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Team  von links: Mag. Dr. Arno Beer, Valentina Gulic (study nurse), ao.Univ.-Prof. Dr. Peter Marschang, ao.Univ.-Prof. Dr. Rudolf Kirchmair, Dr. Markus Theurl, OA Dr. Wolfgang Sturm.

Neue Erkenntnisse zur Diagnose einer tiefen Armvenenthrombose

Die Innsbrucker Univ.-Klinik für Innere Medizin III (Kardiologie & Angiologie) war an einer internationalen klinischen Forschungsarbeit zur Verbesserung der Diagnose von tiefen Armvenenthrombosen beteiligt. Kürzlich wurden die Ergebnisse in der renommierten Fachzeitschrift „Annals of Internal Medizin“ veröffentlicht. Die neuen Erkenntnisse sollen dazu dienen, einen Diagnose-Algorithmus zu entwickeln.

Tiefe Venenthrombosen sind weit verbreitet: Jährlich sind rund zwei bis drei von 1.000 Personen davon betroffen. Eine rasche Abklärung einer Venenthrombose ist notwendig, um schwerwiegende Komplikationen zu verhindern. Zu den Folgen zählt beispielsweise eine Lungenembolie, welche die  dritthäufigste kardiovaskuläre Todesursache darstellt. Rund zehn Prozent der Thrombosen betreffen die Armvenen, wesentlich häufiger sind akute tiefe Bein- und Beckenvenenthrombosen. Da die Symptome einer Thrombose häufig diffus sind, gibt es für Thrombosen im Bein- und Beckenbereich ein Risikoscore-System, um die Wahrscheinlichkeit der Diagnose zu erhöhen. Dabei wird das Vorliegen verschiedener Risikofaktoren, wie beispielsweise einer akuten Krebserkrankung,  längere Bettruhe oder eine Schwellung der Beine mitberücksichtigt. In Verbindung mit einem D-Dimer Test, einer Blutuntersuchung über die Abbauprodukte von Thromben festgestellt werden, und einer Ultraschalluntersuchung kann eine tiefe Bein- und Beckenvenenthrombose ausgeschlossen werden.  Für die wesentlich schwerer zu diagnostizierende tiefe Armvenenthrombose liegt bisher allerdings kein entsprechender Algorithmus vor. Dementsprechend sind hier für die Diagnose oft weitere aufwendige diagnostische Schritte, wie eine CT oder  MRT-Untersuchung mit Kontrastmittel oder auch eine Venographie notwendig.

Voraussetzung für die Entwicklung eines nichtinvasiven Diagnose-Algorithmus

Durch die aktuelle Forschungsarbeit, an der neben der Innsbrucker Univ.-Klinik für Innere Medizin III (Direktor: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang-Michael Franz) weitere 15 Kliniken in Europa und den USA beteiligt waren, liegen nun zusätzliche Erkenntnisse zur Entwicklung einer nichtinvasiven Vorgehensweise für die Diagnostik einer Armvenenthrombose vor. Innsbrucker WissenschaftlerInnen um ao.Univ.-Prof. Dr. Peter Marschang beschäftigen sich bereits seit Jahren mit der Diagnose und Behandlung von tiefen Armvenenthrombosen und sind aufgrund ihrer Referenzen an dieser vom Academic Medical Center Amsterdam aus koordinierten Studie beteiligt gewesen. „Durch den weitverbreiteten Einsatz von zentralen Venenkathetern verzeichnen wir in den vergangenen Jahren eine steigende Anzahl von Armvenenthrombosen“, erklärt Marschang den Hintergrund der aktuellen internationalen Forschungskooperation. Insgesamt wurden die Daten von rund 406 PatientInnen ausgewertet. Während bisher zur Abklärung oft aufwendige oder für die Patienten belastende Untersuchungen  notwendig waren, zeigen die aktuellen Studienergebnisse, dass die Kombination eines Risiko-Score-Systems mit dem D-Dimer-Test und einer Ultraschalluntersuchung ein hohes Potential hat, eine tiefe Armvenenthrombose sicher auszuschließen, ähnlich dem Vorgehen bei einer tiefen Bein- und Beckenvenenthrombose. Die Erkenntnisse dienen als Voraussetzung für weitergehende klinische Studien mit dem Ziel einen Diagnose-Algorithmus für PatientInnen weltweit zu entwickeln.

Publikation:

“Safety and Feasibility of a Diagnostic Algorithm Combining Clinical Probability, d-Dimer Testing, and Ultrasonography for Suspected Upper Extremity Deep Venous Thrombosis: A Prospective Management Study”, http://dx.doi.org/10.7326/M13-2056

Neue klinische Forschungsarbeit

Neben der Erforschung der tiefen Armvenenthrombose widmet sich ao.Univ.-Prof. Dr. Peter Marschang und sein Team derzeit auch einer weiteren klinischen Studie zu atherosklerotischen Gefäßwandveränderungen. Sein Forschungsvorhaben dient dazu, neue Erkenntnisse zur Progression atherosklerotischer Ereignisse in Abhängigkeit von Risikofaktoren und der Begleitmedikation sowie eine möglichen Zusammenhang der Wandveränderungen mit Biomarkern (hsCRP, P-Selectin) aufzeigen. In seiner letzten Vergabesitzung Ende 2013 hat der Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank die Förderung des Projektes (Cinicaltrials.gov NCT01895725) zugesagt.

(B. Hoffmann)

 

Weitere Information:

Innsbrucker Univ.-Klinik für Innere Medizin III (Kardiologie & Angiologie)

https://www.i-med.ac.at/patienten/kliniken/innere_medizin_3.html

Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank

http://www.oenb.at/Ueber-Uns/Forschungsfoerderung/Jubilaeumsfonds.html

 

 

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