Besondere Auszeichnungen für Innsbrucker Kardiologen
Im Rahmen der Jahrestagung der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft (ÖKG) 2019 in Salzburg wurden die zwei angehenden Kardiologen Sebastian Reinstadler und Martin Reindl aus Innsbruck (Univ.-Klinik für Innere III, Kardiologie und Angiologie) ausgezeichnet.
Der akute Myokardinfarkt ist trotz großer therapeutischer Fortschritte in den letzten Jahrzehnten nach wie vor mit einer bedeutenden Morbidität und Mortalität vergesellschaftet. Sebastian Reinstadler und Martin Reindl sind für ihre Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet mit dem „Österreichischen Kardiologenpreis“ beziehungsweise mit dem „Präsidentenstipendium der ÖKG“ ausgezeichnet worden. Beide forschen in der Arbeitsgruppe von Bernhard Metzler an der Univ.-Klinik für Innere Medizin III (Kardiologie und Angiologie, Direktor: Axel Bauer). Hauptziel der Arbeitsgruppe ist es, die Pathophysiologie des akuten Myokardinfarktes besser zu verstehen, um eine verbesserter klinische Risikovorhersage sowie neue therapeutische Konzepte bei Myokardinfarkt-PatientInnen zu ermöglichen.
MRT-Anwendung unmittelbar nach akutem Herzinfarkt
Ein zentrales Element in den Forschungsarbeiten ist dabei die Anwendung der kardialen Magnetresonanztomographie (MRT) unmittelbar nach akutem Herzinfarkt, welche einzigartige in vivo Einblicke in das myokardiale Gewebe erlaubt. Die Ausprägung der Infarktschädigung bestimmt mittels MRT gilt schon länger als wichtiger Prognosefaktor bei PatientInnen nach Myokardinfarkt. Die ständige Weiterentwicklung der MRT ermöglicht nun auch die genaue Evaluierung des vermeintlich gesunden, nicht-infarzierten Herzmuskelgewebes.
Österreichischer Kardiologiepreis für Sebastian Reinstadler
In einem Kooperationsprojekt zwischen Innsbruck und Lübeck konnte Sebastian Reinstadler zeigen, dass die Charakterisierung des nicht-infarzierten Myokards mittels einer neuartigen sogenannten T1-Mapping Sequenz zusätzliche wichtige Hinweise für das individuelle Risiko von HerzinfarktpatientInnen liefert. „Diese Veränderungen im Herzmuskel stehen in einem starken Zusammenhang mit einer schlechteren Prognose, und zwar unabhängig von der Ausprägung der Infarktschädigung“, betont Reinstadler. Zukünftige Studien könnten somit auch darauf abzielen, diese für den weiteren Verlauf ungünstigen Veränderungen im nicht-infarzierten Herzmuskelgewebe zu unterbinden und damit das Überleben der PatientInnen mit Herzinfarkt weiter verbessern. Die Ergebnisse dieser Untersuchung konnten im renommierten „Journal of the American College of Cardiology: Cardiovascular Imaging“ publiziert werden und wurde im Rahmen der ÖKG-Jahrestagung mit dem „Österreichischen Kardiologenpreis“ prämiert.
Präsidentenstipendium und Abschluss Clinical PhD für Martin Reindl
Neben der Prämierung von hervorragenden Publikationen fördert die ÖKG auch jährlich junge NachwuchsforscherInnen für die Realisierung zukünftiger Forschungsvorhaben im Bereich der Herz-Kreislaufmedizin. Das begehrteste der jährlich ausgeschütteten Forschungsstipendien stellt das sogenannte „Präsidentenstipendium“ dar, das mit 50.000 € dotiert ist und insbesondere die bisherigen wissenschaftlichen Leistungen der AntragstellerInnen berücksichtigt. Über diese Forschungsförderung darf sich dieses Jahr Martin Reindl freuen. Reindl hat Anfang dieses Jahres sein dreijähriges Clinical PhD-Studium (Programm: Kardiovaskuläre Medizin) erfolgreich abgeschlossen. In dieser Zeit konnte sich Reindl durch seine etlichen wissenschaftlichen Arbeiten die Basis für dieses Stipendium schaffen. Die jetzt erhaltene Förderung wird dazu beitragen, weitere wichtige wissenschaftliche Einblicke Rund um das Thema Herz-MRT nach Myokardinfarkt zu erhalten.
(B. Metzler/B. Hoffmann-Ammann)
Weitere Informationen:
Univ.-Klinik für Innere Medizin III (Kardiologie und Angiologie)