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Die Gender-Perspektive als Methode

Die Umsetzung von frauen- und geschlechtsspezifischer Forschung und Lehre an der Medizinischen Universität Innsbruck ist ein zentrales Ziel der Koordinationsstelle für Gleichstellung, Frauenförderung und Geschlechterforschung unter der Leitung von Univ.-Prof.in Dr.in Margarethe Hochleitner. Zur Integration einer durchgängigen genderspezifischen Perspektive in Forschung und Lehre wird methodisches Know-How in Form spezifischer Leitfäden angeboten.

Mit der Verankerung der Fachdisziplin Gender Medizin als Pflichtvorlesung in der Ausbildung der Human- und Zahnmedizin, im PhD-Studium für Klinische Medizin sowie im Bachelor und Master Studiengang für Molekulare Medizin und Teil der medizinisch-didaktischen Weiterbildung für Lehrende (Programme zur Lehrkompetenz: S.O.S Lehre und Teach the Teacher) und dem Angebot der interdisziplinären Ringvorlesung „Gender Medizin: Geschlechterforschung in der Medizin“ hat die Medizinische Universität Innsbruck ein Alleinstellungsmerkmal im deutschsprachigen Raum.

Konsequentes Gender-Bewusstsein

„Es ist wichtig, die Gender-Aspekte von Beginn an einzubauen. Die medizinische Forschung, sowohl die Grundlagenforschung als auch die klinischen Studien, sollen nicht nur Frauen und Männer getrennt untersuchen und diese Untersuchungsergebnisse getrennt ausweisen, sondern auch Fragen zu diversity, wie Alter, sozialer, kultureller, religiöser Hintergrund, etc. berücksichtigen. Dies ist die Grundlage, um dem Wunsch der PatientInnen entsprechend maßgeschneiderte medizinische Angebote in Prävention, Diagnose, Therapie und Rehabilitation anbieten zu können“, betont Gender Medizin-Professorin Margarethe Hochleitner.

Vor dem Hintergrund, dass Gender Mainstreaming in und bei Forschungsprojekten, -themen und -anträgen in allen europäischen Forschungsprogrammen gesetzlich verankert ist, haben die Angebote der Koordinationsstelle für Gleichstellung, Frauenförderung und Geschlechterforschung ihre Basis. Die durchgängige Integration von Gender bringt einen klaren Startvorteil, forciert die Wettbewerbsfähigkeit in der europäischen Forschungslandschaft und birgt innovatives Forschungspotential.

Um die WissenschafterInnen der Medizinischen Universität bei diesem Implementierungsprozess zu unterstützen, haben Prof.in Hochleitner und ihre Mitarbeiterin Mag.a Ulrike Nachtschatt eigene Methodentools entwickelt und verfasst. Zudem steht das Referat für Geschlechterforschung in diesen Fragen beratend zur Seite. Davon profitieren Studierende der Medizin und der Molekularen Medizin, die ihre wissenschaftlichen Abschlussarbeiten schreiben (Leitfaden für wissenschaftliche Arbeiten, Diplom, PhD-Programme, Bachelor- und Masterstudiengänge), WissenschafterInnen, die Forschungsanträge stellen und damit dem Gender-Mainstreaming-Gebot der Forschungsförderungsgesellschaften entsprechen müssen (Chancengleichheit als Qualitätsmerkmal exzellenter Forschung, Gender Mainstreaming in Drittmittelanträgen ) und Lehrende der Medizinischen Universität Innsbruck (Querschnittsmaterie Gender Medizin. Leitfaden für eine genderintegrierende Methodik und Didaktik).

Die drei Methodentools beinhalten Definitionen, gesetzliche Grundlagen, die Darstellung des „gender sensitive research cycle“, Genderaspekte der eigenen Fachdisziplin als Lehrinhalt, in der Methodik und Didaktik sowie Checklisten mit den wichtigsten Fragen – das alles in prägnanter und auf das Wesentliche reduzierter Form. Der Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten wird seit kurzem auch in Englisch angeboten. Die Print-Versionen sind über die Abteilung für Lehre und Studienangelegenheiten (Anmeldung zur Diplomarbeit), im Servicecenter Forschung und bei den jeweiligen Modulkoordinatoren sowie in der Koordinationsstelle für Gleichstellung, Frauenförderung und Geschlechterforschung erhältlich.

(D.Heidegger)

 

Links:

Koordinationsstelle für Gleichstellung, Frauenförderung und Geschlechterforschung
http://www.gendermed.at/

Referat für Geschlechterforschung
http://www.gendermed.at/geschlechterforschung.html

 

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