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Mannagetta-Förderpreis für Molekularbiologin Victoria Klepsch

Am 4. März wurde von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) der Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta-Preise verliehen. Ausgezeichnet wurden der Grazer Kardiologe Peter Rainer und die Innsbrucker Molekularbiologin Victoria Klepsch.

In Anerkennung ihrer hervorragenden Forschungsleistungen zu Mechanismen der Kontrolle der immunologischen Tumor-Abwehr wurde Victoria Klepsch (Institut für Zellgenetik) mit dem Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta Förderpreis für Medizin 2019 ausgezeichnet.

Die Molekularbiologin Victoria Klepsch hat an der McMaster University in Kanada und an der Universität Innsbruck studiert. Ihr Doktoratsstudium absolvierte sie an der Medizinischen Universität Innsbruck, wo sie seit 2015 als Postdoc im Translational Cell Genetics Team (Direktor Gottfried Baier) tätig ist.

In ihrer Forschungsarbeit geht es insbesondere um Immun-Checkpoints, die im komplexen Zusammenspiel von Tumorzellen, Immunzellen und deren Signalwegen eine relevante Rolle spielen. Konkret handelt sich dabei um immunregulierende Proteine wie PD-1 und CTLA-4, die auf der Oberfläche von T-Zellen oder wie der hier

erforschte nukleäre Hormonrezeptor NR2F6, welcher im Zellkern von T-Zellen exprimiert wird. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen konnte sie nachweisen, dass das Immunsystem durch die Hemmung von NR2F6 wieder gegen das Tumorwachstum aktiviert werden kann. In dieser Forschungsarbeit gelang es die präklinische Wirksamkeit dieses Checkpoint-Inhibitors nachzuweisen. Durch die direkte genetische Unterdrückung des Proteins in Maus-Tumormodellen in vivo, in humanen T-Zellen ex vivo und in menschlichen Lungenkrebs-Biopsie-Proben konnte ein direkter Beweis für die therapeutische Wirksamkeit geliefert werden, welche in Kombination mit etablierten Immuntherapien (αPD-L1) gesteigert werden konnte. Der Vorteil der NR2F6-Hemmung liegt darin, dass keine systemische Immunantwort ausgelöst wird, sondern nur in aktivierten Immunzellen in unmittelbarer Tumornähe, welches Nebenwirkungen vermindert.

 Geschichte der Preise

Die Namen der beiden Preise gehen auf Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta (1588–1666) zurück. Der Mediziner war mehrmaliger Rektor der Universität Wien und Leibarzt von Ferdinand II., Ferdinand III. sowie Leopold I. Im Jahre 1661 richtete er eine Stiftung ein, die bis heute besteht. Die Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta-Stiftung unterstützt die ÖAW bei der Finanzierung von Preisen in der Medizin sowie Stipendien in den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften.

Weitere Infos:

MUI Scientist to watch: Victoria Klepsch

Institut für Zellgenetik

Österreichische Akademie der Wissenschaften: Ausschreibung Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta-Preis für Medizin 2020

(11.03.2020, Bild: Daniel Hinterramskogler, red: ASchönherr)

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