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DFK-Studienförderpreis für hervorragende Studienleistungen

Ausgezeichnete Studienleistungen werden vom Deutschen Freundeskreis der Universitäten in Innsbruck (DFK) jährlich mit Studienförderpreisen für Studierende an den Innsbrucker Universitäten belohnt. Weil sie identische Beurteilungen und Studienzeiten sowie anspruchsvolle Diplomarbeitsthemen aufweisen, teilen sich Romina Tschenett und Christian Gatterer den diesjährigen Förderpreis für die Medizinische Universität Innsbruck.

Eine außergewöhnliche berufliche und persönliche Leistungsbilanz sowie engagierte Zukunftspläne und -projekte bilden die Kriterien, nach denen eine Jury über die Vergabe der DFK-Studienförderpreise entscheidet. Vergangenen Freitag wurden die Preise im Anschluss an den Dies Academicus der Universität Innsbruck an insgesamt sieben Studierende – Romina Tschenett und Christian Gatterer von der Medizinischen Universität Innsbruck, Gregor Anich und Katrin Schmiderer von der Uni Innsbruck sowie Christian Maurer, Anna Stribl und Monika Weps vom MCI – verliehen. Der DFK-Vorsitzende Dr. Yorck Schmidt, die Rektorin der Medizinischen Universität Innsbruck, o.Univ.-Prof.in Dr.in Helga Fritsch und Univ.-Prof.in Dr.in Sabine Schindler, Vizerektorin für Forschung der LFU, übergaben die Preise. Romina Tschenett und Christian Gatterer teilen sich neben dem aktuellen Preis und gleichwertigen Studienleistungen auch ihre Südtiroler Herkunft.

Vergleich zweier unterschiedlicher Strategien zur Thromboseprophylaxe bei ALL

In ihrer Diplomarbeit beschäftigt sich die im 10. Semester Humanmedizin studierende Romina Tschenett mit der akuten lymphatischen Leukämie (ALL), der häufigsten bösartigen Erkrankung des Kindes-, und Jugendalters. Nachdem die Bluterkrankung u.a. infolge der Therapie mit einem erhöhten Thromboserisiko assoziiert ist und es bis heute keine anerkannte und akzeptierte Strategie zur Thromboseprophylaxe gibt, liegt ihr Fokus auf dem Vergleich zweier unterschiedlicher Strategien zur Thromboseprophylaxe während der lnduktionsphase der Chemotherapie. „Eines der Hauptziele war die Ermittlung der Thrombosehäufigkeit während der lnduktionstherapie. Weiters wurden das Event Free Survival (EFS) in beiden Gruppen untersucht und die Verläufe der Antithrombinspiegel beider Gruppen dargestellt. Ein weiteres Interesse lag auf dem Einfluss der Randomisation in die Dexamethason- bzw. Prednisongruppe auf das Thromboserisiko“, beschreibt Romina Tschenett die Forschungsziele ihrer Arbeit, in der sie zum Schluss kommt, dass beide Strategien mit einer geringen lnzidenz an Thrombosen einhergehen. Mit dem Studienförderpreis des DFK will die strebsame Studentin, deren studentische Laufbahn bereits mit mehreren Leistungsstipendien unterstützt wurde, einen Teil der Kosten während ihres geplanten dreimonatigen Aufenthalts in Ferrara (I) im Rahmen des KPJ für die Absolvierung des Pflichtfachs Chirurgie und des Wahlfachs Anästhesie abdecken. „Den Rest kann ich sicher gut für die Wahlmodule Kinder- und Jugendheilkunde sowie Frauenheilkunde und Gynäkologie gebrauchen, die ich in Vorarlberg absolvieren möchte. Außerdem fände ich eine postpromotionelle Ausbildung im Rahmen eines der PhD-Programme der Medizin Uni Innsbruck sehr reizvoll“, blickt Romina Tschenett in die nahe Zukunft.

Epilepsie und Nodding Syndrome im Fokus

Die „Epilepsie und Nodding Syndrome (NS) Studie"  von em.Univ.-Prof. Dr. Erich Schmutzhard bildet die Grundlage für die Diplomarbeit ,Door-to-door survey on epilepsy‘  von Christian Gatterer. Das Nodding-Syndrom (NS), zu dessen Aufklärung der Innsbrucker Neurologe Prof. Schmutzhard maßgeblich beitragen konnte, ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, in deren Verlauf es zum Wachstums- und Entwicklungsstillstand und mit der Zeit auch zur mentalen Retardierung kommt. Meist sind Kinder zwischen fünf und 15 Jahren betroffen. „Um genügend Daten für die große Studie zu aquirieren“, erzählt Christian Gatterer, „war ich gemeinsam mit sechs weiteren Medizin-Studierenden und zwei Ärzten für einige Monate in Mahenge, Südtansania, wo die Krankheit gehäuft auftritt.“ Ziel der Diplomarbeit von Christian Gatterer war es nun u.a., eine punktuelle Prävalenz von Epilepsie  und  NS im ländlichen Tansania zu erheben, anhand neu aufgetretener NS-Fälle einen Vergleich zu den Vorstudien 2005 und 2008 zu erheben, mithilfe eines Fragebogens mögliche Risikofaktoren zu eruieren, die Epilepsie im ruralen Tansania näher zu beschreiben sowie nicht  behandelte Fälle und Neuerkrankungen von Epilepsie und NS zu identifizieren und an die Mahenge Epilepsy Clinic weiterzuleiten. Nach Forschungsaufenthalten in Tansania und Nepal sind humanitäre Themen wie der Zugang zu medizinischer Versorgung ein besonderes Anliegen von Christian Gatterer, der deshalb ein Praktikum bei der WHO oder bei Ärzte ohne Grenzen anstrebt und sein KPJ eventuell in Mittelamerika absolvieren möchte. „Ich sehe mich später einmal als Anästhesist oder Tropenmediziner in einem Land, wo ich den Menschen von der Akuthilfe  bis zur Projektplanung direkt helfen kann“, so der ambitionierte Medizin-Student Gatterer.

(D.Heiddegger)

 

Links:

Deutscher Freundeskreis der Universitäten
http://www.uibk.ac.at/service/dfk.html

 

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