Denkstunde der Universitäten
Die beiden Innsbrucker Universitäten gedachten Mitte März an jene Angehörige der Universität, die nach dem Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland im März 1938 ausgeschlossen, vertrieben und ermordet wurden. *
Die Rektoren der Medizinischen Universität Innsbruck, W. Wolfgang Fleischhacker und der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Tilmann Märk, eröffneten gemeinsam die jährlich stattfindende Denkstunde beim, von der Künstlerin Dvora Barzilai gestalteten, Mahnmal am Gelände der Universitätskliniken. In der Ansprache von Rektor Fleischhacker stand das Wort „Solidarität“ im Zentrum und Rektor Märk verwies auf das 350-Jahr-Jubiläum der Universität Innsbruck 2019, bei dem auf die dunklen Kapitel besonders Acht genommen wurde. Beide Rektoren betonten die große Bedeutung der Erinnerung. Auch hielt in einer weiteren Ansprache der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg, Günter Lieder, die Erinnerungen an Ausgrenzung, Vertreibung und Ermordung aufrecht und die Historikerin Ina Friedmann vom Innsbrucker Institut für Zeitgeschichte ging in ihrem Vortrag sowohl auf Opfer als auch auf Täter der Universität ein.
Oberkantor Shmuel Barzilai (im Bild oben) gab der Veranstaltung, wie jedes Jahr, einen gesanglich eindrucksvollen Rahmen.
Ausblick: Am 8. November wird Shmuel Barzilai im Zuge des Gedenkens an das „Novemberpogrom“ gemeinsam mit dem Orchester der Akademie St. Blasius traditionelle jüdischen Lieder im Vier und Einzig in Innsbruck präsentieren. Infos zum Konzert: http://www.akademie-st-blasius.at/wp-content/uploads/2020/03/201108-Memento-Langtext-ASB-Homepage.pdf*
Infos zum Mahnmal: https://www.i-med.ac.at/universitaet/mahnmal.html
* Die Veranstaltung fand vor den umfassenden Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 im kleinen Rahmen im Freien statt.
(18.03.2020, Text: David Bullock, Foto:MUI/Bullock)