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Der Universitätsratsvorsitzende Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard Putz (li.) und Vizerektor für Klinische Angelegenheiten Univ.-Prof. Dr. Gustav Fraedrich (re.) mit den Preisträgern o.Univ.-Prof. Dr. Werner Poewe (Mitte li.) und em.o.Univ.-Prof. Dr. Otmar Pachinger. Foto: C. Wucherer.

Herausragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet

Der Verband der Professorinnen und Professoren der Innsbrucker Universitäten (UPVI) hat im Rahmen einer Festveranstaltung am 27. November 2015 seine Wissenschaftspreise und erstmals auch einen Würdigungspreis verliehen. Von der Medizinischen Universität Innsbruck wurden für ihre besonders großen Verdienste in Forschung, Lehre und Gesellschaft o.Univ.-Prof. Dr. Werner Poewe und em.o.Univ.-Prof. Dr. Otmar Pachinger ausgezeichnet.

Zahlreiche Gäste waren der Einladung des UPVI-Vorsitzenden em.o.Univ.-Prof. Mag. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Zach gefolgt. Die Festveranstaltung des UPVI fand im würdigen Rahmen der Aula der Universität Innsbruck statt. Auf dem Programm standen drei Festvorträge sowie die Überreichung der Wissenschaftspreise und erstmals auch des UPVI-Würdigungspreises. Der Tiroler Landesrat für Wissenschaft, Gesundheit und Verkehr, Univ.-Prof. DI Dr. Bernhard Tilg und in Vertretung der Bürgermeisterin der Stadt Innsbruck, GR Mag. Lucas Krackl richteten Grußworte an das Publikum. In den Festvorträgen erläuterte Vizerektor für Klinische Angelegenheiten der Medizinischen Universität Innsbruck, Univ.-Prof. Dr. Gustav Fraedrich, die medizinische Forschung vor dem Spannungsfeld von Arbeitszeitengesetz und Ärzteausbildungsordnung. Der Direktor der Innsbrucker Univ.-Klinik für Gefäßchirurgie vertrat Rektorin o.Univ.-Prof.in Dr.in Helga Fritsch. Die Direktorin der Innsbrucker Univ.-Klinik für Nuklearmedizin, Univ.-Prof. Dr. Irene Virgolini informierte über aktuelle Therapiemöglichkeiten und Forschungsarbeiten im Bereich der zielgerichteten Krebstherapie. Der Rektor der Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Tilmann Märk hielt einen Vortrag zum Thema Campus Tirol.

UPVI-Wissenschaftspreis an Univ.-Prof. Dr. Werner Poewe
Insgesamt vier Forscher, die in ihrem bisherigen Lebenswerk besonders große Verdienste in wissenschaftlicher, aber auch gesellschaftlicher Hinsicht sowie in der Lehre erbracht haben, wurden mit den UPVI-Wissenschaftspreis ausgezeichnet. Von der Medizinischen Universität Innsbruck erhielt der Direktor der Innsbrucker Univ.-Klinik für Neurologie, Univ.-Prof. Dr. Werner Poewe, einen der Wissenschaftspreise. Die Laudatio auf den mehrfach ausgezeichneten Neurologen, der seit 1995 die Innsbrucker Univ.-Klinik für Neurologie leitet, hielt der Direktor der Innsbrucker Univ.-Klinik für Neurochirurgie, Univ.-Prof. Dr. Claudius Thomé. In seiner Rede verdeutlichte er, dass unter der Leitung von Poewe die Innsbrucker Univ.-Klinik für Neurologie zu einem herausragenden wissenschaftlichen Zentrum geworden ist, nicht nur in der Parkinsonforschung, sondern auch in den Bereichen Neuroimmunologie und Multiple Sklerose sowie Neurointensivmedizin und Infektionskrankheiten des Nervensystems. „Gerade die klinische Forschung, auch im Bereich des Schlaganfalls, ist weit über die Landesgrenzen bekannt“, erklärte Thomé. „Hinzu kommen noch die Abteilung für Neurobiologie und das Schlaflabor, sowie moderne Felder wie Computational Neuroscience. Insgesamt hat Werner Poewe eine Klinik geformt, die sowohl die PatientenInnenversorgung, als auch die Forschung in praktisch allen Bereichen der Neurologie auf höchstem Niveau abdeckt.“ Thomé betonte auch das große Engagement von Poewe in der Forschung. Über 500 Originalarbeiten hat der Direktor der Innsbrucker Univ.-Klinik für Neurologie bereits publiziert.

UPVI-Wissenschaftspreis für o.Univ.-Prof. Dr. Otmar Pachinger
Für den ehemaligen Direktor der Innsbrucker Univ.-Klinik für Innere Medizin III (Kardiologie und Angiologie), em. o.Univ.-Prof. Dr. Otmar Pachinger hielt em.Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. Raimund Margreiter die Laudatio. Pachinger war 1997 nach Innsbruck gekommen und wurde 2013 emeritiert. In seiner Rede betonte Margreiter die herausragenden Leistungen des Kardiologen, der sich sehr stark für die Umsetzung des universitären Herzzentrums in Innsbruck eingesetzt hatte, das vor wenigen Wochen eröffnet werden konnte. „2001 hat das Innsbrucker kardiologische Zentrum unter seiner Leitung in Österreich ein als „Modell Tirol“ bekannt gewordenes Netzwerk für die „akute Herzinfarkt Versorgung“ bestehend aus allen Bezirkskrankenhäusern sowie Notarztsystemen etabliert, dem zahllose Patientinnen und Patienten ihr Leben verdanken“, erklärt Margreiter. „Neben seiner hohen Fachkompetenz ist es sein Höchstmaß an Fürsorge, die einem das Gefühl des gut Aufgehobenseins vermittelt.“

Preisträger der Leopold-Franzens-Universität und UPVI-Würdigungspreis
Von Seiten der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck wurden o.Univ.-Prof. i. R. Mag. Dr. Dr. h. c. Georg Grabherr (Ökologie, Uni Wien/Uni Innsbruck) und em. o.Univ.-Prof. Dr. Klaus Schredelseker (Betriebs-,Wirtschafts- und Finanzwissenschaft, Uni Innsbruck) mit einem UPVI-Wissenschaftspreis ausgezeichnet. Erstmals wurde auch ein Würdigungspreis des UPVI vergeben. Dieser erhielt der langjährige, ehemalige Universitätspfarrer in Innsbruck, Monsignore Prof. i. R. OStR. MMag. Bernhard J. Hippler. Die Laudatio hielt o.Univ.-Prof. Dr. Hartmann Hinterhuber.

 

Lebensläufe der PreisträgerInnen

o.Univ.-Prof. Dr. Werner Poewe
Werner Poewe, Jahrgang 1951, ist aus Essen/Deutschland gebürtig und hat sein Medizinstudium zunächst an der Philipps-Universität in Marburg begonnen und zwischen 1973 und 1976 in Innsbruck fortgesetzt und mit der Promotion abgeschlossen. Seine Facharztausbildung für Neurologie erfolgte zwischen 1977 und 1984 an der Univ.-Klinik für Neurologie in Innsbruck, gefolgt von einem 15-monatigen Forschungsaufenthalt am Department of Neurology, University College und Middlesex Hospital, Medical School, London. In jene Zeit fällt seine klinische und wissenschaftliche Spezialisierung in das Themenfeld der Parkinson-Krankheit und verwandter zentraler Bewegungsstörungen, welche auch das Thema seiner Habilitation im Fach Neurologie im Jahre 1987 wurden. 1990 erhielt Poewe einen Ruf auf eine Professur für Klinische Neurologie an der Abteilung für Neurologie des Universitätsklinikums Rudolf Virchow der Freien Universität in Berlin und wurde 1991 zu deren kommissarischem Leiter ernannt. 1995 erfolgte der Ruf zurück als ordentlicher Universitätsprofessor nach Innsbruck. Poewe war und ist in zahlreichen internationalen Gesellschaften involviert. Seine wissenschaftliche Arbeit wurde unter anderem mit dem W.- Birkmayer-Preis der Österreichischen Parkinson Gesellschaft und dem Dingebauer-Preis der Deutschen Gesellschaft für Neurologie ausgezeichnet.

em. o. Univ.-Prof. Dr. Otmar Pachinger
Otmar Pachinger absolvierte 1962 seine Matura mit Auszeichnung, promovierte 1968 zum Doktor med. und habilitierte sich 1979 an der Universität Wien für das Fach Innere Medizin. Es folgten Auslandsaufenthalte über mehrere Jahre in den USA und Deutschland. Von 1975 bis 1985 war er Oberarzt an der Kardiologischen Universitätsklinik Wien und Leiter verschiedener Spezialdisziplinen. Anschließend folgte der Ruf ins Klinikum Wels und der Aufbau der dortigen Kardiologischen Abteilung mit Herzchirurgie. 1997 erfolgte die Berufung zum Ordinarius für Kardiologie an der Universitätsklinik für Innere Medizin in Innsbruck. Otmar Pachinger übernahm zahlreiche universitäre Funktionen und wurde 2006 und 2011 von den Studierenden zum „Teacher of the Year“ gewählt. Otmar Pachinger ist ein Pionier in Österreich für die Entwicklung neuer Herzkatheter-Techniken und Interventionen am Koronargefäßsystem. Es ist ihm gelungen, am Standort Innsbruck einen Schwerpunkt der Kardiovaskulären Forschung zu etablieren und die Kardiologie an die vorderste Stelle Österreichs zu bringen. Die Etablierung eines universitären Herzzentrums in Innsbruck war für ihn eine langjährige zukunftsweisende Vision, welche letztendlich realisiert wurde.

o.Univ.-Prof.i.R. Mag.Dr.Dr.h.c. Georg Grabherr war Universitätsassistent an der Universität Innsbruck und hat sich hier für Botanik habilitiert. Er musste wegen einer Erkrankung vorzeitig in den Ruhestand treten, ist aber weiterhin wissenschaftlich aktiv. Seine hervorragendsten Leistungen hat er auf dem Gebiet des Naturschutzes und der Klimawandelforschung im Hochgebirge erzielt. Grabherr wurde vielfach ausgezeichnet, 2012 zum Wissenschafter des Jahres gewählt und erhielt 2015 das Ehrendoktorat der Universität Innsbruck.

Em. o.Univ.-Prof. Dr. Klaus Schredelseker hat die Wirtschaftswissenschaften, insbesondere die Finanzwissenschaft, an der Universität Innsbruck über 25 Jahre lang geprägt, zahlreiche auch gesellschaftspolitisch wichtige wissenschaftliche Arbeiten verfasst, die große internationale Anerkennung gefunden haben. Schredelseker hat sich auch mit zentralen Fragen der Universitätsorganisation befasst. Von größter Bedeutung war er als ein Pionier in der Lehre, indem er die heute besonders wichtige Studienrichtung der Internationalen Wirtschaftswissenschaften in Innsbruck begründet und betreut hat. Überdies war er auch am Aufbau der Universität Bozen und ihrer Kooperation mit der Innsbrucker Universität führend beteiligt.

 

(W. Zach, B. Hoffmann-Ammann)

 

Weitere Informationen:

http://upvi.uibk.ac.at/

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