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Erfolg für MolMed-Bachelorabsolventin: Erstautorin Adriana Koller

Am Institut für Genetische Epidemiologie wurde untersucht, ob die mitochondriale DNA-Copynummer (mtDNA-CN) ein brauchbarer Biomarker für eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) ist. Die Ergebnisse konnten im angesehen „Journal of Internal Medicine“ veröffentlicht werden. Bemerkenswert sind dabei nicht nur die soliden Erkenntnisse, sondern auch Erstautorin Adriana Koller, denn es gelingt nur wenigen NachwuchsforscherInnen schon ihre Bachelorarbeit hochrangig zu publizieren.

Für die Studie zum potentiellen Biomarker mtDNA-CN hat Adriana Koller über 5.000 Proben in zwei verschiedenen Projekten gemessen. Im ersten, jetzt publizierten Projekt standen Patienten mit einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) im Mittelpunkt. Dabei handelt es sich um eine schwere Durchblutungsstörung infolge eines Verschlusses großer Arterien an den Beinen. Menschen mit pAVK haben ein siebenfach höheres Risiko eines Herzinfarkts oder eines Schlaganfalls, die bei einem Drittel der Patienten einen tödlichen Verlauf nehmen.

Ziel der Studie, die in Zusammenarbeit mit der Innsbrucker Univ.-Klinik für Gefäßchirurgie durchgeführt wurde, war es zu schauen, ob es sich bei der mtDNA-CN um einen Parameter handeln könnte, der auf eine mitochondriale Dysfunktion hinweist. Diese beeinflusst maßgeblich Entzündungsprozesse sowie den oxidativen Stress im Körper und damit wäre dieser Parameter hilfreich, um eine bessere Risikovorhersage für pAVK-PatientInnen zu erstellen. „Wir haben für die Studie die Proben von 236 männlichen PAD-Patienten mit einer altersgematchten Kontrollgruppe von 249 Patienten verglichen. Unsere Ergebnisse stützen die Annahme, dass eine mitochondriale Dysfunktion bei pAVK vorliegt und ein niedriger mtDNA-CNs Wert das Risiko zu versterben oder einen kardiovaskulären Zwischenfall zu erleiden verdoppelt“, erklärt Koller. Die 22-Jährige ist aus Salzburg nach Innsbruck gekommen, um Molekulare Medizin zu studieren. „Schon mit 15 habe ich angefangen, mich für medizinische Themen zu interessieren, aber ich wollte eher in die Forschung, daher hat sich Molekulare Medizin angeboten“, sagt Koller, die derzeit ihr Masterstudium Molekulare Medizin in Innsbruck absolviert. Die Medizinische Universität Innsbruck bietet dieses Studium exklusiv in Österreich an.

Überdurchschnittliches Engagement
Florian Kronenberg und Claudia Lamina, die die Arbeit betreut haben, ist Adriana Koller schon bei ihrem ersten Praktikum 2018 am Institut für Genetische Epidemiologie positiv aufgefallen. „Adriana Koller zeichnet sich durch überdurchschnittliches Engagement aus“, erklärt Kronenberg. Claudia Lamina ist begeistert, wie schnell sie sich die verschiedenen Methoden angeeignet hat. „So macht supervidieren natürlich viel Freude.“ Durch die gute Publikation ist es auch sehr wahrscheinlich, dass die Ergebnisse weiterverfolgt werden, um weitere Daten zum potentiellen Biomarker mtDNA-CN zu erhalten. Auch Koller wird ihr Studium weiter engagiert fortsetzen und könnte sich auch später vorstellen, im Bereich der Genetischen Epidemiologie weiterzuforschen. Nach dem Master steht daher erstmal ein PhD-Studium auf dem Karriereplan der engagierten MolMed-Studentin.

Link auf die Publikation:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/32037598

 

(B. Hoffmann-Ammann, 23.04.2020)

 

Weitere Informationen:

- Studium Molekulare Medizin

- Institut für Genetische Epidemiologie

- MyPoint-Beitrag: Neuer Zusammenhang: Anzahl der Mitochondrien korreliert mit Infektionsrisiko

 

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