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Weltklassemeeting in Innsbruck zur nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFDL)

Neueste Forschungsergebnisse stellen zwischen der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFDL) und der Mikrobiota, also der Zusammensetzung der Keime im Darm, signifikante Zusammenhänge her. Aktuelle Erkenntnisse dazu wurden von ExpertInnen im Rahmen einer Konferenz der Europäischen Gesellschaft für Lebererkrankungen in Innsbruck diskutiert. Der Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin I, Univ.-Prof. Dr. Herbert Tilg und sein Team forschen seit Jahren zu diesen Fragestellungen.

Die nicht alkoholische Fettlebererkrankung (non-alcoholic fatty liver disease, NAFLD) zählt mittlerweile zu den weitverbreitetsten Lebererkrankungen weltweit. Rund 350 TeilnehmerInnen trafen sich kürzlich in Innsbruck zur von Univ.-Prof. Herbert Tilg und Univ.-Prof. Michael Trauner vom AKH Wien organisierten Konferenz der „European Association for the Study of the Liver“ (EASL) mit dem Titel: „Mikrobiota, Stoffwechsel und NAFLD“. Für ExpertInnen liest sich die TeilnehmerInnen-Liste aber wie das „Who is Who“ der internationalen Forschungselite zur nicht-alkoholischen Fettlebererkrankungen (NAFLD). Der Direktor der Innsbrucker Univ.-Klinik für Innere Medizin I der Medizinischen Universität Innsbruck, Univ.-Prof. Dr. Herbert Tilg, hatte sich erfolgreich um die Austragung des renommierten Treffens bemüht. „Im Vordergrund der monothematischen Konferenz stehen vor allem die neuesten Erkenntnisse zur Mikrobiota bei dieser Erkrankung. Inzwischen wird unsere These, dass die gigantische Keimwelt im Darm als Krankheitsverursacher in Frage kommt bzw. ein wesentlicher, treibender Faktor ist, weltweit anerkannt“, sagt Univ.-Prof. Tilg. Die Darmflora ist mit ihren Trillionen von Keimen extrem komplex, spielt aber eine entscheidende Rolle im Stoffwechsel des Menschen. Die Mikrobiota ist daher in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Forschungsthema geworden.

20 bis 30 Prozent der Bevölkerung haben Fettleber

Durch die weitere Erforschung der Mikrobiota erhoffen sich die ForscherInnen neue Ansätze zur Therapie der NAFLD. Bei der Behandlung der Fettleber handelt es sich um eine akute, weltweite medizinische Herausforderung, da rund 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung in den westlichen Industrienationen an einer nicht-alkoholischen Fettleber leiden. Allerdings entwickeln nur rund zehn bis 20 Prozent der Betroffenen eine sogenannte Fettleber-Hepatitis („non-alcoholic steatohepatitis“, NASH) und ein kleiner Prozentsatz Leberkrebs. Ein Grund dafür könnte die Zusammensetzung der Mikrobiota sein, die unter anderem durch Fehlernährung geschädigt wird. „Wir haben uns intensiv mit den neuesten Erkenntnissen auseinandergesetzt und werden jetzt neue Behandlungsstrategien für die Behandlung der NAFLD und insbesondere ihrer gravierenden Folgeerkrankung, der NASH, entwickeln“, resümiert Univ.-Prof. Tilg. Die „Europäische Gesellschaft für Leberforschung“ feiert 2015 bereits ihr 50-Jähriges Bestehen. Die Jahrestagung zum Jubiläum, zu der rund 10.000 TeilnehmerInnen erwartet werden, wird vom 22.-26. April ebenfalls in Österreich, in Wien stattfinden.

(B. Hoffmann-Ammann)

 

Weiterführende Informationen:

- Europäische Gesellschaft für Leberforschung

- Innsbrucker Univ.-Klinik für Innere Medizin I

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