5. Mai: Internationaler Tag des herzkranken Kindes
Jedes hundertste Kind kommt mit einem Herzfehler zur Welt. Mehr als die Hälfte davon brauchen irgendwann eine oder mehrere Operationen am Herzen. Die Kinderherzchirurgie ist einer der Schwerpunkte der Innsbrucker Universitätsklinik für Herzchirurgie (Direktor: Univ.-Prof. Dr. M. Grimm). Der führende Oberarzt für Kinderherzchirurgie, OA. Dr. David Vondrys, behandelt PatientInnen nach dem neuesten Stand der Wissenschaft.
Jährlich kommen in Österreich rund 700 Kinder mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt. Die operative Versorgung von angeborenen Herzfehlern gehört zu den anspruchsvollsten chirurgischen Eingriffen. Seit rund 50 Jahren können Kinder am Herzen operiert werden. Seitdem hat sich die Kinderherzchirurgie ständig weiterentwickelt. Durch den Fortschritt in der Medizin ist es heutzutage möglich, mit einer frühzeitigen Operation im Säuglingsalter bei vielen Missbildungen die Prognosen deutlich zu verbessern und eine normale Entwicklung des Kindes zu erreichen. „Einige Missbildungen werden schon bei Frühgeborenen mit weit unter tausend Gramm Geburtsgewicht sicher und erfolgreich operiert“, erklärt der führende Oberarzt der Universitätsklinik für Herzchirurgie Dr. David Vondrys. Bei angeborenen Herzfehlern ist allerdings nicht nur eine entsprechende Behandlung, sondern insbesondere die Diagnose von hoher Bedeutung: „Unter dem Begriff angeborene Herzfehler werden 2.000 verschiedene Diagnosen verstanden“, erklärt OA Dr. Vondrys. Die Kinderherzchirurgie (Chirurgie kongenitaler Herzerkrankungen) ist einer der Schwerpunkte der Innsbrucker Univ.-Klinik für Herzchirurgie. „Der Fokus unserer ärztlichen und wissenschaftlichen Tätigkeit liegt auf der Behandlung von PatientInnen mit angeborenem Herzfehler, die eine Operation, eine Herzkatheteruntersuchungen mit eventueller Intervention oder andere Therapie benötigen. Weiter behandeln wir komplexe, lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen, höhergradiger Herzinsuffizienz sowie Herzentzündungen.“
Neue Transplantate könnte Anzahl von Folgeoperationen verringern
Eine Herausforderung in der Kinderherzchirurgie ergibt sich vor allem dann, wenn Transplantationen notwendig sind: Wenn Venen oder Arterien des Herzens bei Säuglingen gar nicht oder nicht vollständig entwickelt sind, ist es häufig notwendig, ein künstliches Transplantat einzusetzen. „Da Kinder ja wachsen, müssen in regelmäßigen Abständen auch diese Implantate erneuert werden“, erklärt Dr. Vondrys. „Die mit den notwendigen Folgeeingriffen verbunden Krankenhausaufenthalte bedeuten eine massive Einschränkung der Lebensqualität.“ Da jeder weitere Eingriff auch Risiken in sich birgt, ist die internationale Forschung darum bemüht, neue mitwachsende Teiltransplantate zu entwickeln. Vondrys, der im Rahmen seines beruflichen Werdegangs bereits in Prag, Linz, London und Leipzig tätig war, ist sehr vertraut mit innovativen Behandlungsmethoden. Auch in Innsbruck kommen daher Therapien nach dem neuesten Stand der internationalen Wissenschaft zum Einsatz. „Beispielsweise verwenden wir seit kurzem ein neues zertifiziertes Teilimplantat.“ Dabei ist die Struktur des Transplantats so beschaffen, dass die eigenen Stammzellen des Kindes dieses besiedeln. Dadurch soll erreicht werden, dass das Transplantat mitwächst.“ Um diese neue Behandlungsmöglichkeit weiterzuentwickeln, beteiligt sich Vondrys auch an der internationalen Forschung in diesem Bereich. „Wir werden in Kürze zu der Behandlungsmethode unsere Ergebnisse publizieren“, erklärt Vondrys. Ziel ist es, den PatientInnen in Innsbruck die beste Therapie nach internationalen Behandlungsstandards und nach dem neuesten Stand der Wissenschaft anbieten zu können. Für PatientInnen mit angeborenen Herzfehlern und deren Familien, findet einmal wöchentlich eine chirurgische Sprechstunde am Montag, um 16:00 Uhr mit OA Dr. Vondrys statt. Um Anmeldungen wird gebeten: Tel: +43 512 504 80798.
(B. Hoffmann)
Univ.-Klinik für Herzchirurgie: http://herzchirurgie.uki.at/page.cfm?vpath=index