search_icon 

close_icon

search_icon  

search_icon  

home>mypoint>news>684826.html

NEWS_OeNB_2014

Erfreulich hohe Drittmittelvergabe: Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank

Der Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank (OeNB) hat sieben Projekte genehmigt, die an der Medizinischen Universität Innsbruck durchgeführt werden. Insgesamt erhalten die Innsbrucker WissenschafterInnen damit rund ein Drittel des Fördertopfs für den Bereich „Medizinische Wissenschaft“. Mit den Mitteln werden Forschungsvorhaben zu Alzheimer, der Atherogenese, Atherosklerose, Schlafapnoe, Schlaganfall, ZNS-Erkrankungen und dem Prostatakarzinom unterstützt.

Der Generalrat der Österreichischen Nationalbank (OeNB) hat am 26. Juni 2014 die Finanzierung von 51 Forschungsprojekten mit mehr als 4,5 Millionen EUR aus Mitteln des Jubiläumsfonds zur Förderung der Forschungs- und Lehraufgaben der Wissenschaft genehmigt. Insgesamt gab es mit 268 Förderanträgen eine anhaltend hohe Anzahl von Einreichungen für diese Vergabesitzung. Insgesamt 1,97 Mio. EUR wurden für Forschungsvorhaben aus dem Bereich „Medizinische Wissenschaften“ vergeben. 22 Projekte werden in diesem Wissenschaftsbereich gefördert, sieben davon wurden von Innsbrucker ForscherInnen eingereicht. Rektorin o.Univ.-Prof.in Dr.in Helga Fritsch und Univ.-Prof.in Dr.in Christine Bandtlow, Vizerektorin für Forschung und Internationales, gratulieren den WissenschafterInnen. „Der Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank ist ein wichtiges Instrument zur Förderung der medizinischen Forschung. Wir danken den erfolgreichen Wissenschafterinnen und Wissenschaftern für ihr Engagement und beglückwünschen sie zur erfolgreichen Drittmitteleinwerbung bei dieser hochkompetitiven Ausschreibung.“

Projektbeschreibungen:

Blut-Biomarker als diagnostische Marker bei der Alzheimerdemenz und vaskulärer Demenz“ (eingereicht von: ao.Univ.-Prof. Mag. Dr. Christian Humpel, Universitätsklinik für Allgemeine und Sozialpsychiatrie, Psychiatrisches Labor)
Die Diagnose der Alzheimerdemenz aus Körperflüssigkeiten ist noch schwierig. Während die Liquordiagnostik für die Alzheimerdemenz gut etabliert ist, gibt es bisher noch keine etablierten Blutbiomarker. „In diesem Projekt werden wir (in enger Zusammenarbeit mit Univ.-Prof. Marksteiner, PKH Hall) Plasma, Monozyten und Blutplättchen von DemenzpatientInnen untersuchen“, erklärt ao.Univ.-Prof. Christian Humpel. „Weiters wollen wir die Konversion von Kontrollen in Alzheimerdemenz verfolgen.“ Dieses Projekt soll die Basis sein, einen einfachen und schnellen Bluttest zu entwickeln, der es erlaubt die Diagnose Demenz aus dem Blut zu verbessern.

"Regulation des Wnt Signaltransduktionsweges in der Atherogenese"(eingereicht von Assoz.-Prof.in Priv.-Doz.in Dr.in Susanne Kaser)
Rezente Daten zeigen eine wichtige Rolle des Wnt Signaltransduktionsweges bei endothelialer Dysfunktion und vaskulärer Kalzifikation. Zudem bestehen Assoziationen mit kardiovaskulären Risikofaktoren wie Diabetes oder Dyslipidämie. In dieser Studie sollen zirkulierende Regulatoren des Wnt Signaltransduktionsweges bei PatientInnen mit erhöhtem kardiovaskulären Risiko untersucht werden und mit der Intima-Media Dicke als Surrogatmarker für eine generalisierte Atherosklerose assoziiert werden. Ziel ist es, den prädiktiven Wert dieser Proteine bei der Entstehung von Atherosklerose zu definieren.

Das vaskulär assoziierte lymphoide Gewebe (VALT) bei Atherosklerose“ (eingereicht von em.o.Univ.-Prof. Dr. Georg Wick, Sektion für Experimentelle Pathophysiologie und Immunologie)

In diesem Projekt wird untersucht, wie Lymphozyten im frühesten Stadium der Atherosklerose die Arterienwand infiltrieren. Die Arterienwand besteht bekanntlich aus drei Lagen und mehreren Schichten: einer innersten, einzelligen Lage von Endothelzellen, der Intima, der muskulären Media und der äußeren Adventitia. „Wir haben gezeigt, dass Lymphozyten und Monozyten aus dem Blutstrom in die Intima einwandern“, erklärt em.o.Univ.-Prof. Wick. „Es könnte aber auch einen anderen Wanderungsweg, und zwar von der äußeren Adventitia in die Intima über ein von uns neu entdecktes mikrovaskuläres System, die sogenannten lymphatischen vasa vasorum, stattfinden.“ Durch die weitere Forschungsarbeit soll in einer Organkultur von lebenden, gesunden und atheroklerotisch veränderten menschlichen Arterienfragmenten untersucht werden, ob eine derartige Wanderung stattfindet. Das Projekt wird am Labor für Autoimmunität von Bojana Jakic, MSc und Giuseppe Cappellano, PhD durchgeführt. Kooperationspartner sind ForscherInnen der Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, der Univ.-klinik für Gefäßchirurgie, der Sektion für Allgemeine Pathologie und der Sektion für Neurobiochemie.

Zentrale Schalapnoe und CRT Aufrüstung“ (eingereicht von: Priv.-Doz. DDr. Wolfgang Dichtl, Univ.-Klinik für Innere Medizin III, Kardiologie und Angiologie)
Die kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) vermindert Morbidität und Mortalität bei PatientInnen mit Herzinsuffizienz und kompletten Linksschenkelblock (LSB).Vor kurzem konnte die Effektivität der CRT-Aufrüstung bei höhergradiger AV-Blockierung im Vergleich zur alleinigen rechtsventrikulären Schrittmacherstimulation gezeigt werden. Sehr viele PatientInnen mit Herzinsuffizienz leiden auch an einer Schlafapnoe, die Symptomatik und Prognose weiter verschlechtert. In diesem Projekt soll untersucht werden, ob die CRT auch die Schlafapnoe vermindern könnte, vor allem die zentrale Form. Bisher gibt es keine Daten, ob die Aufrüstung auf CRT bei PatientInnen mit bisher konventioneller Schrittmachertherapie eine zentrale Schlafapnoe verbessert. Dieses Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit dem Schlaflabor, geleitet von ao.Univ.-Prof.in Dr.in Birgit Högl (Univ.-Klinik für Neurologie), umgesetzt.

Charakterisierung des Hirnmetabolismus bei ischämischem Schlaganfall mit 31P MR-Spektroskopie“ (eingereicht von: Ass.-Prof.in Dr.in Astrid Grams, Univ.-Klinik für Neuroradiologie)
Der klinische Verlauf bei SchlaganfallpatientInnen ist sehr variabel und mit den zur Verfügung stehenden Untersuchungsmethoden nicht immer vorhersehbar. Mit der phosphorbasierten MR-Spektroskopie (31P MRS) können Metabolite des Energiehaushaltes nachgewiesen und quantifiziert werden. Mit dieser Methode soll bei SchlaganfallpatientInnen infarziertes Gewebe sowie das Hirngewebe um den Schlaganfall charakterisiert werden, mit besonderem Fokus auf Untersuchung der Plastizität des Gehirns. „Damit könnte es möglich sein, bereits etablierte Therapien besser zu individualisieren“, erklärt Ass.-Prof.in Grams.  

Kalziumkanal Cav1.3 als Biomarker und therapeutisches Ziel bei TMRSS2:ERG positivem Prostatakarzinom“ (eingereicht von Dr.in Bettina Schlick, Univ.-Klinik für Urologie)
Etwa die Hälfte der diagnostizierten Prostatakarzinome (PCa) besitzt eine Fusion zwischen den Genen TMPRSS2 und ERG, welche zu einer gesteigerten Aktivität des Transkriptionsfaktors ERG und dessen Zielgenen führt. Eines dieser Zielgene ist das CACNA1D Gen, das den Kalziumkanal Cav1.3 codiert. „Ergebnisse unserer Arbeitsgruppe zeigen eine signifikante Erhöhung von CACNA1D in ERG positiven Prostatatumorproben. Wir vermuten, dass die erhöhte Expression von Cav1.3 in diesem PCa Subtyp nicht nur einen geeigneten Biomarker darstellt, sondern auch als potentielles therapeutisches Ziel geeignet wäre“, erklärt Dr.in Schlick. Die Ergebnisse der Studie sollen maßgeblich zum Verständnis der Rolle von spannungsaktivierten Kalziumkanälen in ERG positiven Tumoren beitragen.

Verlauf und therapeutische Implikationen bei Kindern mit Serum-MOG-positiven ZNS Erkrankungen“ (eingereicht von Priv.-Doz. Dr. Kevin Rostasy, Univ.-Klinik für Pädiatrie I)
In einem ersten ÖNB finanzierten Projekt (Kevin Rostasy, Markus Reindl) wurde das Vorhandensein von Myelin-Oligodendrozyten-Glykoprotein (MOG) -Antikörpern bei Kindern mit entzündlichen ZNS-Erkrankungen untersucht. Unsere Ergebnisse zeigten, dass Kinder mit einer Multiplen Sklerose niedrige oder nicht nachweisbare MOG-Antikörper haben. Kinder mit einer monophasischen akuten disseminierten Enzephalomyelitis (ADEM) haben dagegen in knapp der Hälfte hohe MOG-Antikörper, die im Verlauf abfallen. Aufgrund der prognostischen Implikationen werden alle Kinder mit MOG Antikörpern (n=90) in dem neu genehmigten ÖNB-Projekt mit dem Titel „Outcome and therapeutic implications in children with serum MOG-positive CNS diseases” für weitere Jahre drei untersucht und mit Kindern ohne Antikörpern verglichen (n=155).

(B. Hoffmann-Ammann)

 

Weiterführende Informationen:

Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank: http://www.oenb.at/Ueber-Uns/Forschungsfoerderung/Jubilaeumsfonds.html

Aktuell