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Das zehnjährige Bestehen der nuklearmedizinische Therapiestation und Jubiläum der Direktorin Univ.-Prof. Dr. Irene Virgolini wird mit einem kleinen Festakt im Rahmen des 9. Tiroler Nuklearmedizinischen Kongresses vom 2. bis 4. Oktober gewürdigt.

Serviceinstitut im interdisziplinären Kampf gegen Tumorerkrankungen feiert zehnjähriges Jubiläum

Im Oktober 2004 hat die Innsbrucker nuklearmedizinische Therapiestation ihren Betrieb in Innsbruck aufgenommen. In der modern ausgestatteten Einrichtung wird seitdem Radioaktivität für die medizinische Versorgung von PatientInnen eingesetzt. Im gleichen Jahr wurde auch Univ.-Prof. Dr. Irene Virgolini zum Vorstand der Innsbrucker Univ.-Klinik für Nuklearmedizin ernannt. Tumoren von innen zu heilen, ist eines der Ziele der Klinikdirektorin und ihrem Team.

Radioaktivität – gezielt eingesetzt und in der richtigen Dosis verabreicht – kann heilsam sein. Ob beim Sichtbarmachen von Stoffwechselvorgängen oder der Behandlung von Krankheiten, nuklearmedizinische Verfahren werden sowohl in der Diagnostik, als auch in der Therapie angewendet. Die am häufigsten behandelte Krankheit ist das Schilddrüsenkarzinom, das mit radioaktivem Jod therapiert werden kann. In der Krebstherapie spielt die Nuklearmedizin allerdings insbesondere in der Diagnostik eine entscheidende Rolle: Dabei kommt eine Positronen-Emissions-Tomographie, kurz PET-Untersuchung genannt, zum Einsatz. Vor der Untersuchung erhalten PatientInnen radioaktiven Zucker, der dann von den Tumorzellen aufgenommen wird. Unter dem PET-Scan leuchtet die Radioaktivität und es kann ein exaktes, diagnostisches Bild des Tumors angefertigt werden. Das detaillierte diagnostische Bild ermöglicht die Festlegung einer exakten und individuellen Therapie für die Betroffenen. „Ich sehe unsere Therapiestation daher als Serviceinstitut im interdisziplinären Kampf gegen Tumorerkrankungen“, erklärt Univ.-Prof. Virgolini. „Das Rückgrat bildet neben einer hochmodernen technischen Ausstattung die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Das zehnjährige Bestehen der nuklearmedizinische Therapiestation und Jubiläum der Direktorin Univ.-Prof. Dr. Irene Virgolini wurde mit einem kleinen Festakt im Rahmen des 9. Tiroler Nuklearmedizinischen Kongresses vom 2. bis 4. Oktober gewürdigt. Im Rahmen der Fachtagung wurden aktuelle Entwicklungen und neue nuklearmedizinische Verfahren diskutiert.

Prostatakarzinom: Neue Diagnose & Schmerztherapie

Seit der Gründung nuklearmedizinischen Therapiestation in Innsbruck wurde diese sukzessive erweitert und neue therapeutische Verfahren etabliert. Eine erst 2013 neu eingeführte Methode ist beispielsweise der 68Ga-PSMA-PET-Scan zur Diagnostik des Prostatakarzinoms. Dabei ist es möglich, auch sehr kleine Prostatakarzinom-Läsionen bzw. Lymphknoten oder Knochenmetastasen darzustellen. Der Scan wird daher auch zur Verlaufskontrolle nach einer Therapie bei Patienten mit Prostatakarzinom angewendet. Das Prostatakarzinom kann häufig mit einer Metastasierung in das Skelett verbunden sein, was bei den Betroffenen zu einer massiven Schmerzsymptomatik führt. Zur Behandlung kommt ebenfalls ein radioaktives Pharmazeutikum, das Radium-223, zum Einsatz - es wird wie Calcium in Knochenmetastasen abgelagert. Durch die radioaktive Strahlung wird nicht nur eine Linderung der Schmerzen erzielt, sondern es werden auch die Tumore verkleinert.

Nuklearmedizin: Lange Tradition

Nuklearmedizinische Verfahren wurden in Innsbruck erstmals 1961 bei Schilddrüsenerkrankungen im „Isotopenlabor“ der Chirurgischen Universitätskliniken in Innsbruck eingeführt. 1973 folgte die Gründung der ersten österreichischen „Lehrkanzel für Nuklearmedizin“ unter der Leitung von o.Univ.-Prof. Dr. Georg Riccabona, der die Nuklearmedizin in Innsbruck bis zur seiner Emeritierung 2002 maßgeblich geprägt hat. Die Lehrkanzel für Nuklearmedizin wird 1976 zur Universitätsklinik für Nuklearmedizin.

Leistungen der Univ.-Klinik für Nuklearmedizin 2014:

  • In der Schilddrüsenambulanz werden ca. 9.000 PatientInnen betreut, ca. 14.500 Leistungen werden erbracht.
  • Im nuklearmedizinischen Labor werden ca. 76.500 Blutproben ausgewertet.
  • Das breite Spektrum der konventionellen Nuklearmedizin umfasst sämtliche Organe, es werden ca. 5.700 PatientInnen untersucht.
  • Im PET-Zentrum werden an die 4.000 PET/CT Untersuchungen durchgeführt.
  • An der nuklearmedizinischen Bettenstation werden jährlich ca. 1.000 PatientInnen aufgenommen.

 (B. Hoffmann-Ammann)

Weitere Informationen:

Film zum zehnjährigen Bestehen der Therapiestation

Innsbrucker Univ.-Klinik für Nuklearmedizin: http://www.nuklearmedizin-innsbruck.com/

 

 

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