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CAST Technology Award 2013: Zwei Mediziner unter den Besten

Anfang der Woche wurden die besten und innovativsten Geschäftsideen für den CAST Technology Award 2013 mit einem Preisgeld in der Gesamthöhe von 6.300 Euro prämiert. Die Medizinische Universität Innsbruck freut sich mit Dr. Johannes Holfeld von der Universitätsklinik für Herzchirurgie über den ersten und mit Dr. Peter Heinz-Erian von der Univ.-Klinik für Pädiatrie I über den dritten Platz unter den fünf besten Einreichungen.

Gemeinsam mit seinem Kooperationspartner transidee zeichnet das CAST in regelmäßigen Abständen die innovativsten und wirtschaftlich aussichtsreichsten Geschäftsideen mit technologischem Hintergrund aus. Aus der Vielzahl von innovativen und kreativen Einreichungen beim CAST Technology Award 2013 galt es, die eingereichten Geschäftsideen von einer Expertenjury nach den Kriterien Marktpotential, Innovationskraft, Kundennutzen, Wettbewerbssituation und wirtschaftliche Realisierbarkeit bewerten zu lassen. „In diesem Jahr waren wir von der hohen Anzahl der Einreichungen genauso beeindruckt, wie von der herausragenden Qualität“, so der neue CAST Geschäftsführer Florian Becke. „Das beweist, dass sich am Forschungsstandort Tirol viel bewegt und auch Forschungsverwertung ein Thema ist“, so Geschäftsführerin und Kooperationspartnerin Sara Matt-Leubner, transidee. Wie jedes Jahr wurden die Top 5 Ideen prämiert. Neben den Plätzen 1 bis 3 wurden in diesem Jahr von der Jury zwei 4. Plätze vergeben.

Platz 1 mit neuer Therapieoption nach Herzinfarkt

Der erste Platz geht an Dr. Johannes Holfeld von der Universitätsklinik für Herzchirurgie (Direktor Univ.-Prof. Michael Grimm). Gearbeitet wird an einer innovativen Therapieoption zur Regeneration des Herzmuskels nach einem Herzinfarkt. Es wurde ein neuer Schallkopf zur Stoßwellentherapie direkt am Herzen entwickelt. Stoßwellen werden in der Medizin seit über 30 Jahren in hohen Energien zur Lithotripsie (Nierensteinzertrümmerung) angewandt. Seit einigen Jahren ist bekannt, dass die niedrigenergetische Anwendung regenerative Effekte zeigt. Klinisch wird die niedrigenergetische Stoßwelle schon zur Behandlung von Sehnenansatzerkrankungen, der Therapie von nicht heilenden Knochenbrüchen und zur Stimulierung der Wundheilung verwendet.

Die Innsbrucker Forscher konnten die Technologie so adaptieren und weiterentwickeln, dass sie direkt am Herzen (z.B. während einer Herz-Bypassoperation) eingesetzt werden kann. „Dabei hat sich gezeigt, dass ein Teil des durch einen Infarkt inaktiven Herzmuskels wieder regeneriert werden kann. Dies funktioniert insbesondere durch die Ausschüttung von Wachstumsfaktoren und die Beeinflussung der chronischen Entzündungsreaktion. Dadurch werden neue Blutgefäße gebildet (Angiogenese) und in der Folge die Herzleistung verbessert“, erklärt Preisträger Dr. Holfeld. Obwohl noch viel Forschungsarbeit zu tun ist, scheint dieses Therapiekonzept vielversprechend und könnte PatientInnen in wenigen Jahren in der klinischen Routine zur Verfügung stehen. Im Vergleich zu bestehenden Therapien bringt der neue Ansatz enorme Vorteile für PatientInnen, da der Herzmuskel in höherem Maße gestärkt werden kann, als es mit einer Bypassoperation oder Stent-Implantation alleine möglich ist. Tatsächlich ist die Entwicklung eine Alternative zur Stammzellentherapie, die sich bislang aufgrund von Nebenwirkungen noch nicht klinisch durchsetzen konnte. Dabei besticht die neue Therapieoption auch durch ihre einfache Anwendbarkeit, hohe Kosteneffizienz und kaum Nebenwirkungen.

Dr. Holfeld hat an der Medizinischen Universität Wien zum Thema “Direkt epikardiale Stoßwellentherapie” bei Prof. Grimm promoviert. Seit Anfang 2011 ist er an der Innsbrucker Universitätsklinik für Herzchirurgie tätig, wo er 2012 das Basic Research Meeting der internationalen Stoßwellengesellschaft (ISMST) veranstaltet hat, bei dem sich rund 70 Wissenschafter aus der ganzen Welt über neueste Grundlagenerkenntnisse zum Thema regenerative Stoßwellentherapie austauschten.

Platz 3 mit neuem Test für Salzhaushalt-Check

Den mit 800 Euro dotierten 3. Platz sicherte sich Dr. Peter Heinz-Erian von der Univ.-Klinik für Pädiatrie I (Direktor Univ.-Prof. Gerhard Gaedicke).  Er arbeitet an der Entwicklung einer Testmethode zur Ermittlung des Salzhaushaltes im Körper. „Unser Ziel ist“, so Dr. Heinz-Erian, „Entgleisungen der Natriumversorgung mittels einer einfachen, nicht invasiven Methode unter Verwendung einer Harneinzelportion rasch erkennen zu können. Das ist vor allem bei jenen PatientInnen relevant, deren Blutnatriumkonzentration normal ist, aber trotzdem ein Natriummangel besteht“. Der innovative Test soll einfacher, schneller und vor allem mit weniger Aufwand verbunden sein als bisherige Methoden.

Platz 2 und zwei 4. Plätze

Auf Platz 2 findet sich Mag. Lukas Mayr von der Universität Innsbruck, Physikalische Chemie. Seine Erfindung – ein handliches Gerät (Sputterquelle) zur Präparation dünner Schichten – wird Forschungsgruppen in aller Welt, die sich mit Oberflächenwissenschaften beschäftigen, neue Türen und Tore öffnen. Der erste von zwei vierten Plätzen geht an Gabriela Waldhart von der Universität Innsbruck, Institut für Wirtschaftsinformatik, Produktionswirtschaft und Logistik. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die Entwicklung von "SCARLET - Strategic human resource development tool", einer innovativen Software zur Entscheidungsunterstützung in der Personalentwicklung. Den zweiten vierten Platz nehmen Mag. Dr. Michael Noisternig, Prof. Dr. Ulrich Griesser  (Institut für Pharmazie, Universität Innsbruck) und Prof. Dr. Herwig Schottenberger (Institut für allgemeine und anorganische Chemie, Universität Innsbruck) für sich in Anspruch. Das Team arbeitet daran, die Quecksilberporosimetrie – eine bewährte Standardmethode in der Porenanalyse – durch eine umweltfreundlichere Methode ohne Quecksilber zu ersetzen.

 

Links:

CAST
http://www.cast-tyrol.com/

Univ.-Klinik für Herzchirurgie
https://www.i-med.ac.at/patienten/ukl_herzchirurgie.html

Univ.-Klinik für Pädiatrie I
http://kinderzentrum.uki.at/page.cfm?vpath=paediatrie-i

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