhacker zum Professor für RNA-Biologie und Proteinsynthese berufen worden. Der motivierte Forscher beschäftigt sich bereits seit seinem Chemiestudium mit der sogenannten „kleinen“ oder auch „coolen“ Schwester der DNA. Heute ist die RNA-Forschung ein weltweit intensiv untersuchtes Feld und gemeinsam mit seinen KollegInnen möchte Erlacher hier noch einiges zum besseren Verständnis beitragen.

Die RNA (Ribonukleinsäure) übernimmt viele regulatorische Funktionen in der Zelle und spielt daher auch bei der Entstehung von Krankheiten eine gewichtige Rolle. In deren Erforschung liegt dementsprechend viel Potential. Matthias Erlacher ist geleitet von dem Interesse, mehr Einblicke in das grundlegende Verständnis der RNA zu erhalten. „Ich bin neugierig wie etwas funktioniert und welche Auswirkungen kleinste Änderungen auf einen bestimmten Mechanismus haben können“, sagt Matthias Erlacher. Was simpel klingt, ist im Detail hochkomplex und auch für ExpertInnen immer wieder überraschend. „Die RNA ist sehr viel variabler, als man auf den ersten Blick meinen könnte“, erklärt Erlacher. Als in den 1990er Jahren das menschliche Genom entschlüsselt wurde, wurde die RNA und deren Funktionen unterschätzt. Inzwischen ist allerdings klar, dass die RNA für viele wichtige regulatorische Prozesse in Zellen verantwortlich ist, dementsprechend gibt es immer was Neues zu lernen. Ständig kommen neue Erkenntnisse hinzu – auch vom Institut für Genomik und RNomik, an dem Erlacher mit seiner Forschungsgruppe arbeitet und das von Alexander Hüttenhofer geleitet wird. Zuletzt haben die WissenschafterInnen der Medizin Uni Innsbruck so einen wichtigen Beitrag zur Entschlüsselung des Vaccina Virus geliefert: https://www.i-med.ac.at/mypoint/news/741797.html

„Wissenschaft ist kein Egobetrieb“

Matthias Erlacher hat in Innsbruck Chemie studiert, an der Medizinischen Universität Innsbruck schließlich promoviert. Anfang April dieses Jahres erreichte der Tiroler die nächste Sprosse auf der Karriereleiter: Rektor Wolfgang Fleischhacker berief den 41-Jährigen zum Professor für RNA-Biologie und Proteinsynthese. Einem engagierten Chemielehrer in Telfs hat Erlacher es zu verdanken, dass er sich schon sehr früh für Biochemie begeistern konnte. Später an der Universität beschäftigte sich er schon in seiner Masterarbeit mit dem Thema Proteinsynthese und RNA. „Am Standort Innsbruck sind wir RNA-Forscherinnen und Forscher eher rar, fast Exoten“, sagt Erlacher lachend. „Aber eine gewisse Vielfalt an Forschungsgebieten ist für alle ein Vorteil,“ ergänzt der studierte Chemiker. Zusammenarbeit ist ihm ein zentrales Anliegen. „Forschung ist Teamarbeit, je mehr desto besser sind die Aussichten auf Erfolg und natürlich braucht es auch Glück“, erklärt Erlacher, der sich 2015 erfolgreich eine Karrierestelle beworben hatte. „Ich war immer zufrieden, auch wenn der Weg bis zur Erfüllung der Qualifizierungsvereinbarung durchaus herausfordernd war. Die Berufung ist jetzt allerdings das Sahnehäubchen“ freut sich der 41-Jährige Vater einer Tochter. „Rückblickend war jedenfalls die Laufbahnstelle an der Medizinische Universität Innsbruck ein wichtiger Meilenstein. Diese Karrierestellen geben dir als Wissenschafter die notwendigen beruflichen Zukunftsperspektive.“

Vernetzt ist Matthias Erlacher aber nicht nur am Standort Innsbruck: Gemeinsam mit Alexandra Lusser vom Institut für Mikrobiologie der Medizin Uni Innsbruck und Ronald Micura von der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck forscht Erlacher im Spezialforschungsbereich „RNA-Deco“. Dieser wurde Ende 2019 vom FWF (Wissenschaftsfonds) bewilligt und wird von der Medizinischen Universität Wien geleitet. Mit einem Gesamtvolumen von über vier Millionen Euro werden in den kommenden vier Jahren insgesamt 12 Forschungsgruppen in ganz Österreich gefördert, die sich mit der chemischen Modifikation von Ribonukleinsäure (RNA) befassen. Weitere spannende Erkenntnisse zur RNA werden also bald folgen.

(B. Hoffmann-Ammann, 07.07.2020)

Weitere Informationen:

Institut für Genomik und Rnomik: http://www.rnomics.at/

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