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Zu Gast in Innsbruck: Prof. Gottfried Schatz

Der traditionellen Vortrags-Einladung des Naturwissenschaftlich-Medizinischen Vereins in Innsbruck folgten am 4. Juni besonders viele Interessierte. Vereinsvorstand Ao. Univ.-Prof. Erich Gnaiger von der Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie konnte schließlich auch den international anerkannten, österreichisch-schweizerischen Biochemiker Prof. Gottfried Schatz als Referenten begrüßen.

"Die tragische Substanz und Sauerstoffradikale: Warum es so schwer ist, Krebs zu heilen" – so das Thema des Vortrages von Prof. Gottfried Schatz, Emeritus des Biozentrums der Universität Basel, der als Mitentdecker der mitochondrialen DNA führend an der Aufklärung der Bildung von Mitochondrien beteiligt war. In diesen „Energiekraftwerken“ der Zelle findet die Oxidation organischer Stoffe mit molekularem Sauerstoff statt. Dabei werden Nährstoffe verbrannt und als chemische Energie gespeichert (Zellatmung).

In diesem Zusammenhang standen Fragen wie „Was ist Krebs?“, „Wie entsteht Krebs?“ und „Was passiert dabei in unserem Körper?“ im Mittelpunkt des Vortragsabends, zu dem sich über 80 TeilnehmerInnen in den Hörsaal A der Fritz-Pregl-Straße eingefunden hatten.

In seinem Vortrag beschrieb der weltweit bekannte Molekularbiologe, der nach Aufenthalten an der Universität Wien und am Public Health Research Institute in New York und einer sechsjährigen Professur an der Cornell University in Ithaca, New York das Biozentrum der Universität Basel geleitet hat sowie vier Jahre lang Präsident des schweizerischen Wissenschafts- und Technologierats (SWTR) war, die Prozesse von Zelltod und Zellwachstum und dabei entstehende Zellmutationen, die Auslöser von Krebs sein können. Zwar könnten sich Krebszellen aufgrund ihrer erhöhten Schutzproteine dem immunologischen Verteidigungssystem leichter entziehen, gleichzeitig mache sie dieser Umstand aber auch empfindsamer gegen Sauerstoffradikale, weshalb die Therapie mit Röntgenstrahlen so gut funktioniere, so Schatz. Die Inhibierung des Stoffwechsels durch Sauerstoffradikale nannte der Biochemiker daher als spannendes neues Forschungsgebiet.

Naturwissenschaftlich-Medizinischer Verein in Innsbruck

Seit seiner Gründung im Jahr 1870 bietet der Naturwissenschaftlich-Medizinische Verein in Innsbruck regelmäßige wissenschaftliche Vorträge, Berichte und Publikationen an. Im Mittelpunkt der Vereinstätigkeit stehen die Förderung der Naturwissenschaft und der Medizin sowie der gegenseitige Wissens- und Informationsaustausch sowohl zwischen den einzelnen wissenschaftlichen Disziplinen, als auch zwischen der Universität Innsbruck und der Medizinischen Universität Innsbruck. Den Vorsitz übernimmt alternierend ein Vertreter oder eine Vertreterin der Naturwissenschaften und der Medizin. Im akademischen Jahr 2012/2013 übernahm Ao. Univ.-Prof. Erich Gnaiger vom D. Swarovski Forschungslabor an der Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie den Vorstandsvorsitz.

Der siebte und letzte Vortrag im ausklingenden Vereinsjahr wurde erst kürzlich von Vereinsvorstand Prof. Gnaiger selbst bestritten. Zu seinem Vortrag „Bewegung gegen Demenz: Mitochondriale Fitness vom Muskel zum Gehirn?“ wurden einige Impressionen der mitochondrialen Untersuchungen am Everest Base Camp gezeigt, die Prof. Gnaiger und seine Mitarbeiterin Mag.a Verena Laner, die jetzige Schriftführerin des Vereins, persönlich vor Ort durchgeführt hatten (siehe NEWS-Bericht unter https://www.i-med.ac.at/mypoint/news/674084.html).

(D. Heidegger)

 

Link:

Naturwissenschaftlich-Medizinischer Verein in Innsbruck
http://www.uibk.ac.at/natmedverein/

 

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