Kooperationsvereinbarung mit WHO-Agentur für Krebsforschung (IARC)
Kürzlich wurde eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Medizinischen Universität Innsbruck und der „International Agency for Research on Cancer“ (IARC) unterzeichnet. Initiiert von Univ.-Prof. Mag. Dr. Hanno Ulmer, interim. Direktor des Departments für Medizinische Statistik, Informatik und Gesundheitsökonomie, soll das „Memorandum of Unterstanding“ die Zusammenarbeit mit der WHO-Agentur in Forschung und Ausbildung intensivieren.
Mit der Unterzeichnung eines „Memorandum of Understanding“ haben die Medizinische Universität Innsbruck und die Internationale Agentur für Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation ein deutliches Bekenntnis zur Intensivierung der Zusammenarbeit abgelegt. In Bezugnahme auf den hohen wissenschaftlichen und technischen Standard der beiden Institutionen sowie die bisherigen, erfolgreichen Kooperationen wird darin das gemeinsame Interesse bekundet, durch die Ausweitung gemeinsamer Forschungsaktivitäten und des akademischen Austausches die Beziehungen nachhaltig zu stärken. „Das Memorandum schafft eine ausgezeichnete Basis und Strukturen, um gemeinsame Aktivitäten zu koordinieren, zu implementieren und zu erweitern“, wie ao.Univ.Prof. Mag. Dr. Hanno Ulmer betont. Der interimistische Direktor des Departments für Medizinische Statistik, Informatik und Gesundheitsökonomie, auf dessen Initiative das Memorandum zurückgeht, verweist darauf, dass die Kooperationsvereinbarung für sämtliche Institutionen der MUI gilt. Gemäß den Statuten der IARC würde einzig die Entgegennahme von Fördergeldern der Tabakindustrie eine solche Kooperation ausschließen. Rektor Univ.-Prof. Dr. Herbert Lochs begrüßt die Initiative und die sich daraus ergebenden Chancen nachdrücklich: „Durch unseren Forschungsschwerpunkt Onkologie ist eine verstärkte Kooperation mit der IARC nicht nur schlüssig, sondern auch ein willkommener Anstoß, unsere entsprechenden Stärken konsequent weiter auszubauen und uns diesbezüglich international noch stärker zu vernetzen.“
Die IARC als renommierte Forschungs- und Ausbildungsstätte
1967 gegründet, ist die „International Agency for Research on Cancer“ eine Einrichtung der WHO, mit Sitz in Lyon und rund 300 MitarbeiterInnen aus über 50 Ländern. Ihre Hauptaufgabe liegt in der Koordinierung und Lenkung der Krebsforschung im Sinne der Prävention. Zu ihren Zielen gehört die Förderung der internationalen Forschungszusammenarbeit, um wissenschaftliche Grundlagen für den Einsatz wirksamer Strategien zur Krebsprävention und -bekämpfung bereitzustellen. Die IARC führt eine Reihe von weltweiten epidemiologischen Untersuchungen durch und gab bereits über 100 Monografien über Krebsrisiken heraus. Die wissenschaftliche Arbeit, gegliedert in themenspezifische Sektionen, erfolgt durch zahlreiche Forschungsgruppen, die neben dem Stammpersonal auch GastwissenschaftlerInnen und Post-DoktorandInnen umfassen. Eine weitere Aufgabe der IARC besteht in der Aus- und Fortbildung von KrebsforscherInnen aus aller Welt, mit Priorität der Ausbildung von ForscherInnen aus Staaten mit geringen oder mäßigen Ressourcen.
Krebsforschung als Schwerpunkt und Stärkefeld der MUI
Die Onkologie zählt zu den Stärkefeldern der Medizinischen Universität Innsbruck und reicht als ausgewiesener Schwerpunkt vom Doktoratskolleg „Molecular Cell Biology and Oncology“ über den FWF-Spezialforschungsbereich „Zellproliferation und Zelltod in Tumoren“ bis hin zu dem geplanten Comprehensive Cancer Center (CCCI), das neben mehreren Kliniken auch von der TILAK, dem Tiroler Krebsforschungsinstitut und ONCOTYROL getragen werden soll. Letzteres wiederum ist ein internationales Konsortium von Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft, das zur internationalen Profilierung Tirols als Standort für Krebsforschung beigetragen hat. Mit der Entwicklung und Evaluierung individualisierter Krebstherapien sowie diagnostischer, prognostischer und präventiver Tools wird die grundlagenwissenschaftliche wie auch klinische Expertise der MUI und ihrer Partner im Bereich der Onkologie eindrücklich unterstrichen.
Vorbildliche und weitreichende Zusammenarbeit
Auch das Department für Medizinische Statistik, Informatik und Gesundheitsökonomie der MUI widmet sich in seiner Forschungstätigkeit unter anderem Krebserkrankungen. So konnten anhand von Daten aus knapp 184.000 Gesunden-Untersuchungen an Frauen und Männern, die zwischen 1985 und 2005 in Vorarlberg durchgeführt und vom Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin in Bregenz dokumentiert wurden (Vorarlberg Health Monitoring & Promotion Programme), neue Zusammenhänge zwischen Risikofaktoren und Herz-Kreislauferkrankungen einerseits sowie Krebserkrankungen andererseits entdeckt werden. Die Erkenntnisse, die in renommierten medizinischen Journalen publiziert wurden, sind zugleich Beispiel für das international beachtete Engagement der MUI und eine vorbildliche internationale Kooperation im Sinne der WHO. „Ich sehe Kooperationen mit der IARC freudig entgegen und stehe allen KollegInnen der MUI für diesbezügliche Kontaktaufnahme und weitere Informationen gerne zur Verfügung“, wie Prof. Ulmer unterstreicht.
Weiterführende Links:
• http://www.iarc.fr/
• https://www.i-med.ac.at/msig/
• https://www.i-med.ac.at/msig/vhmpp.html
• https://www.i-med.ac.at/forschung/fo_schwerpunkte.html
• http://www.oncotyrol.at/
(RED/ A. Döbele)