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Innsbrucker Zahnärztin und Spezialistin für Parodontologie berufen

Die gebürtige Innsbruckerin Ines Kapferer-Seebacher wurde von Rektor Wolfgang Fleischhacker zur Professorin berufen. Die Tirolerin ist auf parodontale und dentale Manifestationen seltener Erkrankungen spezialisiert. Mit ihrer Expertise erhält die Innsbrucker Universitätsklinik für Zahnersatz und Zahnerhaltung ein Alleinstellungsmerkmal im europäischen Raum.

„In der Parodontologie ist alles möglich“, meint Ines Kapferer-Seebacher, stellvertretende Direktorin der Universitätsklinik für Zahnersatz und Zahnerhaltung. Die Parodontitis ist eine sehr komplexe Erkrankung mit unterschiedlichsten Ausprägungen. Menschen mit relativ guter Mundhygiene können einen starken parodontalen Gewebeverlust erleiden, andere mit schlechter Mundhygiene können wiederum kaum parodontale Taschen aufweisen. Die Betroffenen können Kinder sein, Teenager, junge Erwachsene, mittleren Alters oder Senioren. Von der Parodontitis können alle Zähne betroffen sein oder nur einzelne. Obwohl parodontalpathogene Bakterien für die Entstehung der Parodontitis grundlegend sind, gibt es viele Menschen, die, obwohl sie mit diesen Bakterien infiziert sind, keine Parodontitis entwickeln, denn Art und Stärke, wie das Immunsystem auf den bakteriellen Angriff reagiert, sind genetisch bestimmt und werden durch erwobene Risikofaktoren wie Rauchen, Stress und Diabetes modifiziert. „Diese Komplexität ist sowohl das Herausfordernde als auch Interessante an der Erkrankung.“  

Seltene Erkrankungen

Die seltenen Erkrankungen, die zu einer Parodontitis im frühen Erwachsenen- oder Kindesalter führen und damit eine aggressive Parodontitis vortäuschen, sind Sonderfälle. „Diese Erkrankungen bleiben oft undiagnostiziert – sie können dabei aber mit systemischen Komplikationen einhergehen“, erklärt die Zahnärztin. Hier spiegelt sich das besondere Tätigkeitsfeld von Ines Kapferer-Seebacher wider: Die klinische Diagnose und genetische Entschlüsselung seltener Erkrankungen mit dentalen Manifestationen. Sie arbeitet dabei eng mit der Humangenetik und dem Zentrum für Seltene Krankheiten in Innsbruck zusammen. „In den letzten Jahren konnte ich mir eine besondere Expertise sowohl im Bereich der Parodontologie als auch der zahnmedizinischen Manifestationen seltener Erkrankungen aneignen, die als Alleinstellungsmerkmal im deutschsprachigen, wenn nicht sogar europäischen Raum zu sehen ist“, meint Ines Kapferer-Seebacher.

Dies spiegelt sich auch in ihren wissenschaftlichen Publikationen und der Übernahme internationaler akademischer Funktionen, wie etwa dem Vorsitz der „Oral and Mandibular Manifestation Group“ der Ehlers-Danlos Gesellschaft, wider. „Es ist mir ein großes Anliegen, meine wissenschaftlichen Arbeiten mit besonderer Berücksichtigung der Parodontologie auszuweiten und zu intensivieren, und dadurch die internationale akademische Reputation der Medizinischen Universität Innsbruck zu fördern“, betont die Tirolerin. Dabei verliert sie den regionalen Aspekt nicht aus dem Auge: „Die Verankerung in der Region ist mir ebenso ein wichtiges Anliegen. Die aktive Teilnahme an außeruniversitärer Lehre wie der Ausbildung der zahnärztlichen AssistentInnen un der ProphylaxeassistentInnen, das Mitwirken beim Verein Tiroler Zahnärzte oder Vortragstätigkeiten bei lokalen Kongressen wie den Innsbrucker Prophylaxetagen wird auch in Zukunft die Zahnklinik mit der niedergelassenen Ärzteschaft vernetzen.“


Zur Person:

Geboren 1975 in Innsbruck-Igls, Studium der Zahnmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Daraufhin zahnärztliche Tätigkeit im Zahnambulatorium der Vorarlberger Gebietskrankenkasse, beim zahnärztlichen Hilfsprojekt e.V. in Recife/Brasilien, der Bernhard-Gottlieb Universitätszahnklinik Wien und der Universitätsklinik für Zahnerhaltung und Zahnersatz der Medizinischen Universität Innsbruck, an der sie heute als stellvertretende Direktorin tätig ist. Eine weitere Ausbildung schloss sie 2010 an der Bernhard-Gottlieb Univ.-Zahnklinik Wien 2010 mit dem Master of Science in Periodontology ab und habilitierte sich 2013.

 

Hinweis: Das Bild wurde vor den umfassenden Maßnahmen zur Eindämmung von SARS-Cov-2/COVOD-19 aufgenommen.

(08.04.2020; David Bullock)

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