ASEA-Uninet: Ein reger Austausch
Eine Delegation der indonesischen Gadjah Mada University kam Ende November zu Besuch an die Medizinische Universität Innsbruck. Vertiefende Gespräche über Partnerschaften und die Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding standen auf der Tagesordnung.
Ein dichtes Programm gab es für die Delegation der indonesischen Gadjah Mada University Ende November in Innsbruck zu absolvieren. Bevor es an die Univ.-Klinik für Gynäkologie und Geburthilfe unter Direktor Christian Marth sowie auf die Univ.-Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde unter Direktor Herbert Riechelmann ging um vertiefende Gespräche über Kooperationen zu führen, wurde die Delegation von Rektor W. Wolfgang Fleischhacker und Vizerektorin für Forschung und Internationales Christine Bandtlow im Büro des Rektors empfangen. Dabei wurde die Gelegenheit ergriffen, ein Memorandums of Understanding zwischen der Gadjah Mada University und der Medizinischen Universität Innsbruck, die die langjährige Partnerschaft der beiden Universitäten im Rahmen von ASEA-Uninet stärken soll, zu unterzeichnen.
Gegenseitiges Lernen
Der Austausch von Studierenden, ProfessorInnen, von Wissen und Kompetenzen sowie die Förderung von Wissenschaft und Lehre, bilden die Hauptziele der seit mehr als zwanzig Jahren bestehenden Dachorganisation ASEA-Uninet, ein Netzwerk mit Thailand, Indonesien, Vietnam und Malaysia, das von Bernd Rode initiiert wurde und derzeit für die Medizin Uni Innsbruck von Erich Schmutzhard, Univ.-Klinik für Neurologie, koordiniert wird.
In dieses Netzwerk eingebettet ist auch die Gadjah Mada University. „Jährlich kommen bis zu zehn Studierende an die Medizinische Universität Innsbruck oder gehen von hier an die Universität in der indonesischen Provinz Yogyakarta“, weiß Sabine Edlinger, Leiterin der Abteilung für Internationale Beziehungen und Lernzentrum. Darüber hinaus findet ein postgradualer Austausch mit ein bis zwei ÄrztInnen pro Jahr statt.
Einschneidendes Ereignis
Ein Ereignis vor zwölf Jahren hatte einen markanten Eindruck hinterlassen und festigte das Verhältnis der beiden Partneruniversitäten: Am 25. Mai 2006, kurz vor sechs Uhr morgens, erschütterte ein Erdbeben die Küstenregion Zentraljavas und verwüstete ganze Dörfer sowie Teile der Provinzhauptstadt Yogyakarta. Mehr als 6.000 Menschen wurden von herabstürzenden Decken erschlagen und unter Trümmern begraben, mehrere 10.000 Menschen wurden verletzt. Da die Medizinische Universität Innsbruck bereits eine langjährige Partnerschaft mit der Gadjah Mada University in Yogyakarta hatte, war es für den ASEA-Uninet-Beauftragten Walter Kofler und die Abteilung Internationale Beziehungen eine Selbstverständlichkeit, den indonesischen Partnern Hilfe anzubieten. Das Land Tirol hat sich damals dieser Initiative sofort angenommen und stellte Mittel für die Wiederaufbaumaßnahmen in der Partnerregion Yogyakarta zur Verfügung. Knapp zwei Jahre dauerte der Wiederaufbau eines so genannten Puskesmas, einer Basisgesundheitsstation.
„Heute ist die Partnerschaft sehr eng“, weiß Erich Schmutzhart. „Umso mehr freut es mich, dass die Delegation extra aus Indonesien angereist ist, um der Medizinische Universität Innsbruck mit einer hohen Delegation einen Besuch abzustatten und das Memorandum zu unterzeichnen.“ So wird die Partnerschaft und Zusammenarbeit zwischen Tirol und Yogyakarta auch in Zukunft fortgesetzt.
(D. Bullock)
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