37. Biochemie Tagung im Biozentrum
Vom 20. bis 23. Februar fand der schon traditionelle internationale Winter-Workshop zu Pteridinen zum 5. Mal in Innsbruck statt. Rund 60 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diskutieren klinische, chemische und biochemische Aspekte von Pteridinen. Die Veranstaltungsreihe wurde 1982 von Prof. Helmut Wachter (gest. 2012) ins Leben gerufen und wird bereits seit über 32 Jahre alljährlich in St.Christoph am Arlberg durchgeführt.
Seit mehr als 15 Jahren wird dieser Workshop von Prof. Dietmar Fuchs von der Sektion für Biologische Chemie am Biozentrum Innsbruck organisiert. Aufgrund der sich im Hörsaalbereich im neuen Biozentrum ergebenden Möglichkeiten wurde ein Ortswechsel durchgeführt, und so treffen sich heuer zum 5. Mal Kliniker und Wissenschaftler aus aller Welt in Innsbruck, um aktuelle Aspekte ihres Forschungsgebietes gemeinsam zu besprechen und auszutauschen. Auch in diesem Jahr nehmen mehr als 60 Forscherinnen und Forscher aus elf Ländern an der Tagung teil.
Die Bedeutung des Neopterin-, Biopterin- und Tryptophanstoffwechsels in der Medizin
Die Pteridinverbindungen Folsäure, Biopterin und Neopterin sind die wichtigsten Repräsentanten dieser Stoffklasse, die in der Natur weit verbreitet ist. Da Neopterin von speziellen körpereigenen Zellen des Immunsystems gebildet wird, dient es als Marker für den Aktivierungszustand des menschlichen Immunsystems und wird weltweit vor allem auf dem Gebiet der AIDS-Forschung und Infektiologie angewendet. Durch die seit 1994 durchgeführte Neopterinbestimmung wurde die Infektionssicherheit der Bluttransfusion in ganz Österreich verbessert. Seither gilt Österreich als das Land mit der höchsten Sicherheit auf dem Gebiet des Bluttransfusionswesens. Neopterin findet aber auch als einer der besten Indikatoren für kardiovaskuläres Risiko weltweite Anwendung.
Gleichzeitig mit der Neopterinbildung wird durch das Immunsystem die essentielle Aminosäure Tryptophan abgebaut, um auf diesem Weg unerwünschte Vermehrung von Infektionserregern und malignen Zellen zu verhindern. Durch seine Bedeutung für die Biosynthese des Glückshormons Serotonin kann es dabei durch den Tryptophanentzug neben Gewichtsverlust und Anämie auch zu Befindlichkeitsstörungen kommen, die allesamt als typische Begleiterscheinung von entzündlichen Erkrankungen bekannt sind. Diese und andere, vor allem therapeutische und ernährungsphysiologische Aspekte sind zentrale Themen des Workshops.
Im Bild v.l.: Basak Engin, Ankara, TUR; Alexandra Harlander, Gulph, Ontario, CND; Gilbert Reibneggger, Graz, AUT; Johanna Gostner, Innsbruck, AUT; Franzeska Fallarino, Perugia, ITA; Carsten Schmidt-Weber, München, GER; James, Pease, London, UK; Dietmar Fuchs, Innsbruck, AUT. (Foto: MUI/Bullock)
(red./D.Fuchs)
Links:
37th International Winter-Workshop
Arbeitsgruppe Prof. Dietmar Fuchs