DAIG-Forschungspreis für den Molekularbiologen Wilfried Posch
Dr. Wilfried Posch, Molekularbiologe und Leiter der Molekularen Diagnostik an der Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie (Direktorin Univ.-Prof.in Dr.in Cornelia Lass-Flörl) wurde im Rahmen des 8. Deutsch-Österreichischen Aids-Kongresses (DÖAK) im Juni in Salzburg mit dem DAIG-Nachwuchsforscherpreis 2017 für seine exzellente wissenschaftliche Arbeit im Bereich HIV und AIDS ausgezeichnet.
Der DÖAK – mittlerweile größter und wichtigster deutschsprachiger Fachkongress auf diesem Gebiet – richtet sich neben Professionistinnen im Bereich HIV und AIDS auch an SchülerInnen und Jugendliche sowie Betroffene und bietet vor diesem Hintergrund ein sehr breit gefächertes und öffentliches Programm. Die gemeinsam von der Deutschen AIDS-Gesellschaft (DAIG) und der Österreichischen AIDS-Gesellschaft (ÖAG) veranstaltete Tagung, zu der Kongresspräsident ao.Univ.-Prof. Mag.Dr. Heribert Stoiber von der Innsbrucker Sektion für Virologie nach Salzburg geladen hatte, stand heuer unter dem Motto „HIV in motion“. Neben dem Austausch über die aktuelle politische Situation in vielen Krisengebieten und deren Auswirkung auf HIV-positive Menschen standen auch zahlreiche neue Erkenntnisse und Erfolge aus dem Bereich der Forschung, Behandlung und Aufklärung über AIDS sowie die Vergabe mehrere Preise auf dem Programm.
Die Rolle der Th17 Zellen bei HIV-Infektionen
So ging einer der beiden, von der Deutschen Aidsgesellschaft ausgeschriebenen DAIG Nachwuchsforschungspreise an Dr. Wilfried Posch für seine Forschungen zur Bedeutung von Th17 Zellen bei HIV-Infektionen, die er in Form des entsprechenden FWF-Projekts wie auch der daraus entstandenen Publikation eingereicht hatte. Im Fokus des Forschungsprojektes stand dabei die Entschlüsselung der Rolle von verschiedenen T-Helfer Zelltypen nach HIV Infektion in Abhängigkeit des Opsonisierungsmusters. Diese Untersuchungen können unterschiedliche Immunantworten in der akuten und chronischen Phase bei HIV-Infizierten erklären und sollen in weiterer Folge zu einer verbesserten DC (dendritische Zellen) -basierenden Vakzinierungststratgie gegen HIV führen. Mithilfe von Microarray- und Proteinanalysen stellte Wilfried Posch fest, dass dendritische Zellen, die mit Komplement-opsonisiertem HIV-1 beladen waren, zu einer Polarisierung naiver T-Helferzellen zu Th17 Zellen führten. Dies war nicht der Fall, wenn dendritische Zellen mit nacktem Virus beladen waren. Diese Erkenntnis könnte sich im Zusammenhang mit der gestörten Barrierefunktion des Darmepithels in HIV-1-Infizierten als relevant erweisen.
Die Forschungsarbeiten des Immunologen Wilfried Posch, die sich auf das Wechselspiel zwischen Pathogenen und dendritischen Zellen in der Akutphase der HIV-Infektion konzentrieren, werden von OeNB und FWF gefördert und wurden unter anderem bereits mit dem Österreichischer Mikrobiologiepreis, dem Preis des Fürstentums Liechtenstein und dem Dr. Otto Seibert Preis ausgezeichnet.
(D. Heidegger)
Links:
DÖAK 2017
http://www.doeak.com/de/programm/6/allgemeines.html?hm=6
DAIG Nachwuchsforscherpreis
http://www.daignet.de/site-content/news-und-presse/newsmeldungen/aktuelle-newsmeldungen-1/daig-nachwuchsforscherpreise
Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie
https://www.i-med.ac.at/hygiene/index.html.de
Forschung Wilfried Posch
https://www.i-med.ac.at/hygiene/forschungposchstartseite.html.de
Molekulare Diagnostik
https://www.i-med.ac.at/hygiene/molekularbiologiestartseite.html.de
Wissenschaftliche Preise:
https://www.i-med.ac.at/mypoint/news/690842.html