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Florian Frank (li.) und Gregor Brössner erforschen Kopfschmerzerkrankungen.

ÖAW-Stipendium für Migräne-Forschung

Fast 30 Prozent der Bevölkerung sind von anfallsartigen Kopfschmerzen betroffen. In den nächsten zwei Jahren wird sich Dr. Florian Frank von der Univ.-Klinik für Neurologie (Direktor: o.Univ.-Prof. Dr. Werner Poewe) intensiv mit der Erforschung der Migräne beschäftigen: Sein Dissertationsprojekt wird mit dem Stipendienprogramm DOC der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) gefördert.

Die Diagnose und Therapie von Kopfschmerzerkrankungen wie Migräne stellt für MedizinerInnen immer noch eine Herausforderung dar. Neue Möglichkeiten zur Erforschung von Migräne sollen helfen, die Therapiemöglichkeiten zu verbessern. Schon während seines Studiums hat sich Dr. Florian Frank für das Fach Neurologie besonders begeistern können. Insbesondere die Volkskrankheit Migräne, deren pathophysiologische Ursachen bis dato noch nicht im Detail erforscht sind, weckte das Interesse des Tirolers. Dementsprechend führte sein Weg nach dem Studium direkt an die Univ.-Klinik für Neurologie (o.Univ.-Prof. Dr. Werner Poewe). Mit Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr. Gregor Brössner fand der 30-Jährige dort einen Betreuer für sein PhD-Studium, der seine Begeisterung für die Wissenschaft fördert.

In der Arbeit, die nun mit dem Stipendienprogramm DOC durch die Österreichische Akademie der Wissenschaften unterstützt wird, setzt sich Florian Frank damit auseinander, ob die Höhenkammer dazu geeignet ist, Migräne bei betroffenen PatientInnen auszulösen. „Für die Erforschung der Ursachen und die Verbesserung der präventiven Therapiemöglichkeiten wäre es von besonderem Interesse, wenn wir Migräne bei Patientinnen und Patienten für die Untersuchung von möglichen Biomarkern gezielt auslösen könnten“, so Frank. Derzeit kann Migräne nur mithilfe des sogenannten Nitroglycerin-Tests unzuverlässig getriggert werden. Allerdings kommt es dabei oft zu Kopfschmerzen ohne Aura, welche aber viele PatientInnen mit Migräne entwickeln.

Mit dem Stipendienprogramm DOC fördert die Österreichische Akademie der Wissenschaften hoch qualifizierte DissertantInnen aus allen Gebieten der Forschung. Das Stipendium ermöglicht NachwuchsforscherInnen, sich in konzentrierter Weise und mit klarem zeitlichen Rahmen der Erstellung ihrer Dissertation zu widmen.

Biomarker für Migräne sollen gefunden werden
Bisher kann Migräne hauptsächlich anhand von PatientInnenberichten (sog. Anamnese) diagnostiziert werden. Es gibt bislang keine etablierten klinischen Marker, die beispielsweise eine Eignung der PatientInnen für eine präventive Therapie einschätzen lassen. Für eine Untersuchung während einer Migräne-Attacke müssen PatientInnen häufig lange Zeit im Krankenhaus verbringen, bis sie wieder einen Anfall bekommen.  Das bedeutet auch, es lässt sich nur schwer erforschen, welche Mechanismen einer Migräneerkrankung zu Grunde liegen. „Es gibt Hinweise, dass das Neuropeptid CGRP (Calcitonin Gene-Related Peptide) mit einer Migräneattacke assoziiert ist“, erklärt der Neurologe und Leiter der Innsbrucker Spezialsprechstunde Kopf- bzw. Gesichtsschmerz Gregor Brössner. Mithilfe der Untersuchungen in der Höhenkammer kann auch überprüft werden, ob sich das Neuropeptid als Biomarker eignet, also beispielsweise vor oder nach einer Attacke an- bzw. absteigt. Die Erkenntnisse von Brössner und Frank könnten also dazu beitragen, die Migräne besser zu erforschen und damit auch zu behandeln. An der Univ.-Klinik für Neurologie werden derzeit pro Jahr rund 700 PatientInnen mit anfallsartigen Kopf- und Gesichtsschmerzen schmerzen behandelt.

(B. Hoffmann-Ammann)

Weitere Informationen:

-       Univ.-Klinik für Neurologie

-       Spezialsprechstunde Kopfschmerz/Schmerz

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