Fünf neue FWF Projekte
Mit dem Beschluss der Kuratoriumssitzung des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) Mitte Mai 2020, werden an der Medizinischen Universität Innsbruck drei neue Einzelprojekte sowie zwei neue internationale Projekte unterstützt.
Ausgewiesenes Ziel des Forschungsförderungsfonds ist es, die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit Österreichs im internationalen Vergleich sowie seine Attraktivität als Wissenschaftsstandort vor allem durch Förderung von Spitzenforschung einzelner Personen bzw. Teams, aber auch durch Beiträge zur Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit der Forschungsstätten und des Wissenschaftssystems in Österreich zu stärken. Über die Förderung von Forschungsvorhaben entscheidet das FWF Kuratorium auf Basis von internationalen Fachgutachten. Das Kuratorium des FWF genehmigte in seiner Sitzung im Mai 2020 fünf Projekte an der Medizinischen Universität Innsbruck:
Marta Campiglio, Institut für Physiologie
Einzelprojekt „Analyse der Funktionen multipler Interaktionen von STAC3“
Das Adapterprotein STAC3 ist entscheidend für die Stabilität und Funktion des Spannungssensors der EC-Kopplung CaV1.1 und für die spannungsinduzierte Calciumfreisetzung aus dem sarkoplasmatischen Retikulum (SR). In einem früheren FWF-Hertha-Firnberg-Projekt (T855) konnte gezeigt werden, dass STAC3 zwei unterschiedliche Wechselwirkungen mit CaV1.1. Ob eine einzelne Interaktion oder beide zu jeder Funktion von STAC3 beitragen, blieb jedoch unklar und wird in diesem neu finanzierten Projekt untersucht.
Zoran Culig, Universitätsklinik für Urologie – Abt. für Experimentelle Urologie
Internationales Projekt „microRNA und die Regulation von MED beim Prostatakarzinom“
Unterschiedliche Funktionen in Prostatatumorzellen werden vom Mediator Komplex (MED) reguliert. MED Komplex ist ein Ziel für die neuen Therapien beim Prostatakarzinom. Das Ziel des Projektes ist die Regulation von MED Untereinheiten 12 und 15 beim Prostatakrebs zu untersuchen. „Mit diesem Ansatz könnte die Therapie des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms verbessert werden“, meint Zoran Culig.
Birgit Högl, Universitätsklinik für Neurologie – Schlaflabor
Internationales Projekt „Nächtliche periodische Atmung in der Höhe: die Konsequenzen“
Menschen, die in großer Höhe übernachten, erleben meist eine sogenannte periodische Atmung. Um diese zu untersuchen, werden 16 freiwillige Versuchspersonen zwei dreitägige Aufenthalte auf einer simulierten Höhe von 4.000 m.ü.M. verbringen lassen. „Am Ende der beiden Aufenthalte werden eine Reihe von physiologischen Messungen gemacht und die Resultate Vergleichen. Unterschiede zwischen den Resultaten werden Rückschlüsse über die Effekte der periodischen Atmung in der Höhe erlauben“, so Högl.
Rüdiger Schweigreiter, Institut für Neurobiochemie
Einzelprojekt „Verbesserte Axonregeneration im peripheren Nervensystem“
Dieses FWF-Projekt ist ein wichtiger Meilenstein für die Nervenregenerationsforschung am Standort Innsbruck. Mit Hilfe neuester und technisch anspruchsvoller tierexperimenteller Methoden erwartet sich das Team um Rüdiger Schweigreiter bedeutende Erkenntnisse zur Axonregeneration nach Nervenläsionen zu erhalten. „Wir freuen uns, dass die Med Uni Innsbruck ein gutes Environment für ein solch kompetitives Forschungsprojekt bietet“, so Schweigreiter.
Martin Thurnher, Universitätsklinik für Urologie
Einzelprojekt „Der ATP Rezeptor P2Y11 engagiert Fas“
Der G Protein-gekoppelte Purinorezeptor P2Y11 agiert als Sensor für extrazelluläres ATP, der bei Zellstress ansteigt. Der Todesrezeptor Fas (CD95) kann unter bestimmten Umständen auch das Überleben von Zellen fördern. Im Projekt von Martin Thurnher und seinem Team von der Innsbrucker Univ.-Klinik für Urologie wird untersucht, wie P2Y11 Fas im Rahmen der Signalübertragung engagiert, um zytoprotektiv wirken zu können.
(19.06.2020)