Neue FWF-Projekte
Mit dem Beschluss der 75. Kuratoriumssitzung des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) am 30. September 2019, werden an der Medizinischen Universität Innsbruck weitere neue Einzelprojekte gefördert. Ein Projekt wurde mit der Sitzung vom 13.09. genehmigt.
Ausgewiesenes Ziel des Forschungsförderungsfonds ist es, die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit Österreichs im internationalen Vergleich sowie seine Attraktivität als Wissenschaftsstandort vor allem durch Förderung von Spitzenforschung einzelner Personen bzw. Teams, aber auch durch Beiträge zur Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit der Forschungsstätten und des Wissenschaftssystems in Österreich zu stärken. Über die Förderung von Forschungsvorhaben entscheidet das FWF Kuratorium auf Basis von internationalen Fachgutachten. In den Sitzungen vom September 2019 genehmigte der Wissenschaftsfonds weitere Einzelprojekte an der Medizinischen Universität Innsbruck:
Georg Dechant, Gemeinsame Einrichtung für Neurowissenschaften: SATB2-abhängige Mechanismen und Kognition (Projektnummer P 32850)
Das Projekt testet die Hypothese, dass menschliche Denkfähigkeit von der präzisen dreidimensionalen Auffaltung der DNA im Zellkern von Nervenzellen bestimmt wird. Dazu wird die molekulare Funktion des Genomorganisators SATB2 in menschlichen Nervenzellen untersucht und die Ergebnisse mit genomweiten Datensätzen, die Aufschluss über die genetische Komponente humaner kognitiver Leistungsfähigkeit geben, verglichen. https://www.neurospin.at/content/home/people/pis/dechant_georg/
Bernhard Flucher, Department für Physiologie und Medizinische Physik: Rolle von Kalziumkanälen in präsynaptischer Differenzierung (Projektnummer P 33270, Sitzung vom 13.09.2019)
Spannungs-aktivierte Kalziumkanäle kontrollieren nicht nur die Kontraktion des Muskels, sondern während der frühen Entwicklung auch wie und wo das heranwachsende Motorneuron die Muskelfaser innerviert. Im vorliegenden Forschungsprojekt wollen wir die Mechanismen entschlüsseln, mit denen die Muskelzelle mit dem Motor-Nerv kommuniziert und diesen zur Differenzierung der Neuro-Muskulären Synapse bringt. https://www.i-med.ac.at/dpmp/physiologie/research/flucher/projects.html
Christian Humpel, Universitätsklinik für Psychiatrie I: Ausbreitung der Alzheimer Pathologie in Gehirnschnitten (Projektnummer P 32558)
Die Alzheimersche Demenz ist eine schwere neurodegenerative Erkrankung des Gehirns und pathologisch findet man im Gehirn extrazelluläre Ablagerungen (beta-Amyloid Plaques) und intraneuronale Einschlüsse (Tau), sterbende Nervenzellen sowie Veränderungen der Blutgefäße einhergehend mit Entzündungen. Die "spreading Hypothese" besagt dazu, dass sich die Pathologie von einer Gehirnregion zur anderen ausbreiten kann, und dass "pathologisch veränderte Proteine" diese Ausbreitung induzieren und potenzieren. Das Ziel dieses FWF Projektes ist es, die Ausbreitung der beta-Amyloid, also auch der Tau Pathologie in organotypischen Maus Gehirnschnitten, zu simulieren und zu studieren, um damit bessere Einblicke in die Entstehung und Therapie zu erhalten. http://www2.i-med.ac.at/psychlab/
Manfred Nairz, Univ.-Klinik für Innere II: Das Eisenspeicherprotein Ferritin bei bakterielle Infektion (Projektnummer P 33062)
Ferritin ist als Eisenspeicherprotein des Körpers bekannt und wird nicht nur bei Eisenüberschuss, sondern auch bei Infektionen vermehrt gebildet. Es findet sich sowohl extrazellulär im Serum, wo es bei Blutuntersuchungen messbar ist, als auch intrazellulär in Makrophagen. Im FWF Projekt soll die Funktion von Ferritin bei Infektionen mit extrazellulären und intrazellulären Bakterien mittels immunologischer, mikrobiologischer, zellbiologischer und bioinformatischer Methoden beleuchtet werden. https://inneremed2.tirol-kliniken.at/page.cfm?vpath=forschung
Peter Willeit, Universitätsklinik für Neurologie: cIMT Messungen zur Prädiktion von Herzkreislauferkrankungen (Projektnummer P 32488)
Im geförderten Projekt wird erforscht, inwieweit die Messung von Atherosklerose mittels Ultraschall eine bessere Prädiktion von Herzkreislauferkrankungen ermöglicht. Dabei werden Daten des Proof-ATHERO Konsortiums analysiert – ein internationales Kooperationsprojekt, welches vom Clinical Epidemiology Team in Innsbruck geleitet wird und aktuell 71 Studien mit 105.000 Probanden umfasst. Nähere Informationen sind auf der Webseite des Projekts verfügbar: https://clinicalepi.i-med.ac.at/research/proof-athero/