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Interferon-Therapie im Fokus der Nachwuchsforschung

Holger Erb, Diplombiologe aus Ulm, war seit 2009 im Rahmen des nunmehr ausgelaufenen EU-Ausbildungsprogramms PRO-NEST als PhD-Student im urologischen Forschungslabor von Prof. Zoran Culig tätig. In einer rezenten Forschungsarbeit liefert er neue Erkenntnisse zur Therapie des Prostatakarzinoms.

Das dezidierte Ziel des ausgelaufenen EU-Projekts PRO-NEST war die Stärkung der europäischen Prostatakarzinomforschung durch die Bildung eines Netzwerks von NachwuchswissenschafterInnen. Univ.-Prof. Zoran Culig vom Urologischen Labor der Medizinischen Universität Innsbruck leitete eines von 24 Projektteams in diesem "Early-stage" Trainingsprogramm. Für die Durchführung des Projekts erhielt die Medizinische Universität Innsbruck eine Gesamtfördersumme von über 200.000 Euro.

Optimierung der Interferon-Therapie

Ein zentrales Interesse des Forschungsteams um den Molekularpathologen Prof. Zoran Culig von der Universitätsklinik für Urologie der Medizinischen Universität Innsbruck liegt in der Aufklärung der Rolle von Zytokinen beim Prostatakarzinom. Insbesondere der Botenstoff IL-6 und dessen Wirkungsweise als wichtiger Regulator des humanen Prostatakarzinoms liegt im Visier der Innsbrucker Forschungsgruppe.

In einem Kooperationsprojekt mit dem amerikanischen Pharmazieunternehmen Johnson & Johnson forschte der aus Ulm stammende PhD-Student Holger Erb unter der Betreuung von Dr. Frédéric Santer zu den multiplen Effekten von IL-6 im Krebsgeschehen. Ausgangslage der im Fachjournal Endocrine-Related Cancer veröffentlichten Forschungsarbeit war die Tatsache, dass der Erfolg der in der klinischen Praxis verbreitet angewandten Krebsimmuntherapie mit Interferon-Alpha (IFNα2) beim Prostatakarzinom relativ durchwachsen ist. Ein ursächlicher Zusammenhang für die mangelnde Effektivität der Interferon-Therapie konnte bislang jedoch nicht nachgewiesen werden. „Wir konnten zeigen“, so der junge Biologe Erb, „dass der Zytokinsignalweg IL-6 mit dem Interferonsignalweg interagiert, indem IL-6 eine erhöhte Expression des Interferon-regulierenden Faktors 9 (IRF9) induziert“. Für eine effizientere Interferon-Therapie bedarf es also einer erhöhten Expression von IRF9 durch IL-6. Die neuen Erkenntnisse wurden auch beim kürzlich abgehaltenen Kongress der EAU Section of Urological Research (ESUR) in Dresden und dem Prostate Cancer Translational Research in Europe (PCTRE) in Malmö vorgestellt. Im Rahmen des Projekts hatte Holger Erb zudem Gelegenheit, im Labor der YCR Cancer Research Unit in York drei Monate lang zur Biologie von tumorinduzierenden Zellen beim Prostatakarzinom zu forschen.

Hintergrund PRO-NEST

Das PRO-NEST Konsortium setzte sich aus 17 etablierten Forschungseinrichtungen und fünf weiteren akademischen und industriellen Partnerinstitutionen in den Niederlanden, Finnland, Deutschland, Schweden, der Schweiz, Großbritannien und Österreich zusammen und wurde von Dr. Guido Jenster vom Erasmus Medical Center Rotterdam koordiniert. 20 PhD-Studierende und vier PostDocs hatten im Rahmen des 7. Förderprogramms die Möglichkeit, sich gezielt und umfassend zum Prostatakarzinomforscher ausbilden zu lassen.

(D.Heidegger)

 

Links:

PRO-NEST
http://www.pro-nest.org/public/

IL6 sensitizes prostate cancer to the antiproliferative effect of IFNα2 through IRF9. Endocr Relat Cancer. 2013 Aug 23;20(5):677-89. Erb HH, Langlechner RV, Moser PL, Handle F, Casneuf T, Verstraeten K, Schlick B, Schäfer G, Hall B, Sasser K, Culig Z, Santer FR.
http://dx.doi.org/10.1530/ERC-13-0222

Labor Zoran Culig
http://www.zculig.org/zculig/Welcome.html

Univ.-Klinik für Urologie
https://www.i-med.ac.at/patienten/ukl_urologie.html

21st Meeting of the EAU Section of Urological Research (ESUR)
http://esur.uroweb.org/

 

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