search_icon 

close_icon

search_icon  

search_icon  

home>mypoint>news>689966.html

Gruppenfoto: SR Cesarie Ndayisaba, MOA Elke Ladstätter, PhD-Student Dr.in Ambra Stefani, ao.Univ.-Prof.in Birgit Högl (Projektleiterin), Dipl.-pfleger Heinz Hackner (ltd Techniker), FÄin Dr.in Anna Neidbreder und Dr.in Elisabeth Brandauer (v. li. n. re.)

Innovation in der Schlafmedizin: Kooperationsprojekt der Innsbrucker Neurologie mit Argentinien

Der FWF fördert ein binationales Kooperationsprojekt zwischen Österreich und Argentinien. Im Fokus der Arbeit steht die REM-Schlaf-Verhaltensstörung. PatientInnen mit dieser Erkrankung haben ein hohes Risiko, an Parkinson zu erkranken. Unter der Leitung von ao.Univ-Prof.in Dr.in Birgit Högl vom Innsbrucker Schlaflabor der Univ.-Klinik für Neurologie werden gemeinsam mit ForscherInnen des Universitätsklinikums der Favaloro Foundation in Buenos Aires vereinfachte Diagnosemöglichkeiten erforscht.

Die REM-Schlaf-Verhaltensstörung wird in der Fachliteratur häufig auch als RBD „Rapid eye movement sleep behavior disorder“ bezeichnet. Bei den Betroffenen werden währen der REM-Schlafphase lebhafte und oftmals erschreckende Träume in einfache und auch komplexe Bewegungen umgesetzt. RBD tritt meist erst im späteren Erwachsenenalter auf. Eine zuverlässige Diagnosestellung der REM-Schlaf-Verhaltensstörung ist bisher nur im Schlaflabor möglich. Rund 80 Prozent der PatientInnen mit einer REM-Schlaf-Verhaltensstörung haben ein hohes Risiko, später eine neurodegenerative Erkrankung zu entwickeln. Häufig handelt es sich um Parkinson. In der Neurodegenerationsforschung spielt RBD eine große Rolle, da die Betroffenen somit auch zur Hochrisikogruppe für eine Parkinsonerkrankung gehören. „Damit würden sie auch von der Entwicklung einer neuroprotektiven Substanz zur Verhinderung eines Ausbruches der Krankheit oder Verzögerung ihres Verlaufes, unmittelbar profitieren“, erklärt ao.Univ-Prof.in Dr.in Högl. Die Leiterin des Forschungsbereichs Schlafmedizin und des Innsbrucker Schlaflabors wird auch das binationale FWF-Projekt „Safer Screening for RBD“ koordinieren, das am 1. Februar gestartet ist. Das Forschungsvorhaben hat eine Laufzeit von drei Jahren.

Das Team des Schlaflabors der Univ.-Klinik für Neurologie (o.Univ.-Prof. Dr. Werner Poewe) hat in den letzten Jahren bereits wesentliche Beiträge zur Methodik der Schlaflaboruntersuchung bei REM-Schlaf-Verhaltensstörung geliefert und in Zusammenarbeit mit der Univ.-Klinik für Neurologie in Barcelona (SINBAR-Gruppe) auch erste Normwerte für die präzise quantitative Diagnostik von RBD publiziert. „Eine Schlaflaboruntersuchung ist jedoch an ein spezialisiertes Zentrum gebunden und vielerorts nur nach langen Wartezeiten oder gar nicht verfügbar“, sagt ao.Univ.-Prof.in Högl.

FWF-Projekt „Safer Screening for RBD“ (I2120 B27)
Bei dem neuen, vom FWF geförderten Projekt „Safer Screnning for RBD“ geht es darum, den Stellenwert von überall verfügbaren, preiswerten und einfachen Tools für ein erstes Screening für RBD zu untersuchen. Dazu gehören zum Beispiel von PatientInnen inzwischen häufig verwendete Smartphone-Apps oder Selbstaufnahmen. Das argentinische Partnerzentrum wird geleitet von Prof. Dr. Oscar Gershanik vom Institut für Neurowissenschaften am Universitätsklinikum der Favaloro Foundation in Buenos Aires, der derzeit auch als President-Elect der International Parkinson and Movement Disorder Society fungiert. Prof. Gershanik und sein Team in Argentinien haben ebenfalls einen Schwerpunkt im Bereich der neurologischen Bewegungsstörungen. Der argentinische Teil des Projektes wird analog zum FWF von CONICET gefördert, dem „National Scientific and Technical
Research Council” von Argentinien. „In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass die idiopathische RBD nicht nur ein Risikofaktor für die Entwicklung einer neurodegenerativen Erkrankung ist, sondern an sich wohl schon eine prodromale Form der Parkinson-Erkrankung darstellt. Wir erwarten deswegen vom neuen Kooperationsprojekt wichtige Beiträge zur Entwicklung einfacherer Screening-Methoden für diese Erkrankung“, sagt o.Univ.-Prof. Poewe.

(B. Högl/B. Hoffmann-Ammann)

 

Weitere Informationen:
- Bericht i-med.ac.at 14.02.2014„10 Jahre SINBAR: Neurologische Schlafforschung zwischen Innsbruck und Barcelona

- Bericht i-med.ac.at 14.04.2014: „Hohe internationale Auszeichnung für Schlaflabor

- Innsbrucker Univ.-Klinik für Neurologie

Aktuell