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29. April: Weltweiter Tag der Immunologie

Auf Initiative der “European Federation of Immunological Societies” (EFIS) findet am 29. April zum neunten Mal der „Tag der Immunologie“ statt. Weltweit leiden mehr als 500 Millionen Menschen an Störungen und Erkrankungen des Immunsystems. Am Tag der Immunologie soll das öffentliche Bewusstsein für die Bedeutung des Immunsystems als Basis für Gesundheit und Wohlbefinden gestärkt werden.

Obwohl das öffentliche Interesse an einem „starken“ Immunsystem sehr groß ist, sind noch immer viele grundlegende Details über die tatsächliche Funktionsweise und die Relevanz unseres Abwehrsystems für die Entstehung diverser Krankheiten kaum bekannt. Mit dem „Tag der Immunologie“ wird auf die Errungenschaften der immunologischen Forschung und auf die noch ungelösten Herausforderungen für diese Wissenschaftsdisziplin aufmerksam gemacht.

Anforderungen an Mensch und Gesellschaft

Das Immunsystem des Menschen besteht aus einem hochentwickelten Netzwerk von Immunzellen, Immunfaktoren und Organen, die den Körper vor Krankheitserregern und anderen gefährlichen Eindringlingen schützen. Dabei steht die Fähigkeit des Immunsystems, einerseits zwischen selbst und ´fremd´, andererseits zwischen ´gefährlich´ und ´ungefährlich´ zu unterscheiden, im Mittelpunkt. Kann das Immunsystem jedoch nicht mehr zwischen ´selbst´ und ´fremd´ unterscheiden, sind Autoimmunerkrankungen, allergische Erkrankungen und Immundefekte die Folge. Neben dem oft beträchtlichen Leid betroffener PatientInnen, sind damit  auf Grund des meist chronischen Krankheitsverlaufes und der Notwendigkeit langwieriger Therapien auch hohe ökonomische Belastungen für unsere Gesellschaft verbunden.

Die ständige Weiterbildung des medizinischen Personals sowie die Erstellung von Informationsmaterial zur Verdeutlichung der Funktionsweise des Immunsystems (http://www.meduniwien.ac.at/immunology/FaszinierendesImmunsystem.pdf) stellen wichtige Aktivitäten für die Öffentlichkeit dar. Diese werden von der Österreichischen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie (ÖGAI, http://www.oegai.org/oegai/) in vielfacher Form wahrgenommen. Die ÖGAI ist außerdem ein Forum für einen intensiven Forschungsaustausch und unterstützt junge KollegInnen durch Reisestipendien und Forschungspreise.

Zukunftsweisende immunologische Forschungsschwerpunkte an der Medizinischen Universität Innsbruck

Auch an der Medizinischen Universität Innsbruck nimmt der Forschungsschwerpunkt Immunologie und Infektiologie eine zentrale Position ein und wird durch das Comprehensive Center for Infection, Immunity and Transplantation (CIIT, https://www.i-med.ac.at/ciit/mission.html) repräsentiert. Das CIIT wurde mit März 2010 an der Medizinischen Universität Innsbruck etabliert. Aufbauend auf dem bestehenden universitären Schwerpunkt, fördert und koordiniert das CIIT die Interaktionen der theoretischen und klinischen Einrichtungen der Medizinischen Universität Innsbruck, der Tiroler Forschungsinstitutionen und der Tiroler Krankenanstalten. Das CIIT soll insbesondere eine Brücke zwischen Grundlagenforschung und klinischer Anwendung bilden. Von ExpertInnen und FachvertreterInnen des CIIT werden regelmäßig Diskussionsrunden (Grand Rounds) mit Fallbeispielen aus der Klinik sowie wissenschaftliche Vorträge von nationalen und internationalen KollegInnen organisiert. Einmal jährlich findet zusätzlich der  „Science Day“ -  heuer am 27.6.2013 - statt, an dem in Form von Posterpräsentationen aktuelle  Forschungsprojekte aus den Innsbrucker Universitäten zu dieser  Thematik präsentiert werden und ein international renommierter Forscher – in diesem Jahr Prof. Michael Sixt vom IST Klosterneuburg – einen Vortrag hält.

Im Rahmen des onkologischen Forschungsschwerpunktes der Medizinischen Universität Innsbruck werden ebenfalls immunologische Fragestellungen bearbeitet. Hier werden die Interaktion zwischen Immunsystem und Tumor, sowie die Möglichkeit neuer immuntherapeutischer Behandlungsmöglichkeiten für KrebspatientInnen erforscht. Diese immunologischen Fragestellungen werden im Rahmen des Doktoratskollegs  Molecular Cell Biology and Oncology ´ (MCBO) bearbeitet. Im Sinne einer Internationalisierung der DoktorandInnenausbildung ist es Aufgabe des Doktoratskollegs, Studierenden während ihrer Doktorarbeit eine umfassende onkologische, molekularbiologische und immunologische Ausbildung zu ermöglichen und die Forschung in diesem Bereich zu fördern. Im Rahmen des seit 2004 an der Medizinischen Universität Innsbruck eingerichteten Spezialforschungsbereiches "Cell Proliferation and Cell Death in Tumors" (SFB 021) fokussieren ForscherInnen ebenso auf die Aufklärung der molekularen Mechanismen, die einer Immunantwort zu Grunde liegen bzw. die Entschlüsselung dieser zellulären Aktivierungsprozesse. Auf diesem Weg können Störungen des Immunsystems besser verstanden und in Zukunft bessere Therapien entwickelt werden.

Das Krebsforschungszentrum Oncotyrol (Center for Personalized Cancer Medicine) hat in den letzten Jahren die angewandte Forschung in Innsbruck gestärkt. Dieser akademisch-industrielle Forschungsverbund, an dem die Medizinische Universität Innsbruck maßgeblich beteiligt ist, zielt auf die Entwicklung und Evaluierung individualisierter Krebstherapien, sowie die Beschleunigung prognostischer und präventiver Methoden. Auch hierbei werden immunologische Fragestellungen im Bereich der Onkologie untersucht. Die Entwicklung der Tumortherapie basierend auf dem Einsatz und der Modulierung dendritischer Zellen  ist besonders beim Melanom und urologischen Tumoren  ein wichtiges immunologisches Projekt innerhalb von Oncotyrol.

Der erfolgreiche Weg der an der Medizinischen Universität Innsbruck tätigen WissenschafterInnen im Forschungsbereich Immunologie, Infektiologie, und Tumorimmunologie manifestiert sich vor allem in einer Vielzahl von Forschungsprojekten aus diesem Bereich sowie hochrangigen Publikationen. Um „am Puls“ der immunologischen Grundlagenforschung zu bleiben und neuartige diagnostische und therapeutische Konzepte zu entwickeln, wird es in Zukunft weiterhin wichtig sein, die Interaktionen zwischen Grundlagenforschung und Klinik zu stärken. Dadurch soll gewährleistet werden, dass die Forschung im Bereich Immunologie,Infektiologie, und Tumorimmunologie an der Medizinischen Universität Innsbruck seine hohe internationale Wettbewerbsfähigkeit behält.


(P. Stoitzner/D. Wilflingseder/D.Heidegger)

 

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