„Versuche zu denken, wie Evaluatoren denken“
Unter dem Titel „How to Write a Competitive Proposal for Horizon 2020“, fand Mitte November ein Workshop an der Medizin Uni Innsbruck statt. Für diese Veranstaltung konnte der europaweit wohl beste und renommierteste Experte für die erfolgreiche Erstellung von Projektanträgen im europäischen Forschungsförderungsprogramm Horizon 2020, Sean McCarthy, gewonnen werden.
Das Ziel dieses halbtägigen Kurses mit Dr. Sean McCarthy war es, ForscherInnen und Forschungsmanager beim professionellen und wettbewerbsfähigen Schreiben von Anträgen für Horizont 2020 zu unterstützen. Der Kurs beschrieb die Relevanz von Horizont 2020 auf die EU-Politik und die häufigen Probleme bei der Abfassung von Projektanträgen sowie die Erfolgskriterien bei deren Einreichung. So gab der Kurs Tipps, wie man Informationen sammelt, strategische Partner auswählt und wie man Duplizierungen bei Einreichungen vermeidet – nicht zuletzt beschrieb der Kurs auch die besten Strategien für eine erfolgreiche Einwerbung. Zentral die Message des Experten dabei: „Versuche zu denken, wie Evaluatoren denken.“
„Es freut mich, dass so viele ForscherInnen unserer Universität das Angebot des Kurses annahmen und bin davon überzeugt, dass das vermittelte Wissen auch über Horizon2020 hinaus für komplexe Forschungsprojekte genutzt werden kann“, sagt Wolfram Rieneck vom Service Center Forschung an der Medizinischen Universität Innsbruck, das gemeinsam mit der Standortagentur Tirol diese Veranstaltung organisiert hat.
„Für die Medizinische Universität Innsbruck war und ist der Bereich Gesundheit der relevanteste bei Horizon 2020“, erklärt Rieneck und weist darauf hin, dass Anfang November die letzten Zwei-Jahres-Arbeitsprogramme zu den Bereichen Gesundheit, Ernährungswissenschaften, nachhaltige Land- und Forstwirtschaft sowie maritime und Süßwasserforschung, Biowirtschaft und vor allem „Key enabling technology Biotech“ eröffnet wurden. Das Gesamtbudget allein für den Unterbereich „Gesundheit“ liegt bei ca. zwei Milliarden Euro. Während allerdings die Ausschreibungsthemen für die Jahre 2018-2019 bereits detailliert beschrieben sind (Inhalte, Deadlines, Budget), gibt es für das Jahr 2020 bislang lediglich eine Liste der geplanten Themen, die zu einem späteren Zeitpunkt weiter ausgearbeitet werden.
„Wie immer ist für die Einreichung von Projekten ein Konsortium aus mindestens drei Partnern aus drei verschiedenen Ländern notwendig. Durchschnittlich sind es allerdings fünf bis zehn Partner, wobei die Einbindung von nicht-akademischen Partnern essentiell ist“, erklärt Rieneck. Üblicherweise liegt die Projektgröße bei etwa sechs Millionen Euro im Schnitt.
Ausschreibung weiterer Grants
Darüber hinaus sind derzeit auch noch die - für die Medizinische Universität Innsbruck ebenfalls sehr relevanten - themenoffenen Ausschreibungen der Bereiche Marie Sklodovska Curie Training Networks (Deadline 17. Jänner 2018) sowie die Spitzenforschungsprogramme des European Research Council (ERC) geöffnet. Hier gibt es seit Ende Oktober die Ausschreibung des Colsolidator Grant, der sich an ForscherInnen richtet, die sieben bis zwölf Jahren Forschungserfahrung nach dem Erhalt des PhD vorweisen können (Deadline 15. Februar 2018). Für ForscherInnnen mit über zwölf Jahren Erfahrung nach Erhalt des PhD, wird der Call des „Advanced Grant“ am 17.05.2018 eröffnet und endet am 30.08.2018. Bei Anträgen im Rahmen des ERC ist es möglich als EinzelforscherIn (ohne Konsortium) teilzunehmen.
Weitere Informationen beim Service Center Forschung.
Viele ForscherInnen nahmen das Angebot des Kurses an.
(D. Bullock)