Wie kommt Gender Medizin in die Praxis?
Im Wintersemester 2016/17 beschäftigt sich die öffentliche Vorlesungsreihe Gender Medizin der Medizinische Universität Innsbruck damit, inwieweit geschlechterspezifische Unterschiede in der Medizin in der Prävention, Diagnose und Therapie berücksichtig werden. Die 14 Vorträge finden ab 6. Oktober 2016 jeweils am Donnerstag um 18:30 Uhr im großen Hörsaal der Frauen-Kopf-Klinik (Anichstraße 35) statt.
Im Rahmen der Ringvorlesung Gendermedizin gehen ExpertInnen der Frage nach, in wie weit gendermedizinische Aspekte in der Praxis angewendet werden. Das Themenspektrum reicht dabei von Darmerkrankungen, Verdauungsstörungen, Unterschieden in der Krebs- oder bei der Nierenersatztherapie, bis hin zur Gesichts- und Zahnästhetik in der Kieferorthopädie. „Für die Patientinnen und Patienten ist es natürlich wichtig, dass sich die neuesten Erkenntnisse der Gender Medizin auch in der Diagnose, Therapie und Prävention niederschlagen“, meint Univ.-Prof.in Dr.in Margarethe Hochleitner, Professorin für Gender Medizin an der Medizinischen Universität Innsbruck. „Ab dem Wintersemester startet daher in Innsbruck ein Kurs für Ärztinnen und Ärzte zur Erlangung eines Gender Medizin Diploms.“ Das Fachgebiet Gender Medizin wird nach der Etablierung in den Bereichen Forschung und Lehre nun also auch im Fortbildungsprogramm integriert. Margarethe Hochleiter leitet den neuen Lehrgang der Österreichischen Akademie der Ärzte (ÖAK), der aus zehn Modulen à 16 Stunden besteht und sich an ÄrztInnen für Allgemeinmedizin und FachärztInnen aller Sonderfächer richtet.
Fachdisziplin Gender Medizin
Gender Medizin ist ein relativ neues Fachgebiet der Medizin, das sich aus Frauengesundheit und Männergesundheit entwickelt hat. Grundsätzlich untersucht die Gender Medizin alle wissenschaftlichen Erkenntnisse daraufhin, ob sie für Frauen und Männer in gleicher Weise zutreffen – mit dem Ziel, dass für jede einzelne Person ein bestmögliches Medizinangebot erstellt werden kann.
Die Professorin für Gender Medizin, Margarethe Hochleitner, intensiviert als einen Schwerpunkt die Umsetzung von gendermedizinischer Forschung und Lehre an der Medizinischen Universität Innsbruck. Darüber wird die wissenschaftspolitisch innovative und nachhaltige Positionierung in diesem Bereich forciert.
Detailliertes Programm:
http://www.gendermed.at/images/stories/gendermed/pdf/geschlechterforschung/rvo_ws16_17/Folder_WS2016_2017.pdf
Weiterführende Links:
- Frauengesundheitszentrum an den Universitätskliniken Innsbruck
- ÖAK-Diplom Gender Medizin
- Koordinationsstelle für Gleichstellung, Frauenförderung und Geschlechterforschung