Human Brain Project: Nachhaltige Nutzung
Vor einem Jahr hat das Innsbrucker Team des Human Brain Project zum dritten Mal erfolgreich eine Förderung beantragt und startete in eine neue Projektphase. 1,5 Millionen Euro gingen an das HBP-Team der Medizin Uni Innsbruck, das neben dem Bereich „Ausbildung“ des EU-Flaggschiffprojektes auch den Bereich „Outreach“ betreut. Auch der nächsten Förderperiode ab März 2020 sieht der Innsbrucker Projektleiter Alois Saria positiv entgegen.
Ziel des Human Brain Project ist es, das Gehirn Stück für Stück auf Supercomputern in Modellen und Simulationen immer besser nachzubilden und zugleich eine neuartige Forschungs-Infrastruktur für die Neurowissenschaften zu schaffen. Auf insgesamt sechs Plattformen soll alles Wissen zusammengetragen werden. Die dabei entwickelten Methoden und Ressourcen können ForscherInnen weltweit für eigene wissenschaftliche Fragestellungen nutzen. Eine dieser Plattformen vernetzt beispielsweise Hochleistungscomputer, um große Rechnungen durchführen zu können. „Die Plattformen sind jetzt so weit entwickelt, dass Fachleute nun damit arbeiten können“, erklärt Alois Saria. So hätte sich das Projekt, so Saria, mittlerweile verändert: „ Zu Beginn war das Human Brain Project ein reines Forschungsprojekt. Mittlerweile geht es mehr in Richtung Implementierung der Plattform für eine nachhaltige Nutzung.“ So müssen sich auch die Inhalte der Ausbildung anpassen: „Wir werden noch mehr in spezifisches Training für die Nutzerinnen und Nutzer investieren“, meint der Innsbrucker Neurowissenschafter.
Alois Saria ist Projektleiter des „Education Programme“ des HBP, einem interdisziplinären Aus- und Fortbildungsprogramm mit dem Ziel, Studierende innerhalb sowie außerhalb des Projektes für dessen vielschichtige Erfordernisse auszubilden. Des Weiteren ist er nun auch im Bereich „Outreach“ tätig.
Workshops in Innsbruck
Unter der Leitung des Innsbrucker Projektteams finden Anfang Juli zwei Workshops in den Bereichen Neurobiologie und Brain Medicine in Innsbruck statt. Ziel der interaktiven Workshops ist es, das Verständnis der Gehirnmedizin für Laien mit den neuesten Fortschritten in der Erforschung von neurodevelopmentalen, neurodegenerativen und neuropsychiatrischen Erkrankungen vorzustellen und zu vertiefen. In Vorlesungen und Tutorials mit internationalen und Innsbrucker ExpertInnen wird über den Stand der Forschung und Behandlung von Hirnkrankheiten berichtet. Bei Besuchen in den Labors der Medizinischen Universität Innsbruck werden praktische Beispiele und Methoden vorgestellt und studentische Brainstorming-Sitzungen ermöglichen den Wissensaustausch über verschiedene Konzepte und Methoden.
Für die Innsbrucker Workshops sind noch Plätze für TeilnehmerInnen der Medizinischen Universität Innsbruck und Leopold-Franzens-Universität Innsbruck zu Sonderkonditionen verfügbar. Anfragen an curriculum.edu@humanbrainproject.eu
Im Bild das Innsbrucker Projektteam: Lisa-Marie Leichter, Theresa Raß, Tina Kokan, Bettina Eibl (hintere Reihe v.l.); Manuel Gran, Alois Saria, Sylvia Aßlaber, Laura Saxer.
(D. Bullock)
Links:
Workshop New horizons in brain medicine: From research to clinics
Workshop Neurobiology for non-specialists: Studying the brain
Human Brain Project Education Overview
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