search_icon 

close_icon

search_icon  

search_icon  

home>mypoint>thema>677495.html

hochleitner_luxemburg.jpg

Gender Medizin und Frauengesundheit in Luxemburg

Auf Einladung des Nationalen Frauenrates in Luxemburg (CNFL) hielt Univ.-Prof.in Dr.in Margarethe Hochleitner am 10. Oktober einen Vortrag zum Thema Gendermedizin in Luxemburg. An der Veranstaltung nahmen unter anderem die Ministerin für Chancengleichheit, Françoise Hetto-Gaasch, und der Minister für Gesundheit von Luxemburg, Mars di Bartolomeo, teil. Die Gendermedizin soll auch im luxemburgischen Gesundheitswesen etabliert werden.

Wichtigste Aufgabe der Gendermedizin ist es, evidenzbasierte medizinische Angebote in Prävention, Diagnose, Therapie und Rehabilitation zu entwickeln. Die Gendermedizin soll darüber hinaus möglichst in allen Curricula von Gesundheitsberufen etabliert werden. Die Implementierung wird auch als erster Schritt in Richtung einer personalisierten Medizin gesehen, was zusätzlich dazu beiträgt, dass das Thema aktuell von großem Interesse ist. Auch der Nationale Frauenrat in Luxemburg setzt sich dafür ein, dass die Gendermedizin verstärkt in der Ausbildung sowie in der medizinischen Versorgung in Luxemburg berücksichtigt wird. Der zwölf Mitgliedsorganisationen zählende „Conseil National des Femmes du Luxembourg“ (CNFL), der 1975 gegründet wurde, fordert eine gezielte und nachhaltige Herangehensweise für die Gleichstellung von Mann und Frau. Auf Initiative der derzeitigen CNFL-Präsidentin, der Pharmazeutin Danielle Becker-Bauer, die wie viele Luxemburger in Innsbruck studiert hat, widmet sich der Frauenrat nun auch dem Thema Frauengesundheit und Gendermedizin.


Beispielgebend: Gendermedizin aus Innsbruck
Kurz vor den Parlamentswahlen in Luxemburg am 20. Oktober lud der CNFL daher Univ.-Prof.in Dr.in Margarethe Hochleitner dazu ein, über die Umsetzungsmöglichkeit von Gendermedizin zu referieren. In ihrem Vortrag ging die Vorsitzende des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen der Medizinischen Universität Innsbruck und Direktorin des Frauengesundheitszentruns an den Innsbrucker Universitätskliniken auf die Vorteile ein. Ein Beispiel das die Wichtigkeit von Gesundheitsprogrammen für Frauen und Männer veranschaulicht, ist das Thema Brustkrebs. Durch die breiten Vorsorgekampagnen gilt Brustkrebs als reine Frauenerkrankung, allerdings sind auch Männer betroffen. Doch Brustkrebs wird bei Männern häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. „Auch bei den ersten Anzeichen, dauert es oft lange, bis eine Brustkrebserkrankung bei Männern als solche erkannt wird. Darüber hinaus haben Männer wenig Bewusstsein für eine diese Erkrankung und gehen daher auch viel später zum Arzt“, erklärt Univ.-Prof.in Hochleitner die Probleme von einseitigen Vorsorgekampagnen. Als eine wichtige Forderung der Gendermedizin artikulierte die Expertin die Berücksichtigung der Gendermedizin in den Curricula von möglichst allen Gesundheitsberufen. „Die Medizinische Universität Innsbruck die erste Medizinischen Universität im deutschsprachigen Raum, die Gendermedizin in das Ausbildungscurriculum als Pflichtveranstaltung integrierte“, erklärt Univ.-Prof.in Hochleitner, die auch gemeinsam mit ihrem Team die Ringvorlesung „Gendermedizin“ etabliert hat, für die sich auch im laufenden Wintersemester wieder knapp 200 Studierende inskribiert haben. Zusätzlich ist die Vorlesung für das Publikum offen und als Fortbildungsveranstaltung der Ärztekammer anerkannt. „Daher verfügen wir über eine entsprechend angesehene Expertise in diesem Bereich. Konkret wurde in Luxemburg darüber diskutiert, inwieweit die in Innsbruck entwickelten Curricula zur Gendermedizin sowie das Konzept des Frauengesundheitszentrum umgesetzt werden könnten“, erklärte die Internistin. Auch zukünftig will Univ.-Prof.in Hochleitner mit Luxemburg in Kontakt bleiben. Auf der Veranstaltung haben sowohl die Ministerin für Chancengleichheit Francoise Hetto Gaasch und der Minister für Gesundheit, Mars die Bartolomeo großes Interesse gezeigt.
(B. Hoffmann)
• Frauengesundheitszentrum an den Universitätskliniken Innsbruck

• Koordinationsstelle für Gleichstellung, Frauenförderung und Geschlechterforschung

• Referat für Geschlechterforschung und Lehre 

Aktuell