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ÖGKFO-Wissenschaftspreis für Kieferorthopädin

Für eine in-vitro-Studie zur Oberflächenbeschaffenheit von Zähnen nach Kleberentfernung wurde Univ.-Ass.in DDr.in Barbara Paal, MSc von der Univ.-Klinik für Kieferorthopädie (Direktor Univ.-Prof. Dr. Adriano Crismani) kürzlich im Rahmen der 45. Internationalen Kieferorthopädischen Fortbildungstagung in Kitzbühel mit dem wissenschaftlichen Förderungspreis der Österreichischen Gesellschaft für Kieferorthopädie ausgezeichnet.

Neben einer optimal regulierten Zahn- und Kieferstellung gehört eine möglichst unversehrte bzw. glatte Zahnoberfläche zum Wunschziel jeder kieferorthopädischen Behandlung mit Brackets. Diese gebräuchlichen Befestigungselemente werden mittels spezieller Kleber auf Polymerbasis mit der Oberfläche des Zahns verbunden. „Beim Entfernen der Brackets verbleiben nach der Politur in den meisten Fällen Kleberreste auf der Zahnoberfläche, die schließlich mithilfe spezieller Schleifkörper (Finierer) entfernt werden“, weiß die gebürtige Südtirolerin Barbara Paal, die nach Human- und Zahnmedizinstudium in Innsbruck und Aufenthalten in Bregenz und Bremen seit 2014 an der Univ.-Klinik für Kieferorthopädie tätig ist.

Drehzahl als Maßgabe
Im Rahmen einer gemeinsamen, von PD Wolfgang Recheis von der Experimentellen Radiolgie initiierten Kollaboration mit Dr. Seraphin Unterberger vom Arbeitsbereich Materialtechnologie der Universität Innsbruck interessierte sich die Kieferorthopädin nun dafür, welcher Schleifkörper bzw. welcher Schleifvorgang zum besten Ergebnis führt. Für die Messung der Oberflächenprofile kam dabei erstmals ein Fokus-Variationsmikroskop, also ein spezielles Lichtmikroskop, zum Einsatz. „Die Oberflächenbeschaffenheit könnte auch mit anderen Systemen analysiert werden, etwa mit einem Elektronenmikroskop oder 3D-Skanner, doch mit dem Fokus-Variationsmikroskop war es meinem Kollegen Seraphin Unterberger von der LFU und meiner Arbeitsgruppe besonders gut möglich, spezifische Oberflächen-Parameter wie etwa die arithmetische Flächenrauheit zu untersuchen“, erklärt Barbara Paal. Die Analyse brachte zwei relevante Erkenntnisse: Beim Vergleich identer Finierer ist die Drehzahl ausschlaggebend für das Ergebnis, und mit der 3M-Soflex- Ausarbeitungsscheibe wird die glatteste und homogenste Zahnoberfläche auch bei geringer Drehzahl erreicht.

Die im Rahmen des 45. Internationalen Kieferorthopädischen Fortbildungstagung vorgestellten Ergebnisse wurden mit dem wissenschaftlichen Förderungspreis der Österreichischen Gesellschaft für Kieferorthopädie ausgezeichnet und werden in kieferorthopädische Behandlungsempfehlungen für festsitzende Apparaturen einfließen.

„In einem künftigen Projekt wollen wir die erfolgreiche Kooperation fortsetzen und den Substanzverlust an der Zahnoberfläche durch Kleberentfernung analysieren, um auch die Substanz schonendste Variante eruieren zu können“, blickt Barbara Paal in die Zukunft.

(D. Heidegger)

Links:

ÖGKFO

Universitätsklinik für Kieferorthopädie

Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften, Arbeitsbereich Materialtechnologie

 

 

 

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