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Preisträger DDr. Vincent Offermanns PhD (Mitte) mit dem PhD-Komitee: Univ.-Prof. DDr. Michael Rasse (rechts) und Univ.-Doz. DDr. Heinrich Strobl. Nicht im Bild: Univ.-Prof. Dr. Günter Lepperdinger und Priv.-Doz. DDr. Frank Kloss

Hans-Pichler-Preis: Neue Erkenntnisse zu Implantaten

Für seine Forschungsarbeit mit strontiumbeschichteten Implantaten erhielt DDr. Vincent Offermanns PhD von der Univ.-Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (Direktor: Univ.-Prof. DDr. M. Rasse) den Hans-Pichler-Preis 2015. Die Österreichische Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie zeichnet damit die beste wissenschaftliche Forschungsarbeit eines Jahres aus.

Die Erkenntnisse des Innsbrucker Assistenzarztes könnten auch für andere Implantate, wie beispielsweise Gelenkprothesen, relevant sein. Bevor Titanimplantate belastet werden können, müssen sie knöchern einheilen. Diesen Prozess zu beschleunigen, ist das Ziel der Forschung in diesem Bereich. Einen viel versprechenden Ansatz, der schon bald in der klinischen Routine Anwendung finden könnte, hat DDr. Vincent Offermanns PhD, mit seiner belegt. Der Assistenzarzt an der Innsbrucker Univ.-Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, konnte im Tiermodell zeigen, das strontiumbeschichtete Titanimplantate sowohl quantitativ als auch qualitativ eine vermehrte und schnellere Knochenanlagerung aufweisen. „Das bedeutet für die PatientInnen, dass Sie ihr Implantat wesentlich schneller belasten können“, erklärt Offermanns.

Die Erkenntnisse wurden von der Österreichischen Gesellschaft für Mund- und Kiefer- und Gesichtschirurgie mit dem mit 4000 € dotierten Hans-Pichler-Preis ausgezeichnet. Die Übergabe erfolgte im Rahmen des 20. Jahreskongresses in Bad Hofgastein Ende Januar. Gründe für die Verleihung waren der innovative Ansatz, die Folgerichtigkeit und die hohe Qualität der Versuchsanordnung und -auswertung. So beinhaltet das Forschungsprojekt auch die Untersuchung der Wirksamkeit im osteoporotischen Knochen. „Gerade bei PatientInnen mit einer geringen Knochendichte ist die Verbindung mit dem Knochengewebe als kritisch anzusehen. Aber auch hier hat sich gezeigt, dass das beschichtete Implantat besser und schneller einheilte, als Implantate mit herkömmlichen Oberflächen.“ Die Erkenntnisse könnten auch für die Entwicklung andere Implantate, beispielsweise für Gelenkprothesen, von Bedeutung sein. „Der aufgezeigte Wirkmechanismus könnte für dentale und orthopädische Implantate, bei denen eine schnelle und hohe mechanische Stabilität gefragt ist sowie bei PatientInnen mit schlechter Knochenqualität relevant sein.“ Die Forschungsarbeiten wurden im Rahmen eines drittmittelfinanzierten Projektes mit der Universität Aarhus in Dänemark durchgeführt. Die Forschungsergebnisse stehen mittlerweile vor der Umsetzung in den klinischen Gebrauch.

DDr. Vincent Offermanns wurde in Berlin geboren, wuchs in Vorarlberg auf und hat in Bregenz maturiert. Nach seinem Human- und Zahnmedizinstudium absolvierte er das Doktoratsstudium der medizinischen Wissenschaft (PhD) an der Medizinischen Universität Innsbruck. Seit Ende 2013 ist er als Assistenzarzt an der Univ.-Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie tätig.

Publikation:

Enhanced osseointegration of endosseous implants by predictable sustained release properties of strontium”, Offermanns V, Andersen OZ, Falkensammer G, Andersen IH, Almtoft KP, Sørensen S, Sillassen M, Jeppesen CS, Rasse M, Foss M, Kloss F.

(B. Hoffmann-Ammann)

Weitere Informationen:

- Univ.-Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

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