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Die beiden Kursleiter Dr. Hans Bachler (li.) und Dr. Christoph Fischer (re.) mit dem Vizerektor für Lehre und Studienangelegenheiten Univ.-Prof. Dr. Peter Loidl (Mitte). Foto: MUI

Neuer Universitätskurs „Akademische Lehrpraxis“ an der Medizinischen Universität Innsbruck

Seit dem Sommersemester 2016 wird die Allgemeinmedizin noch stärker im Lehrangebot der Medizinischen Universität Innsbruck berücksichtigt: Gemeinsam mit der Tiroler Gesellschaft für Allgemeinmedizin (TGAM) wird der Universitätskurs „Akademische Lehrpraxis“ angeboten. Ziel des Kurses ist es, ÄrztInnen für Allgemeinmedizin und TurnusärztInnen, die Interesse an der Ausbildung von Studierenden haben, eine hochwertige wissenschaftliche Aus- und Weiterbildung anzubieten.

 Im Lehrangebot für das Fach Humanmedizin an der Medizinischen Universität Innsbruck spielt die Allgemeinmedizin eine wichtige Rolle. Bereits in den ersten zwei Semestern des Studiums werden allgemeinmedizinische Lehrinhalte durch niedergelassene AllgemeinmedizinerInnen vermittelt, um so den Studierenden schon zu Beginn ihres Studiums die Bedeutung der Allgemeinmedizin für die Gesundheitsversorgung insgesamt zu verdeutlichen. „Die Medizinische Universität Innsbruck war österreichweit die erste medizinische Ausbildungsstätte, die die Mitarbeit in einer allgemeinmedizinischen Praxis als Pflichtmodul im klinisch-praktischen Jahr für alle Studierenden eingebaut hat“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Peter Loidl, Vizerektor für Lehre und Studienangelegenheiten. „Um den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen für die Betreuung der Studierenden im klinisch-praktischen Jahr eine entsprechende Aus- und Weiterbildung im Sinne der Entwicklung von ,Akademischen Lehrpraxen‘ zu bieten, wurde nun in Zusammenarbeit mit der Tiroler Gesellschaft für Allgemeinmedizin ein spezifischer Universitätskurs eingeführt.“ Die Medizinische Universität Innsbruck ist insgesamt bestrebt, den Stellenwert der Allgemeinmedizinausbildung weiter zu heben. In diesem Sinne existieren bereits spezielle Programme (z.B. Allgemeinmedizin am Land und Integrierte Grundversorgung) und Lehrveranstaltungen (z.B. Problemorientiertes Lernen in der Allgemeinmedizin). Eine Erweiterung der allgemeinmedizinischen Ausbildung innerhalb des 48-wöchigen klinisch-praktischen Jahres ist in Vorbereitung.

Qualifikation Akademische Lehrpraxis der Medizinischen Universität Innsbruck
AbsolventInnen des neuen Universitätskurses „Akademische Lehrpraxis“ dürfen für drei Jahre die Qualifikation „Akademische Lehrpraxis der Medizinischen Universität Innsbruck“ führen. Durch Teilnahme am Refresher-Kurs kann das Diplom für jeweils drei Jahre verlängert werden. „Im Rahmen der freiwilligen Weiterbildung soll die Lehrkompetenz der das Fach Allgemeinmedizin Lehrenden weiterentwickelt werden – dies auch, damit unsere JungkollegInnen ausreichende fachliche Sicherheit für die Arbeit als Allgemein-, Familien- und PräventivmedizinnerInnen erlangen“, erklärt Dr. Herbert Bachler, einer der Kursleiter und Präsident der Tiroler Gesellschaft für Allgemeinmedizin. Mit diesem Projekt soll das wichtige Fach Allgemeinmedizin noch stärker in der Lehre der Mediznischen Universität Innsbruck berücksichtigt, die Allgemeinmedizin-Ausbildung der StudentInnen im Klinisch-Praktischen Jahr (KPJ) verbessert und „Life-Long-Learning“ für AllgemeinmedizinerInnen evidenzbasiert und frei von Interessenskonflikten angeboten werden.“ Gemeinsam mit Bachler leitet Dr. Christoph Fischer den Kurs, der 19 Wochen dauert. Rund 30 TeilnehmerInnen haben sich für den ersten Universitätskurs „Akademische Lehrpraxis“ angemeldet.

Um einen möglichst hohen Lernerfolg zu garantieren, wechselt die Methodik stets zwischen passiven und aktiven Phasen. „Kurze Inputs vermitteln ExpertInnenwissen, ausgedehnte Lern- und Arbeitsphasen dienen der Vertiefung des Fachwissens in Einzel-,Partner- bzw. Kleingruppenarbeit, woraus dann die eigene Berufspraxis reflektiert wird und Handlungsoptionen für eigene Fragen abgeleitet werden“, sagt Dr. Herbert Bachler. Case-Studies und Problem-Orientiertes Lernen spielen dabei eine zentrale Rolle, zudem werden diverse Soft Skills der TeilnehmerInnen weiterentwickelt (Präsentationstechniken/-medien, Diskussionskultur, wissenschaftlich fundierte Publikation etc.). „Besonderes Augenmerk wird auf das Eingehen auf den Wissensstand der TeilnehmerInnen gerichtet und es soll eine umfassende Feedbackkultur etabliert werden. Insgesamt werden dadurch Lehrende zu Lernenden, Lernende zu Lehrenden.“

(H. Bachler, B. Hoffmann-Ammann)

Weitere Informationen:

Fort- und Weiterbildungsangebot der Medizinischen Universität Innsbruck

Tiroler Gesellschaft für Allgemeinmedizin

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