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Erstmals ist ein Österreicher Präsident der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für gynäkologische Onkologie

Mit dem Gynäkologen und Onkologen Christian Marth, Direktor der Innsbrucker Univ.-Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, wurde Ende Mai 2025 erstmals ein Österreicher Vorsitzender der „Gynecologic Cancer Intergroup" (GCIG). Der internationale Stellenwert dieses Netzwerks basiert nicht zuletzt auf der Verabschiedung von Leitlinien für die Durchführung klinischer Studien.

Die Internationale Arbeitsgemeinschaft für gynäkologische Onkologie (Gynecologic Cancer InterGroup, GCIG) versteht sich als weltweit tätiger Zusammenschluss von ForscherInnen und medizinischen Fachleuten mit Fokus auf die Erforschung und Behandlung von gynäkologischen Krebserkrankungen wie Eierstockkrebs, Gebärmutterhalskrebs oder Gebärmutterkörperkrebs. „Wir entwickeln heute die Studien, die morgen den neuen Behandlungsstandard definieren. Darüber hinaus arbeiten wir daran, das Design und die Richtlinien für klinische Studien zu gynäkologischen Krebserkrankungen stetig zu verbessern“, erklärt Christian Marth, der selbst bereits seit 20 Jahren im GCIG Direktoriumsboard mitarbeitet.

Im Rahmen der zweimal jährlich stattfindenden Treffen der GCIG werden alle wichtigen internationalen Studien vorgestellt und diskutiert – ein Austausch, der wichtig ist, um abschätzen zu können, wohin die Therapieentwicklung geht. Neue Ideen und Impulse der akademischen Arbeitsgruppen werden offen, transparent und sehr kritisch besprochen. Damit können auch unabhängig von der Pharmaindustrie die Prioritäten gesetzt werden“, betont Marth.

Randomisierte Studien gelten als einzige Möglichkeit, neue Therapieoptionen zu beurteilen und bei positivem Ergebnis in die klinische Praxis zu implementieren. Ziele dieser Studien sind Wirksamkeitsnachweise einer Behandlung im Vergleich zu bestehenden Standards oder die Bewertung, ob eine neue Behandlung genauso wirksam ist wie der Standard, jedoch mit geringerer Toxizität, geringeren Kosten oder einer besseren Lebensqualität verbunden ist. Das Design, die Durchführung und die Analyse solcher Studien müssen auf soliden wissenschaftlichen und ethischen Kriterien basieren, aber es ist auch entscheidend, dass sie eine ausreichende statistische Aussagekraft besitzen, um einen realistischen und klinisch bedeutsamen Unterschied im Gesamtüberleben oder progressionsfreien Überleben zu erkennen.

Beim GCIG Spring Meeting von 28. bis 29. Mai 2025 in Chicago ging der Vorsitz der internationalen Arbeitsgemeinschaft nun auf großer Bühne offiziell an Christian Marth über. „Mein Vorgänger Mikael Bookman aus San Francisco hat die GCIG in den letzten beiden Jahren fantastisch geleitet! Die Herausforderung ist groß, dieses wichtige Amt zu übernehmen, aber wir können viel für Patientinnen mit Krebserkrankungen bewegen“, freut sich der gebürtige Südtiroler, der 1998 als Direktor der Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe nach Innsbruck berufen wurde. In seiner neuen Rolle will Marth vor allem auch den asiatischen Raum mit ins Boot holen und Länder mit schlechteren Ressourcen, also solche mit eingeschränkten medizinischen Standards, bei der Erforschung und Implementierung moderner Behandlungswege unterstützen.

(2. Juni 2025, Text: D. Heidegger, Bild: GCIG/Marth)

Links:

Zur Person:
https://experts.i-med.ac.at/experte/christian-marth/

GCIG Spring Meeting 2025

Univ.-Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe

 

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