Neue geförderte Projekte durch den FWF
Neun internationale Projekte und ein Einzelprojekt an der Medizinischen Universität Innsbruck wurden in den letzten beiden Kuratoriumssitzungen vom Oktober und November 2019 durch den FWF genehmigt. Das Programmziel der Joint Projects ist die Förderung von inhaltlich stark integrierten, bilateralen Forschungsprojekten mit hoher wissenschaftlicher Qualität auf internationalem Niveau.
Die Stärkung der wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit Österreichs im internationalen Vergleich sowie seiner Attraktivität als Wissenschaftsstandort ist das Ziel des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF), Österreichs zentraler Einrichtung zur Unterstützung der Grundlagenforschung. Für die Förderung von inhaltlich stark integrierten, bilateralen Forschungsprojekten hat der FWF Abkommen mit verschiedenen internationalen Partnerorganisationen abgeschlossen, sodass die jeweiligen nationalen Projektteile von der jeweils zuständigen Organisation auf der Basis des „Lead-Agency-Verfahrens“ finanziert werden.
Die Projekte (in alphabetischer Reihenfolge):
Universitätsklinik für Urologie; “Roles and targeting of RIOK1 in resistant prostate cancer”, Zoran Culig
In diesem Projekt wird die Hypothese getestet, wonach RIOK1 eine wichtige Rolle in der Tumorentstehung und Progression hat. Ribosomale Biogenese könnte besonders durch RIOK1 beeinflusst werden. Die Expression von RIOK1 beim Prostatakarzinom steht unter Kontrolle des Onkogens c-Myc, welches eine zentrale Rolle auch beim Prostatakrebs hat.
Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde; „Prädiktive Marker von Immun Checkpoint Inhibitor Therapie“, Jozef Dudas
Das Ziel des Projektes ist, dazu beitragen, dass die Mechanismen, die in der Wirkung von ICI Substanzen wichtig sind, besser verstanden werden. Gleichzeitig sollen leicht anwendbare prädiktive Marker zur Verfügung gestellt werden, die im Auswählen von Patienten helfen, die am wahrscheinlichsten auf ICI Therapie antworten können.
Sektion für Molekularbiologie; “SupErA: Siderophore-iron uptake in E. amylovora and A. fumig”, Hubertus Haas
In dem Euregio Projekt SupErA wird der Siderophorstoffwechsel des pflanzenpathogenen Bakteriums Erwinia amylovora (”Feuerbrand”) und Aspergillus fumigatus (”Aspergillose) auf molekularer biochemischer und Strukturebene charakterisiert und verglichen. Ein zusätzliches Ziel ist die Generierung von Siderophorderivaten für die therapeutische Anwendung von Siderophoren.
Universitätsklinik für Innere Medizin III; „Untersuchung lncRNA regulierter Pathways (INNOVATION)“, Bernhard Haubner
Im Rahmen des internationalen Projekts INNOVATION wird mit besonderem Augenmerk die nicht kodierenden RNAs, insbesondere die langen nicht kodier enden RNAs (long non - coding RNA, lncRNA) untersucht.
Universitätsklinik für Innere Medizin IV; „Personalisierte Therapie der IgA Nephropathie (PersTIgAN)“, Michael Rudnicki
Die IgA-Nephropathie (IGAN) ist die häufigste primäre Glomerulonephritis (Nierenerkrankung) weltweit, die in einer signifikanten Anzahl der (jungen) PatientInnen zur Dialysepflichtigkeit führt. In einer retrospektiven Studie soll im Harn von PatientInnen mit IGAN mittels Kapillarelektrophorese-Massenpektrometrie (CE-MS) ein Peptid-/Proteinprofil identifiziert werden, das mit Therapieansprechen assoziiert ist.
Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie, „Biomol. Analysen und personalisierte Therapie der Acne inversa“, Matthias Schmuth
Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde; „Elektrische Stimulation des menschlichen Hörnerven“, Anneliese Schrott-Fischer
Cochlea Implantate sind die erfolgreichsten Neuroprothesen. Es gibt aber große individuelle Unterschiede in der Performance. Das Ziel dieses Projektes ist, anhand von 25 mikro-Computer Tomografie Scans eine Sammlung präzise segmentierter Innenohren zu erstellen und den Verlauf der noch vorhandenen auditorischen Nervenfasern zu rekonstruieren.
Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie; „Glutamin-Metabolismus als eine Zielscheibe für die Erhöhung der Radiosensibilitat des Prostatakrebses “, Sergej Skvortsov
Die Strahlentherapie ist einer der wichtigsten therapeutischen Ansätze zur Behandlung von vielen Krebsarten, einschließlich des Prostatakrebses. Das Projekt beschäftigt sich mit Glutamin-Metabolismus als eine potentielle Zielscheibe für die Erhöhung der Radiosensibilitat des Prostatakrebses.
Universitätsklinik für Nuklearmedizin; „Neue 99mTc-markierte Somatostatin Rezeptorantagonisten“, Irene Virgolini
Ziel dieses Projekts („TECANT“) ist die Auswahl und Testung von neuen 99mTc-markierten Somatostatin Rezeptorantagonisten, die Initiierung einer ersten klinischen Studie bei NET-PatientInnen in Kombination mit einer neuen quantitativen Bildgebungsmethode, die breit einsetzbar ist (SPECT).
Einzelprojekt:
Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie; „Mitochondrien & Peroxisomen: neue Targets in AD“, Sandrine Dubrac
Die atopische Dermatitis, auch als Neurodermitis bekannt, ist eine chronisch entzündliche Hautkrankheit, die hauptsächlich Kinder beeinträchtigt. Das Projekt erforscht die kritische Rolle des abnormalen mitochondrialen und peroxisomalen Metabolismus in entzündlichen Hautkrankheiten.
(db)
Link: Internationale FWF-Programme