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Benjamin Matosevic

Ausgezeichnete Studie zur Schlaganfallforschung

Bei der Jahrestagung der Österreichischen Schlaganfall-Gesellschaft (ÖGSF) in Linz wurde der Wissenschaftspreis der ÖGSF verliehen. Eine unabhängige Jury beurteilte die eingereichten Arbeiten und zeichnete die beste österreichische Publikation zum Thema Schlaganfall im Jahr 2013 aus. Der Preis ging an Dr. Benjamin Matosevic von der Neurovaskulären Arbeitsgruppe (Universitätsklinik für Neurologie), die sich mit der klinischen Schlaganfallforschung beschäftigt.

In den Jahren 2012 und 2013 analysierte Matosevic anhand von 547 SchlaganfallpatientInnen, die eine intravenöse Thrombolysetherapie (Gerinnsel auflösende Therapie) erhalten hatten, die Auswirkungen des verabreichten Medikamentes auf das Blutgerinnungssystem. Er konnte in seiner Studie aufzeigen, dass das verabreichte Medikament das Gerinsel auflöst, warum es eingesetzt wird. Häufig wird dadurch aber auch das Fibrogen gespalten und verbraucht und das stellt sich als unerwünschter Nebeneffekt heraus. Beim Fibrogen handelt es sich um einen Eiweißstoff, der bei der Blutgerinnung eine wesentliche Rolle spielt. Es bildet die Vorstufe des polymeren Fibrins, das ein „Netz“ bildet, das ein Blutgerinsel stabil hält.

„Generell ist dieses Medikament erste Wahl bei der Schlaganfalltherapie und deren Einsatz bedeutete einen großen Fortschritt. Es löst nach einem Schlaganfall das Blutgerinsel auf und erfüllt damit jenen Zweck, den man sich wünscht. Aber es spaltet auch das Fibrinogen und dabei entstehen Blut verdünnende Spaltprodukte, die zu Gehirnblutungen beitragen können. Bei der intravenösen Thrombolysetherapie kommt es bei rund sechs Prozent der PatientInnen zu einer solchen, wobei nur rund zwei Prozent auf den erforschten, durch das Medikament ausgelösten Fibrinogen spaltenen Effekt zurückzuführen sind“, erläutert Dr. Matosevic. Das Ziel für die künftige Forschung ist es daher,  neue Medikamente bei SchlaganfallpatientInnen zu untersuchen, die ausschließlich das Blutgerinsel auflösen.

Den Preis an den Gewinner Dr. Benjamin Matosevic überreichten der Präsident der ÖGSF, Doz. Dr. Hanspeter Haring, sowie ein Vertreter der Pharmafirma Bayer. Matosevic dankte den Juroren, dem Sponsor und vor allem den Co-AutorInnen für deren wertvolle und zeitintensive Mitarbeit, ohne die eine solche Publikation nicht zustande kommen hätte können.

Zur Person:

Der Hohenemser Dr. Benjamin Matosevic (Jahrgang 1981) beendete im August 2008 sein Humanmedizin-Studium in Innsbruck. Seit 2010 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Neurovaskulären Forschungsgruppe und Assistenzarzt in Ausbildung an der Universitätsklinik für Neurologie der Medizinischen Universität Innsbruck. Er kann bis dato auf zwölf Publikationen als Erst- oder Ko-Autor in gelisteten Fachzeitschriften sowie drei Buchbeiträge verweisen. Im Jahr 2010 wurde Matosevic mit dem „Jung Investigator Award der European Stroke Conference 2010“ ausgezeichnet. Somit kann er bereits auf eine Auszeichnung auf europäischer Ebene verweisen, die er für seine Leistungen in der Schlaganfallforschung erhielt.

(Red.)

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