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35. Winter-Workshop zu Pteridinen in Innsbruck

Der traditionsreiche internationale Winter-Workshop zu Pteridinen fand heuer zum 35. Mal statt. Bereits zum dritten Mal trafen sich dazu von 23. bis 26. Februar internationale ExpertInnen im Innsbrucker Biozentrum, um sich über klinische, chemische und biochemische Aspekte von Pteridinen – körpereigenen, niedermolekularen Substanzen – auszutauschen. Die Veranstaltungsreihe wurde 1982 von Prof. Helmut Wachter (+2012) ins Leben gerufen.

Seit mehr als zehn Jahren wird dieser Workshop, der bis vor drei Jahren alljährlich in St. Christoph am Arlberg durchgeführt wurde, von ao.Univ.-Prof. Dr. Dietmar Fuchs von der Sektion für Biologische Chemie (Direktor Univ.-Prof. Dr. Klaus Scheffzek)  am Biozentrum Innsbruck organisiert. Dabei wird er von KollegInnen aus der Klinik, der Labordiagnostik und der biochemischen Forschung unterstützt. Auch in diesem Jahr nahmen wieder mehr als 60 Forscherinnen und Forscher aus zehn Ländern zwischen Neuseeland und den USA an der Tagung teil.

Neopterin- und Tryptophanstoffwechsel in der Immunologie

Neben Folsäure und Biopterin ist Neopterin einer der wichtigsten Repräsentanten der Stoffklasse der Pteridine, die in der Natur weit verbreitet sind. Da Neopterin von speziellen körpereigenen Zellen des Immunsystems gebildet wird, dient es als Marker für den Aktivierungszustand des menschlichen Immunsystems und wird weltweit vor allem auf den Gebieten der AIDS-Forschung und der Infektiologie angewendet Durch die seit 1994 durchgeführte Neopterinbestimmung wurde die Infektionssicherheit der Bluttransfusion in ganz Österreich verbessert. Seither gilt Österreich als das Land mit der höchsten Sicherheit auf dem Gebiet des Bluttransfusionswesens. Neopterin findet aber auch als einer der besten Indikatoren für kardiovaskuläres Risiko weltweite Anwendung.

Gleichzeitig mit der Neopterinbildung wird durch das Immunsystem die Aminosäure Tryptophan abgebaut, um auf diesem Weg unerwünschte Vermehrung von Infektionserregern und malignen Zellen zu verhindern. Durch seine Bedeutung für die Biosynthese des Glückshormons Serotonin kann es dabei durch den Tryptophanentzug zu Nebenwirkungen wie Gewichtsverlust und Anämie, aber auch zu Befindlichkeitsstörungen kommen, die allesamt als typische Begleiterscheinung von entzündlichen Erkrankungen bekannt sind. Diese und andere, vor allem therapeutische und ernährungsphysiologische Aspekte sind zentrale Themen des Workshops.

(D.Fuchs / D.Heidegger)

 

Links:

35th International Winter-Workshop

Arbeitsgruppe Prof. Dietmar Fuchs

Sektion für Biologische Chemie

Biozentrum Innsbruck

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