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Meilensteine der Innsbrucker Hämatologie und Onkologie

Ein hochkarätiges wissenschaftliches Festsymposium widmete sich den Meilensteinen der Innsbrucker Hämatologie und bot eine Standortbestimmung mit Blick in die Zukunft. Anlass war der 60. Geburtstag von Univ.-Prof. Günther Gastl, Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin V mit Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie, unter dessen Leitung der Fachbereich eine beeindruckende Weiterentwicklung erlebte. Fußend auf dem Zusammenspiel von wegweisender Forschung und beispielgebender klinischer Anwendung.

Anfang November 2012 kamen zahlreiche hochrangige Persönlichkeiten zusammen, um eine Standortbestimmung der Innsbrucker Hämatologie, mit Schlaglichtern auf die bisherigen Meilensteine und Blick in die Zukunft, vorzunehmen. Die Referenten, alle „Wegbegleiter“ von Prof. Gastl während seines jahrzehntelangen wissenschaftlichen Wirkens, beleuchteten unter anderem die Geschichte der „Innsbrucker Schule der Hämatologie“ und boten eine beeindruckende Bestandsaufnahme der wissenschaftlichen Aktivitäten und Leistungen der Abteilung, welcher Prof. Gastl bereits seit 16 Jahren vorsteht. Eine Ära, in der sich der Fachbereich in Innsbruck bemerkenswert weiterentwickelte, wofür der Aufbau des Forschungskonsortiums Oncotyrol nur ein Beispiel ist. Ebenso erwähnenswert, dass bisher bereits drei Mitarbeiter von Prof. Gastl in Führungspositionen berufen wurden: Prof. Andreas Petzer (Primariat und Internistische Leitung am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz), Prof. Wolf (W2-Professur für Innere Medizin/Hämatologie in Bonn) sowie Prof. Richard Greil (Professur für Innere Medizin in Salzburg). 

Über stürmische Entwicklung und modernes Studienwesen 

Univ.-Prof. Greil war es auch, der den Reigen an Vorträgen eröffnete und das Wesen einer forschenden Institution in den Mittelpunkt seiner Festrede rückte. Dabei zeigte er auf, welch stürmische Entwicklung die Hämatologie in den vergangenen 50 Jahren nahm und welchen Beitrag die Innsbrucker Univ.-Klinik dabei leistete. So war nnsbruck etwa federführend bei der Einführung von „Interferon alpha“ sowie von Cladribine  zur Behandlung der Haarzell-Leukämie. Zudem gelang die Optimierung der Therapie der chronischen myeloischen Leukämie (CML) und gingen von Innsbruck bereits sehr früh Untersuchungen zum Thema Psychonkologie aus. Univ.-Prof. Reinhard Stauder, Programmdirektor für Geriatrische HämatoOnkologie/MDS & Palliativmedizin an der Univ.-Klinik für Innere Medizin V, zeichnete anschließend die Entwicklung der Innsbrucker Medizinfakultät zur modernen Uniklinik von heute nach, während OA. Dr. Wolfgang Willenbacher und Dr.in Ella Willenbacher das moderne Studienwesen beschrieben – als wichtiger Bereich einer forschenden Klinik von internationalem Rang, den die Hämato-Onkologie Innsbruck nicht zuletzt durch eine Vielzahl von Kooperationen und wichtiger Partner in multizentrischen Studien einnimmt.

Von gelebter Kooperation und großem Nutzen der Forschung

Univ.-Prof. Lukas A. Huber, Direktor des Innsbrucker Biozentrums und der dort ansässigen Division für Zellbiologie, hob in seiner Laudatio insbesondere die Wichtigkeit einer gelebten Kooperation der medizinisch-theoretischen Fachdisziplinen mit den Universitätskliniken hervor. Des Weiteren unterstrich er die visionäre Leistung Prof. Gastls in der Etablierung des Forschungskonsortiums Oncotyrol, welches die rasche Umsetzung neuer Forschungsergebnisse in die Klinik zum Ziel hat. Auf die Bedeutung der Forschung für die Gesundheitsversorgung kam auch Univ.-Prof. Wolfgang Buchberger, Medizinischer Direktor der TILAK, zu sprechen, wobei er eine Standortbestimmung der hämato-onkologischen Versorgung in Tirol unter dem Flagschiff der Klinik vornahm und ein Bekenntnis zum Ausbau der forschungsorientierten Klinik zum Nutzen der PatientInnen und der Gesellschaft abgab.

Erfreulicherweise steht die Vision Prof. Gastls, in diesem Sinne ein „Comprehensive Cancer Center Innsbruck“ zu gründen, nunmehr kurz vor der Realisierung.  

Mit Forschungsexpertise und Weitsicht

Abschließend würdigten die Referenten die Expertise und Weitsicht von Prof. Gastl auf seinen Forschungsgebieten. So beschrieb Univ.-Prof. Andreas Petzer die Entwicklung der Behandlung der CML, welche seit Jahrzehnten ein wesentlicher Schwerpunkt der Forschung Gastls ist. Dabei nahm er auf aktuelle hochranginge Publikationen Bezug, in denen die Wirksamkeit der Klasse der Tyrosinkinase-Inhibitoren bei dieser Erkrankung am Beispiel „Imatinib“ untermauert wird. Wege der Therapieoptimierung mit dieser Substanz konnten in einer großen, von Innsbruck ausgehenden, in Zentral- und Osteuropa durchgeführten Studie aufgezeigt werden. Eine völlig andere Art der heute in der Praxis etablierten Tumortherapie beschrieb Univ.-Prof. Wolfgang Hilbe, Stellvertretender Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin V. Und zwar die sogenannte Anti-Angiogenese, deren Bedeutung Prof. Gastl schon in den 90er-Jahren proklamierte. Ein weiteres Beispiel für die bedeutenden Impulse und zukunftsweisenden Entwicklungen in der Hämatologie, die von Innsbruck ausgehen und dem Standort, der Medizinischen Universität Innsbruck und der Universitätsklinik alle Ehre machen. Nicht zuletzt führte das Symposium vor Augen, dass moderne Wissenschaft, getragen von jungen ForscherInnen, auf den Vorleistungen vieler aufbaut.

(red)

Links:

Univ.-Klinik für innere Medizin V
http://www.haematologie-onkologie.at/

Oncotyrol
http://www.oncotyrol.at/

Weltkrebstag: Wie verändert sich die Onkologie?
https://www.i-med.ac.at/pr/presse/2012/09.html

 

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