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Assoz. Prof. Andreas-Robert Janecke, Univ.-Prof. Gerhard Gaedicke und ao.Univ.-Prof. Thomas Müller freuen sich über dne OeNB Förderung. (v. li. n. re.) Foto. MUI

Oesterreichische Nationalbank fördert Projekt an Innsbrucker Kinderklinik

In der letzten Vergabesitzung 2015 hat das Direktorium der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) die Förderung eines Projektes zu angeborenen Durchfallerkrankungen an der Innsbrucker Univ.-Klinik für Pädiatrie I (Direktor: Univ.-Prof. Dr. Gerhard Gaedricke) genehmigt. Projektleiter ao.Univ.-Prof. Dr. Thomas Müller und sein Team werden der molekularen Basis einer angeborenen Diarrhö, der sogenannten intestinalen Lymphangiektasie, auf den Grund gehen.

Angeborene Durchfallerkrankungen sind sehr seltene, aber lebensbedrohliche Erkrankungen. An der Innsbrucker Univ.-Klinik für Pädiatrie I konnte in den vergangenen Jahren bereits erfolgreich in diesem Bereich geforscht werden. So war es möglich die molekulare Ursache von fünf sogenannten kongenitalen Diarrhöen zu identifizieren. (Müller et al., Nature Genet 2008; Heinz-Erian et al., Am J Hum Genet 2009; Wiegerinck et al., Gastroenterology 2014; Müller et al., Gut 2015, Janecke et al., Hum Mol Genet 2015). Mit den Mitteln aus dem Jubiläumsfonds der OeNB soll nun die molekulare Basis einer weiteren dieser Erkrankungen erforscht werden: Die intestinale Lymphangiektasie ist ebenfalls eine angeborene Krankheit. Zu den Charakteristika dieser Enteropathie, also eine Erkrankung der Schleimhaut von Magen- und Darmtrakt, gehören chronischer Durchfall, vermehrter Eiweißverlust, Lymphopenie und Entwicklungsstörungen. Die Erkrankung kann isoliert vorkommen oder eine Begleiterscheinung von generalisierten Lymphödemen sein sowie im Rahmen des Hennekam-, Van-Maldergem-, Nonne-Milroy- und des Aagenaes Syndrom auftreten. Die molekularen Ursachen der Erkrankung sind in den meisten PatientInnen bisher unbekannt. An der Univ.-Klinik für Pädiatrie I konnte nun eine Kohorte von pädiatrischen und adulten PatientInnen zusammengestellt werden, die es ermöglicht mittels gezielter Sanger-Sequenzierung und Exome-Sequenzierung die genetische Ursache der intestinalen Lymphangiektasie zu identifizieren. In Zusammenarbeit mit der Innsbrucker Sektion für Zellbiologie soll im Rahmen des von der OeNB geförderten Projektes die funktionellen Auswirkungen charakterisiert werden.

OeNB Schwerpunkt 2016 „Organersatz und Transplantation“
In der letzten Sitzung des Direktoriums der OeNB Ende 2015 wurde die Finanzierung von insgesamt 35 Forschungsprojekten mit knapp 3,9 Mio. EUR aus Mitteln des Jubiläumsfonds zur Förderung der Forschungs- und Lehraufgaben der Wissenschaft genehmigt. Insgesamt gab es mit 270 Förderanträgen eine anhaltend hohe Anzahl von Einreichungen für diese Vergabesitzung. Aus dem Bereich Medizinische Wissenschaften wurde mit 12 Projekten und einer Fördersumme von 1,46 Mio EUR die meisten Projekte gefördert. Einer der Schwerpunkte in der Ausschreibung für die Medizinische Wissenschaften waren die „Orphan/Rare Diseases – Seltene Krankheiten“, denen 0,72 Mio. EUR bzw. 0,80 Mio. EUR zugesprochen wurde, wie die OeNB in einer Aussendung veröffentlichte. Für die Vergabesitzungen 2016 wurde als Schwerpunkt der Bereich „Organersatz und Transplantation“ in den Medizinischen Wissenschaften festgelegt.


Weitere Informationen:
Jubiläumsfonds der OeNB

(B. Hoffmann-Ammann/ Redaktion)

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