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Organisator Wilhelm Eisner, Sprecherin der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie Veerle Visser-Vandewalle und Klinikdirektor Claudius Thomé.

Neue Therapiemöglichkeiten in der Neurochirurgie

Die Arbeitsgruppentagung „Stereotaxie, Funktionelle Neurochirurgie, Radiochirurgie, Intraoperative Elektrophysiologie, Neurochirurgische Schmerztherapie“ der Österreichischen Gesellschaft für Neurochirurgie Ende Februar organisierte ao. Univ. Prof. Dr. Wilhelm Eisner (Univ.-Klinik Neurochirurgie, Direktor: Univ.-Prof. Dr. Thomé) als gemeinsame Veranstaltung mit der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie.

Vom 18.02.2016 bis zum 20.02.2016  trafen sich rund 200 SpezialistInnen der Funktionellen Neurochirurgie aus Deutschland, Österreich und der angrenzenden Schweiz um ihre Erfahrungen und Entwicklungen im Einsatz gegen neurologische, neuro-onkologische und psychiatrische Erkrankungen Krankheiten zu diskutieren. Operative, neurochirurgische Maßnahmen kommen erst zum Einsatz, wenn alle anderen nichtoperativen Maßnahmen den Patientinnen und Patienten mehrmals und nachgewiesener maßen nicht helfen konnten.

Die neurochirurgische Schmerztherapie bediente sich früher operativer Methoden mit denen schmerzleitende Bahnen unterbrochen wurden, um schwer leidenden Menschen Erleichterungen zu bringen. Diese Unterbrechungsoperationen bargen die Gefahr schwere Schmerzzustände mit der Zeit zu verschlimmern. „An Stelle von den früher durchgeführten Unterbrechungen schmerzleitender Bahn- und Fasersysteme beeinflussen wir heutzutage diese schmerzleitende Bahnen zum Gehirn mit der Neuromodulation“, erklärt Wilhelm Eisner, Sektionssprecher der Österreichischen Gesellschaft für Neurochirurgie und Vorstandsmitglied der Österreichischen Schmerzgesellschaft. „Wir versuchen mit elektrischen Strömen/Impulsen unterschiedlicher Konfiguration den Schmerz zu beeinflussen. Hierzu werden schmerzhemmende Teile des Nervensystems aktiviert, die wiederum die Schmerzweiterleitung zum Gehirn beeinflussen, so dass die schmerzleidenden Patientinnen und Patienten ihren Schmerz nicht mehr oder nicht mehr so stark wahrnehmen und ihren Alltag in einer besseren Lebensqualität erleben können. „Betonen möchte ich, dass es in der heutigen Medizin von großer Wichtigkeit ist, dass die SpezialistInnen interdisziplinär, das heißt unterschiedlicher Fachbereiche, zusammenarbeiten. Es geht nicht um den kleinsten gemeinsamen Nenner sondern um die beste mögliche Behandlung.“

Lokalisierte und fokussierte Bestrahlung mittels Radiochirurgie/Brachytherapie:

In der Stereotaxie, einer speziellen Disziplin innerhalb der Neurochirurgie, wurden sehr früh spezielle Verfahren entwickelt um Tumore präzise und lokal fokussiert mit Hochdosisbestrahlung, entweder von außen mit der sogenannten Radiochirurgie, oder vom inneren des Tumors heraus mit der Brachytherapie, zu behandeln. So können verschiedene Hirntumore im engen Austausch mit anderen Fachdisziplinen wie HNO-ÄrztInnen, StrahlentherapeutInnen und NeuroonkologInnen effektiv und schonend behandelt werden. Im Rahmen der Tagung wurde in mehreren Vorträgen über die Sicherheit und Effektivität der Brachytherapie bei der Behandlung von hirneigenen Tumoren in funktionstragenden Hirnregionen wie z.B. der Bewegungsregion (sog. Zentralregion) oder dem Mittelhirn und dem Hirnstamm bei Kindern und Erwachsenen berichtet. Regionen die für die offene Mikrochirurgie kaum oder nur mit hohem Risiko zugänglich sind. Auch wurde in mehreren Übersichtsvortragen auf den Stellenwert der Radiochirurgie bei der Behandlung von Hirnmetastasen, Prozessen im Bereich der Wirbelsäule und der Schädelbasis hingewiesen.

Die Radiochirurgie als hochpräzises stereotaktisches Bestrahlungsverfahren wurde von 1947 bis 1967 entwickelt und wird als „Leksell Gamma Knife“ seit Ende der 1960er Jahreim klinischen Alltag eingesetzt ., Inzwischen haben weltweit mehr als eine Millionen PatientInnen hiervon profitiert. Zu den radiochirurgischen Einrichtungen mit den umfangreichsten Behandlungszahlen in Europa gehören heute die Gamma Knife Zentren in Krefeld und Wien, das CyberKnife Zentrum in München, Köln, Berlin, Erfurt. Beide Gamma Knife Zentren verfügen mit dem Gamma Knife „Perfexion“ der Firma ELEKTA über die aktuell modernste Version, wobei die nächste Generation namens „Icon“, die auch eine rahmenlose Behandlung ermöglicht, schon in den Startlöchern steht. Dr. Gerhard Horstmann berichtet über die Erfahrungen in Krefeld aus über 8.300 Behandlungen, wobei die Indikationen sowohl gutartige Erkrankungen wie Gefäßmalformationen (AVM), Meningeome und Akustikusneurinome umfasst, als auch bösartige Erkrankungen wie Hirnmetastasen von Krebserkrankungen, aber auch funktionellen Erkrankungen wie der Trigeminusneuralgie.

 (Wilhelm Eisner/Barbara Hoffmann-Ammann)

Weitere Informationen:

- Österreichische Gesellschaft für Neurochirurgie

- Innsbrucker Univ.-Klinik für Neurochirurgie

       

 

 

 

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