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51. OEKJ

51. Jahrestagung der Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde

Ende September 2013 tagte in Innsbruck die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde. Namhafte ExpertInnen, KinderärztInnen aus dem niedergelassenen und stationären Bereich sowie Angehörige anderer Berufsgruppen diskutierten dabei ein breites Themenspektrum.

 

Rund 600 TeilnehmerInnen trafen sich von 25. bis 28. September in Innsbruck zur 51. Jahrestagung der Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) in Innsbruck. In einem halben Jahrhundert des Bestehens dieser Gesellschaft konnte die Pädiatrie einen enormen Wissensgewinn sowie beachtliche medizinische Fortschritte erzielen. Gleichzeitig hat sich mit der Veränderung der Gesellschaft und Entwicklung der „Volksgesundheit“ das „Muster“ der Krankheiten und Problemen  von Kindern und Jugendlichen sehr verändert.  Vor allem diesem Aspekt wurde in der diesjährigen Jahrestagung Rechnung getragen.

Sport, Jugend, Prävention

„Alles beginnt in der Kindheit“, so Tagungspräsident Univ.Prof. Dr. Jörg Stein von der Innsbrucker Universitätsklinik für Pädiatrie III, der gemeinsam mit Tagungssekretärin ao.Univ.-Prof. Dr. Ursula Kiechl-Kohlendorfer (Universitätsklinik für Pädiatrie II) die Tagung organisiert hatte. „Sport, Bewegung und Ernährung sind Themen, die in der Kinder- und Jugendheilkunde zunehmend wichtiger werden und die Grundlagen für ein gesundes Leben im Erwachsenenalter bilden. Da Innsbruck als Sportstadt weltbekannt ist, lag es auch nahe, das Thema Jugend und Sport als einen der Schwerpunkte für die Jahrestagung zu wählen“, so die beiden OrganisatorInnen.

Sie machten auch klar, dass die Veränderungen im Life-style der Gesellschaft, vielfach beeinflusst durch neue Medien, nicht nur in Bezug auf Bewegungsarmut sondern auch in Bezug auf soziale Entfremdung ein enormes Risiko bergen. In dieser Thematik sieht sich die Kinder- und Jugendheilkunde als Mittler in der gemeinsamen Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit anderen Berufsgruppen im Gesundheitswesen. Als Ausdruck dieser Interprofessionalität fand die 51. Jahrestagung der ÖGKJ in bewährter Weise  gemeinsam mit den Österreichischen Gesellschaften für Kinder- und Jugendchirurgie, Prä- und Perinatale Medizin, statt und heuer neu mit der Österreichischen Gesellschaft für Humangenetik sowie mit dem Forum Seltene Krankheiten und dem Bundesverband der Kinderkrankenpflege Österreichs.

Organisatorische Herausforderungen: Kinder als kleine Erwachsene?

Wenn es um die Versorgung von Kindern und Jugendlichen geht, sind tatsächlich oft Erwachsene der eigentliche Maßstab. Diese Problematik führte schon oft dazu, dass erforderliche Medikamente für diese Altersgruppe nicht zugelassen sind, in keiner kindergerechten Darreichungsform angeboten werden oder auch für den Hersteller aufgrund ihres geringen Preises als „unökonomisch“ betrachtet und wieder aus dem Handel gezogen werden. Aus diesem Grund hat die ÖGKJ mit Unterstützung des BM für Gesundheit und der Pharmig ein Netzwerk für Kinder-Arzneimittelforschung (OKIDS) gegründet

Doch es sind auch aktuelle Entwicklungen, die den ExpertInnen Anlass zur Sorge geben:  Dies betrifft beispielsweise Überlegungen, die Ausbildung in Kinder- und Jugendheilkunde im Rahmen der Ausbildung zum/r AllgemeinmedizinerIn weiter zu verkürzen oder die Ausbildung zur Kinderkrankenpflege nicht zu forcieren. Auch im Bereich der Rehabilitation für Kinder und Jugendliche sieht man sich mit organisatorischen Herausforderungen konfrontiert: So wurde seit 1999 der Bedarf an Rehabilitationsbetten für Kinder und Jugendliche mehrfach errechnet und nachgewiesen, jedoch bislang keine geeigneten Einrichtungen geschaffen.  So kritisiert Univ.-Prof. Dr. Reinhold Kerbl, Präsident der ÖGKJ und Vorstand der Abteilung für Kinder und Jugendliche am LKH Leoben, dass  9000 Rehabilitationsbetten für Erwachsene nur 52 für Kinder gegenüberstehen. Den tatsächlichen österreichweiten Gesamtbedarf an pädiatrischen Rehabilitationsbetten sieht er bei 450 Betten.

Kein Märchen: Vorlesen & Erzählen fördert die Gesundheit

Traditionellerweise fühlen sich Kinder- und Jugendärztinnen auch der Prävention und der Verhinderung von Erkrankungen verpflichtet. In diesem Bereich sehen die TeilnehmerInnen  der Tagung Verbesserungspotential auch abseits der medizinischen Versorgung. Sie treten beispielsweise für eine täglichen Bewegungs-  bzw. Sporteinheit an allen Schulen, verbesserten Nichtraucherschutz für Kinder und Jugendliche sowie Unfallprävention und stärkere Kariesprophylaxe ein.  Im Sinne einer ganzheitlichen gesundheitlichen Entwicklung von Kindern präsentierte die ÖGKJ auch eine konkrete Initiative. Unter dem Motto „Kinderärzte machen mobil: Vorlesen und Erzählen fördert die Gesundheit“ wurde mit dem Erzähler und Schriftsteller Folke Tegetthofein Projekt geschaffen, dass das Vorlesen und Erzählen von Geschichten anregen soll. Konkret werden Familien bei jedem Besuch beim Kinderarzt eine Geschichtenwertkarte sowie eine informative Broschüre mit wertvollen Vorlesetipps für Kinder ab dem Babyalter geschenkt bekommen.

Wissenschaftspreise der ÖGKJ für MitarbeiterInnen der Medizinischen Universität Innsbruck

Vier ÄrztInnen der Medizinischen Universität Innsbruck durften sich im Rahmen der 51. Jahrestagung der ÖGKJ auch über Auszeichnungen freuen: So erhielt ao.Univ.-Prof. Dr. Thomas Müller von der Universitätsklinik für Pädiatrie I für seine wissenschaftlichen Leistungen den Clemens von Pirquet- Preis. Assistenzprofessor Priv.-Doz. Dr. Andreas-Robert Janecke von der Universitätsklinik für Pädiatrie I erhielt einen Preis für die beste experimentelle Arbeit und Preise für die besten Abstracts im Rahmen der Jahrestagung gingen an Assistenzprofessorin Dr. Elke Griesmaier PhD und Dr. Anna Sophie Posod, die beide an der Universitätsklinik für Pädiatrie II tätig sind.

 (A. Schönherr)

Weitere Informationen:

www.paediatrie 2013.at

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