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Gezielte Nachwuchs-Förderung für innovative Krebsforschung

Im Rahmen des traditionellen „Onkologischen Kolloquiums“ wurden diese Woche die diesjährigen Förderungen der Krebshilfe Tirol vergeben. Die durch das engagierte Sammeln von Spenden durch Tiroler Schülerinnen und Schüler ermöglichte Unterstützung geht an Forschungsvorhaben und Dissertationen in den Bereichen Früherkennung und Behandlung von Tumorerkrankungen sowie grundlegender Fragen der Kontrolle des Zellwachstums.

Die Anschubförderung junger WissenschafterInnen und innovativer Projekte und die Einbindung neuer Forschungserkenntnisse in die Behandlungsstrategien für KrebspatientInnen sind die zentralen Anliegen der Krebshilfe Tirol, die 1955 als eigenständiger, gemeinnütziger Verein und Mitglied des Dachverbandes der Österreichischen Krebshilfe gegründet wurde. Der gegenwärtige Präsident der Krebshilfe Tirol, em.Univ.-Prof. Peter Fritsch, konnte in diesem Jahr insgesamt 274.000 Euro an Forschungsprojekt-Förderungen und Dissertations-Förderungspreisen an onkologische NachwuchsforscherInnen überreichen. Die Fördersumme verteilt sich dabei auf  zwei Forschungsprojekte mit einer Fördersumme in der Höhe von je 35.000 Euro (Kategorie A), auf 26 Einzelprojekte mit einer Fördersumme in der Höhe von je 5.000 Euro (Kategorie B) sowie auf zwei DissertantInnen-Stellen, wodurch heuer erstmalig für die Dauer von einem Jahr zweckgewidmet je 35.000 Euro ausbezahlt werden (Kategorie C: Eine Stelle ist der Fortführung oder Fertigstellung einer medizinisch-naturwissenschaftlichen Doktorarbeit, PhD oder MD/PhD, gewidmet, die zweite dient der Finanzierung des Forschungsjahres im Rahmen eines laufenden Clinical PhD’s). Außerdem werden vier Dissertationsförderungspreise zu je 1.000 Euro vergeben.

Einblicke in vielversprechende Forschungsprojekte

Im Rahmen des von Univ.-Prof. Jakob Troppmair (Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie) moderierten „Onkologischen Kolloquiums“ wurden auch inhaltliche Einblicke in die von der Krebshilfe Tirol prämierten Projekte geboten. Stellvertretend für die einzelnen Förderklassen stellten Dr.in Natascha Kleiter von der Sektion für Zellgenetik (Kategorie A), Piotr Tymoszuk MSc von der Sektion für Medizinische Biochemie des Biozentrums (Kategorie B) und  Shanmugapriya Thangavadivel MSc vom Tiroler Krebsforschungsinstitut (Kategorie C) ihre Forschungsprojekte vor.

„Nukleärer Rezeptor NR2f6 mediiert TGFb induzierte Immunsuppression im Tumor“: Im Labor der Sektion für Zellgenetik (Direktor Univ.-Prof. Gottfried Baier) geht Dr.in Natascha Kleiter der Frage nach, wie Tumorzellen der körpereigenen Immunabwehr entgehen. Schon in der Vergangenheit konnte sie den nukleärer Rezeptor NR2f6 als Transkriptionsfaktor identifizieren, der negativ auf die Aktivierung und Zytokin Produktion von T Lymphozyten wirkt. Ihr aktuell gefördertes Projekt zielt auf die detaillierte Analyse von molekularen und zellulären Vorgängen in T Lymphozyten, welche während einer Immunantwort gegen Krebszellen von NR2F6 reguliert werden. „Auf diesem Weg können wir unser Verständnis darüber verbessern, welche der Signalwege verstärkt werden sollten, damit eine erfolgreiche Tumorbekämpfung durch T Lymphozyten möglich wird“, so Dr.in Kleiter. 

 „The ontogeny and differentiation pathways of TAMs in a model of spontaneous mammary carcinogenesis“: Das Forchungsvorhaben von Piotr Tymoszuk MSc fokussiert auf Tumor-Assoziierte Makrophagen (TAMs), die eine wichtige Rolle bei der Bildung des Gefäßsystems im Tumor, bei der Versorgung des Tumorgewebes mit wichtigen Wachstumsfaktoren und bei der Unterstützung der systemischen Streuung von Tumorzellen spielen. „Unsere bisherigen Untersuchungen belegen eine Schlüsselrolle für das von Tumorzellen freigesetzte Zytokin CSF1 (M-CSF) für die Proliferation und Differenzierung von TAMs. Die Blockierung der Aktivierung des CSF1 Rezeptors führt zur Senkung der Makrophagenanzahl und hemmt das Tumorwachstum“, erklärt der Nachwuchsforscher. Die Entwicklung von Strategien zur Hemmung der CSF1 induzierten Signalübertragung in TAMs gilt damit als eine attraktive ergänzende Maßnahme in der Therapie des Mammakarzinoms.

“Chemokine Induced Drug Resistance in Multiple Myeloma”: Obwohl es Fortschritte in der Therapie des Multiplen Myeloms (Krebserkrankung des Knochenmarks) gibt und sich die mittleren Überlebenszeiten der PatientInnen erhöhen, ist die therapeutische Wirksamkeit der neuen Generation von Myelom-Medikamenten durch das Auftreten von Therapie-Resistenzen auch weiterhin limitiert. In diesem Projekt werden die Ursachen von Resistenzentwicklungen unter besonderer Fokussierung auf spezielle lösliche Faktoren der Tumorumgebung untersucht. „Wir konnten bereits zeigen“, so Shanmugapriya Thangavadivel MSc, „dass diese sogenannten Chemokine von den bösartigen Plasmazellen selbst gebildet werden und relevante Medikamente neutralisieren. Nun wollen wir die, der Resistenz zugrunde liegenden Signalwege identifizieren und Strategien entwickeln, um der Therapieresistenz des Multiplen Myeloms entgegensteuern zu können“.

(D. Heidegger)

Links:

Krebshilfe Tirol
http://www.krebshilfe-tirol.at/home.shtm

Forschungsförderungen 2013
http://www.krebshilfe-tirol.at/files/forschung/preistraegerinnen_2013.pdf

 

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